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Börsenwissen – Grundlagen Zertifikate

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Die Geschichte der Zertifikate geht mittlerweile ins 16. Jahr zurück. Im Jahre 1989 emittierte die Dresdner Bank das erste Index-Zertifikat. Heute erlaubt die Vielfalt an verschiedenen Zertifikaten Investitionen genau nach den Markterwartungen der Anleger. Für jedes Marktszenario, auf eine Vielzahl von verschiedenen Basiswerten gibt es heute Produkte, welche die jeweilige Markterwartung unter Berücksichtigung der Risikos nachbilden.

Grundlagen Zertifikate

Ein Blick ins Gabler-Wirtschaftslexikon liefert folgende Definition: »Zertifikate sind börsennotierte Schuldverschreibungen (Wertpapiere) die von Geldinstituten ausgegeben werden. Dabei erwirbt der Anleger nicht das Wertpapier selbst, sondern das Recht, an der Wertentwicklung des zu Grunde liegenden Basiswertes beteiligt zu werden. Der Anleger ist Gläubiger, das Geldinstitut ist Schuldner.«

Betrachtet man sich den Begriff und die Erklärung einmal näher, so kommt man zu folgender einfacheren Erklärung:

Zertifikate sind Anlageprodukte mit tendenziell langfristigem Investment-Charakter. Ein Zertifikat verbrieft bestimmte Rechte, die der Anleger hat. So ist beispielsweise genau geregelt, welchen Betrag der Anleger am Ende der Laufzeit ausbezahlt bekommt, wenn die jeweilige Aktie an einem bestimmten Punkt notiert.

Zertifikate sind heute in den unterschiedlichsten Formen auf dem Markt zu finden. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, lassen sich beispielsweise die nachfolgenden Gruppierungen bilden: Index-Zertifikate, Strategie-Zertifikate, Themen-Zertifikate, Diskont-Zertifikate, Garantie-Zertifikate etc.. Jedem dieser verbrieften Wertpapiere liegt ein bestimmter sog. Basiswert (underlying) zugrunde. So ist die Entwicklung eines Indexzertifikates eben von der Entwicklung des jeweiligen Index abhängig.

An den Kapitalmärkten gibt es eine Vielzahl von Finanzinstrumenten. Zertifikate werden häufig aus verschiedenen Instrumenten zusammengebaut. Fast immer ist der erste Baustein der Basiswert selbst, zum Beispiel eine Aktie. Anschließend wird die Aktie mit verschiedenen Bausteinen kombiniert. Dadurch ergeben sich die unterschiedlichen Risikostrukturen. So gibt es beispielsweise Zertifikate, die Ihre maximale Rendite erzielen, auch wenn eine Aktie um 20 Prozent fällt. Bei anderen Zertifikaten muss die Aktie um 10 Prozent steigen.

Die herausragende Entwicklung von Zertifikaten lässt sich auch durch Zahlen untermauern. Mit einem Umsatzvolumen von ca. 60 Mrd. EUR im Jahr 2003 gab es gegenüber 2001 eine Verdreifachung! Auch die ausstehenden Produkte haben sich deutlich erhöht: Im Vergleich zum Dezember 1999 gibt es rund 12 Mal so viele Produkte, genauer gesagt 10556 per Ende 2003!

Was sind nun die Trends auf dem Zertifikate-Markt und wie sieht die Zukunft aus? Der Trend geht verstärkt in Richtung von Produkten, die keine Laufzeitbegrenzung aufweisen. Damit ersparen sich Anleger Provisionen und profitieren außerdem davon, dass die Zertifikate flexibel auf Marktveränderungen reagieren. Mit Sicherheit wird es in den kommenden Jahren auch heute noch unbekannte Zertifikate geben. Schließlich ist der Phantasie der Emittenten keine Grenze gesetzt, unter Chance-Risiko-Aspekten immer effizientere Finanzvehikel zu kreieren, die keinen Anlegerwunsch mehr offen lassen.

Spezielle Risiken von Zertifikaten

Emittentenrisiko

Sämtliche Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen bergen das sogenannte Emittentenrisiko. Darunter versteht man die Gefahr, dass der Schuldner, sprich der jeweilige Emittent, zahlungsunfähig wird. In der Folge wäre nicht mehr gewährleistet, dass der Emittent zum Laufzeitende seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Der Anleger müsste dann sogar mit einem Totalverlust seines investierten Kapitals rechnen, da diese Produkte vom rechtlichen Standpunkt betrachtet Inhaberschuldverschreibungen darstellen. Eine solche Zahlungsunfähigkeit kann zum einen durch eine anhaltende Schwäche der Konjunktur oder der jeweiligen Branche, aber auch durch Fehler in der Unternehmensführung verursacht werden.

Kursänderungsrisiko

Grundsätzlich lassen sich für den Anleger zwei Risikofaktoren unterscheiden, die Einfluss auf die Kursentwicklung von Zertifikaten nehmen können:

  • Das allgemeine Marktrisiko
  • Das unernehmensspezifische Risiko

Währungsrisiko

Ein Währungsrisiko besteht für den Anleger nur dann, wenn er eine Anlage in fremder Währung tätigt. Sinkt der ausländische Kurs im Vergleich zur eigenen Währung, können erhebliche Verluste auftreten. Dies gilt auch dann, wenn das ausländische Wertpapier an der deutschen Börse gehandelt wird. Durch die Einführung des Euro für Wertpapiere am 01.01.1999 gibt es kein Währungsrisiko mehr für Anlagen in den an der Währungsunion teilnehmenden Staaten.

Inflationsrisiko

Das Inflationsrisiko liegt in der ständigen Geldentwertung, der jede Währung in unterschiedlich hohem Ausmaß unterliegt. Sie sollten daher als Anleger auf keinen Fall nur die versprochene Verzinsung betrachten, sondern vor allem Ihre Realverzinsung. Diese berechnet sich aus der erzielten Rendite abzüglich der Inflationsrate. Wenn Sie beispielsweise in zehn Jahren eine Rendite von 50 Prozent erzielen konnten, und die Inflationsrate lag jedes Jahr bei zwei Prozent, so ist Ihr realer Wertzuwachs lediglich 30 Prozent. Die Erfahrung hat gezeigt, dass in Zeiten hoher Inflation die Anlage in Sachwerte (z.B. Immobilien, Gold) eine höhere Wertstabilität aufwies, als ein Investment in Finanzwerte (z.B. Aktien, Zertifikate, Spareinlagen).

Autor: Deutsche Bank, X-Markets

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