Die Wahrnehmung von Komplexität in Unternehmen
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Die Wahrnehmung von Komplexität in Unternehmen

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Die Herausforderungen für Unternehmen in der Zukunft ist das Thema Komplexität. Längst auch in Fachpublikationen in aller Munde, wird die Komplexität viele Sachverhalte zunehmend zu einer Belastung, nicht selten zu einer Überlastung für die in Unternehmen agierenden Personen.

Im Rahmen einer qualitativen Onlinebefragung hat die synetz-change consulting GmbH Personen aus den unterschiedlichsten Unternehmensbranchen nach ihrer Wahrnehmung des Phänomens Komplexität befragt. Dies sind die Ergebnisse:

  1. Komplexe Situationen scheinen im Arbeitsalltag zuzunehmen.
  2. Es scheint ein hohes Bedürfnis danach zu bestehen, komplexe Situationen zu durchdringen und zu beherrschen.
  3. Der Versuch, die Komplexität mit bewährten Methoden und Tools zu reduzieren (analysieren, zergliedern, in Paketen abarbeiten etc.), führt zu einer hohen zeitlichen Belastung.
  4. In vielen Organisationen scheint das Primat der „weißen Weste“, d.h. des fehlerfreien Arbeitens, vorzuherrschen. Gleichzeitig wird berichtet, dass immer mehr Entscheidungen in Unsicherheit getroffen werden müssen. Es deutet sich an, dass künftig das zeitnahe und flexible „Gegensteuern“ bei Fehlentscheidungen eine zunehmend große Rolle spielen muss.
  5. Es ist anzunehmen, dass Verunsicherung und Stress vor allem durch die in vielen Organisationen dominierenden Paradigmen wie Steuerbarkeit, Kontrollierbarkeit, Fehlerlosigkeit und Sicherheit ausgelöst werden.
  6. Führungskräfte scheinen zum Großteil das Rollenverständnis des „ersten Vorarbeiters und Schutzpatrons“ verinnerlicht zu haben. Sie glauben, viele Probleme selbst lösen zu müssen und versuchen, Themen „mundgerecht“ vorzubereiten, über sehr konkrete Aufgabenstellungen zu steuern und so Komplexität von ihren MitarbeiterInnen fernzuhalten, um diese nicht zu verunsichern.
  7. Nur wenigen gelingt es, echte Verantwortung zu übertragen und alternative Lösungswege ihrer MitarbeiterInnen zuzulassen.
  8. Führungskräfte sehen sich stärker mit der Forderung nach Einbindung, Kommunikation und Motivation der Mitarbeitenden, bereichsübergreifender Vernetzung und Abstimmung, sowie Moderation interdisziplinärer Teams konfrontiert.
  9. Aktuell scheinen von Führungskräften gerade Abstimmung und Austausch mit MitarbeiterInnen und Stakeholdern noch als „lästiger Zeitfresser“ gesehen zu werden. Der Raum zu (kommunikativen) Bearbeitung von Komplexität scheint zu fehlen.
  10. Verbindliche, gemeinschaftlich geteilte Werte und Zukunftsbilder könnten in unsicheren und komplexen Situationen als Orientierungs- und Entscheidungshilfen dienen, scheinen in vielen Organisationen jedoch zu fehlen.

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