Deutscher Mittelstand hat keine Angst vor dem Brexit
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Deutscher Mittelstand hat keine Angst vor dem Brexit

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Ein Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wird nach Ansicht des deutschen Mittelstands ohne wesentliche Auswirkungen auf die Geschäftsbeziehungen zwischen beiden Ländern bleiben.

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Der Deutsche Mittelstand fürchtet sich nicht vor dem Brexit – nur jedes zehnte Unternehmen erwartet wirtschaftliche Einbußen. Foto: Depositphoto.com

In einer Blitzumfrage der Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld (FHM) äußerten nur neun Prozent der befragten Unternehmen mit Geschäftsbeziehung zu Großbritannien, dass sie eine Einschränkung der Geschäftsvolumina erwarten, sollte das Land tatsächlich aus der EU austreten. Die Wissenschaftler der FHM befragten 270 Unternehmen. 41,4 Prozent hingegen erwarten keine Folgen für ihre britischen Geschäftsverbindungen. Allerdings geht der deutsche Mittelstand von einer zehnprozentigen Abwertung des Pfund gegenüber des Euro aus.

Die wahrnehmbare relative Gelassenheit resultiert sicherlich auch aus der aktuellen Tatenlosigkeit der britischen Regierung

Professor Dr. Volker Wittberg

Fachhochschule des Mittelstands (FHM)

Rund die Hälfte (49,6 Prozent) der mit Unterstützung der Commerzbank durchgeführten Umfrage rechnen nicht mit Auswirkungen auf ihr Geschäft, da sie ohnehin keine Beziehungen zu Großbritannien unterhalten.

83 % erwarten Abwertung des Pfund zwischen fünf und 15 Prozent

Besonders auffällig ist dagegen die große Gelassenheit des Sicherungsverhaltens im Devisengeschäft: 79,1 Prozent der Mittelständler werden die Sicherungsstrategie unverändert beibehalten. Nur 6,4 Prozent werden die Zahlungen in britischen Pfund und 4,7 Prozent in allen Währungen stärker sichern.

Eine Abwicklung der Geschäfte mit Großbritannien in einer anderen Währung können sich 9,8 Prozent vorstellen. Die verunsicherten Stimmen aus dem Mittelstand liegen zusammen aber nur bei 20,9 Prozent gegenüber den 79,1 Prozent entspannten Stimmen. „Typischerweise ist der deutsche Mittelstand schon gut abgesichert. Das Risikomanagement bekommt aber vor dem Hintergrund immer häufiger auftretender Krisen eine immer größere Bedeutung“, sagt Martin Keller, Bereichsleiter Product Management der Commerzbank.

Insgesamt 82,9 Prozent gehen von einer Abwertung des Pfund zwischen 5 Prozent und 15 Prozent aus. Eine „15%-Abwertung“ sehen 25,7 Prozent und eine „5%-Abwertung“ halten 12,5 Prozent für möglich. Eine Abwertung des Pfund um 10 Prozent, die sich mit der derzeitigen realen Pfundentwicklung deckt, erwarten mehrheitlich 44,7 Prozent. Von einer neutralen Pfundentwicklung gehen 13,6 Prozent aus.

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