Das wünschen sich deutsche Familienunternehmer für 2018
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Das wünschen sich deutsche Familienunternehmer für 2018

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Stabilität und Wachstum stehen auf dem Wunschzettel von Familienunternehmen ganz oben: Für jeweils 28 Prozent der Befragten ist das der wichtigste Wunsch für ihre Firma. Erreichen wollen sie diese Ziele vor allem durch eine Verbesserung der Kundenzufriedenheit, um Fortschritte für ihr Unternehmen im neuen Jahr zu erzielen.

Das Wachstum und die Digitalisierung voranzutreiben, sind mit 48 und 46 Prozent weitere wichtige Wünsche für Familienunternehmer in 2018. Das sind einige Ergebnisse der Umfrage „Die Weihnachtswünsche und Neujahrspläne der deutschen Familienunternehmen“ der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, für die mehr als 300 Geschäftsführer, Vorstände und Inhaber von Familienunternehmen Einblicke in ihre Pläne und Erwartungen für das nächste Jahr geben.

Kundenzufriedenheit durch neue Geschäftsmodelle steigern

„Der Kunde steht für die Familienunternehmen schon seit jeher im Mittelpunkt. Allerdings unterschätzen viele Unternehmen, was die Verbesserung der Kundenzufriedenheit heute bedeutet“, sagt Dr. Peter Bartels, Leiter des Bereichs Familienunternehmen und Mittelstand und PwC-Geschäftsführungsmitglied. „Die Kundenzufriedenheit ist eng mit der Digitalisierung verknüpft und lässt sich nur steigern, wenn Unternehmen nicht nur ihre Produkte optimieren, sondern auch neue oder verbesserte Serviceangebote machen. Dafür müssen sie ihre Geschäftsmodelle hinterfragen und sich manchmal sogar ganz neu erfinden.“ Doch genau diese Verknüpfung wird nicht immer gesehen: Das Vorantreiben der Digitalisierung genießt zwar für fast die Hälfte der befragten Familienunternehmer eine sehr hohe Priorität, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle allerdings nur für 28 Prozent.

Große Familienunternehmer eher bereit, in Digitalisierung zu investieren

Welche Schwerpunkte die Unternehmen setzen, hängt auch von ihrer Größe ab. Insbesondere kleinere Familienunternehmer mit einem Umsatz von unter 100 Millionen Euro messen der Digitalisierung (28 Prozent) und der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle (25 Prozent) vergleichsweise wenig Bedeutung bei, während es bei den größeren mit mehr als 500 Millionen Umsatz 48 beziehungsweise 37 Prozent sind. „Das kann ich aus meinen Gesprächen mit Familienunternehmern bestätigen: Kleinere Unternehmen halten stärker an alten Denkmustern fest und fokussieren sich auf die Optimierung des Bestehenden. Große, international tätige Unternehmen stellen sich der digitalen Transformation eher, weil der Druck durch den Wettbewerb mit Konzerngesellschaften stärker ist und natürlich auch, weil sie mehr Ressourcen haben“, kommentiert Peter Bartels.

Auch die Mitarbeiter müssen die digitale Transformation durchlaufen

Der Unterschied zwischen kleineren und größeren Unternehmen im Umgang mit der Digitalisierung zeigt sich zudem bei den Antworten auf die Frage, wo sie ein unverhofftes Weihnachtsgeschenk in Form einer siebenstelligen Geldsumme investieren würden: Nur 33 Prozent der kleineren Unternehmen würden sie in die Digitalisierung stecken, bei den umsatzstarken liegt der Anteil bei 53 Prozent. Über alle Größen hinweg steht die Digitalisierung im Falle eines unerwarteten Geldsegens mit 49 Prozent aber nur an zweiter Stelle. Auf Platz eins landen die Mitarbeiter, in die 51 Prozent der befragten Unternehmen investieren würden. „In diesem Punkt gibt es allerdings kein ‚Oder‘, sondern nur ein ‚Und‘: Investitionen in Mitarbeiter sind heute fast immer auch Investitionen in den digitalen Wandel, da er die Arbeitswelt im Hinblick auf interne Abläufe, Strukturen und Werkzeuge grundlegend verändert“, betont Peter Bartels. „Die Mitarbeiter bei diesem Transformationsprozess mitzunehmen, sie weiterzubilden, digitale Fachkräfte aufzubauen und zu integrieren, ist eine ganz zentrale Aufgabe“.

Die Wünsche an die Regierung sind gepaart mit Skepsis

Und welches Geschenk erhoffen sich die Familienunternehmer von der deutschen Politik?  In erster Linie eine Verbesserung der digitalen Infrastruktur (48 Prozent), gefolgt vom Bürokratieabbau (40 Prozent) und der Verbesserung des Bildungssystems (40 Prozent). Allerdings ist das Vertrauen, dass die Wünsche in Erfüllung gehen, nicht allzu groß: Knapp jeder Zweite zweifelte im Befragungszeitraum (Oktober 2017) daran, dass die nächste Regierung diese Erwartungen auch erfüllen kann. Außenpolitisch haben EU-Themen die größte Bedeutung. 42 Prozent messen einer Vereinfachung der Abläufe und Verwaltungsvorschriften auf EU-Ebene und 40 Prozent einheitlichen Rechtsvorschriften auf EU-Ebene einen sehr großen Stellenwert bei. 39 Prozent wünschen sich einen stärkeren Zusammenhalt innerhalb der Europäischen Union.

Foto/Thumbnail: ©Olivier26/Depositphotos.com

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