Gründerporträt

Charles-Edouard Girard – Gründer von GuesttoGuest

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Charles-Edouard Girard ist Gründer der Haustausch-Plattform GuesttoGuest. Sie ist die weltweit größte Internetplattform für Haus- und Wohnungstausch zwischen Privatpersonen. Girard und sein Mitgründer Emmanuel Arnaud haben den Ehrgeiz, die zweite Welle nach Airbnb auszulösen. Bis Ende 2019 möchte das Unternehmen 1 Millionen Mitglieder zählen.

Charles-Edouard Girard ist Gründer von GuesttoGuest. Er hat seinen Abschluss an der französischen Ingenieursschule Centrale Paris erworben. Foto: ©GuesttoGuest

Name:  Charles-Edouard Girard

Geburtsjahr: 1970

Position: Gründer von GuesttoGuest und Executive Chairman von HomeExchange.com

Vita: Charles-Edouard Girard hat seinen Abschluss an der französischen Ingenieursschule Centrale Paris erworben. Seine ersten beruflichen Erfahrungen umfassten die Leitung von digitalen Marktplätzen sowie die Organisation von Marketing-Projekten für Beratungsfirmen, Verlagsunternehmen und pharmazeutische Labore. Später gründete er zwei E-Commerce-Firmen. Dank seiner langjährigen Management-Erfahrung hat er starke Führungskompetenzen und eine breite Kenntnis digitaler Plattformen.

Lebensmotto:

Macht, was ihr am liebsten habt.

Was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

GuesttoGuest

Firmenadresse: 45 Rue de Chabrol, 75010 Paris

Tel.: +33 1 82 83 49 30

E.Mail: contact@guesttoguest.com  

Gründungsjahr: 2011

Mitarbeiterzahl: 80

Weblinks:
Firmenhomepage

GuesttoGuest ist mit über 340.000 Unterkünften in 187 Ländern die weltweit größte Internetplattform für Haus- und Wohnungstausch zwischen Privatpersonen. Mitglieder können sich kostenlos über die Webseite oder App anmelden und anschließend eine passende Unterkunft für ihren Aufenthalt suchen. Anstatt sich gegenseitig zu bezahlen, tauschen sie entweder ihre Unterkünfte miteinander oder organisieren einen nicht-wechselseitigen Tausch anhand eines neuartigen Punktesystems, den sogenannten GuestPoints. Optional stehen verschiedene Versicherungen zur Auswahl. Wir stellen Werte wie Gastfreundschaft und Vertrauen in den Mittelpunkt und modernisieren die alte Idee des traditionellen Haustauschs, indem wir diese Art und Weise zu verreisen, salonfähig machen.

Unser Modell konkret: Die Registrierung auf unserer Website ist kostenlos, aber wir bieten optionale Dienstleistungen wie Kaution (wir berechnen eine Provision von 3,5 % pro Gast), Versicherung (zwischen 4 und 15 € pro Tag) und Identitätsprüfung (25 €).

Erst kommt die Vision, dann die Gründung. Wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee gestoßen?

Emmanuel Arnaud, mein Gründungspartner, nutzte regelmäßig Haustausch-Möglichkeiten, um mit seiner Familie in den Urlaub zu fahren. Während der Weihnachtsferien vor einiger Zeit ist er auf Florentiner gestoßen, die ihn zu sich eingeladen haben, im Gegenzug aber nicht in sein Haus in Paris kommen wollten. Dadurch kam Emmanuel auf die Idee, eine Website zu schaffen, auf der dank eines Punktesystems ein nicht wechselseitiger Austausch möglich ist. Wenn ein Gast nicht zu Ihnen nach Hause kommen möchte, bekommt er von Ihnen Punkte, die er dann wiederum dazu nutzen kann, um bei einem der anderen 340.000 Mitglieder von GuesttoGuest unterzukommen.

Neben einer guten Idee spielt auch die Team-Zusammensetzung oft eine entscheidende Rolle. Wie setzt sich das Team bei Ihnen zusammen?

Bei GuesttoGuest haben wir uns entschieden, ein befreites Unternehmen, eine Freedom-Form Company, zu schaffen. Drei Schlüsselpunkte sind dabei wichtig: die Beseitigung von Hierarchien im Team, größere Freiheiten für die Mitarbeiter, damit sie mehr Verantwortung bei ihrer Arbeit übernehmen können, sowie die Weiterentwicklung von Engagement und Fähigkeiten. Um diese Art von Organisation aufzubauen, setze ich mein Team aus verschiedenen Profilen zusammen, die sich gegenseitig ergänzen (Analysefähigkeiten, Kommunikationsfähigkeiten, Projektmanagementfähigkeiten usw.). Ich stelle dann sicher, dass jeder auch die Mittel hat, um die Auswirkungen und Resultate seiner Handlungen zu analysieren und sie dem Rest des Teams mitteilen zu können.

Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?

Indem wir gerade Familien die Möglichkeit bieten, überall auf der Welt bequem und kostengünstig zu verreisen. Menschliche Werte wie Vertrauen und Gastfreundschaft stehen dabei im Mittelpunkt.

Gründer Charles-Edouard Girard mit seinem Mitgründer Emmanuel Arnaud. Ihre Internetplattform GuesttoGuest ist die weltweit größte Plattform für Haus- und Wohnungstausch mit 340.000 Unterkünften in 187 Ländern. Foto: ©GuesttoGuest

Was war Ihre Motivation Unternehmer zu werden?

Freiheit. Die Freiheit, selbst zu bestimmen und entscheiden zu können.

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?

Bis Ende 2019 möchten wir bei GuesttoGuest 1 Millionen Mitglieder zählen.

Was waren die größten Herausforderungen in der Gründungsphase?

Die größte Herausforderung bestand darin, die größte Haustauschgemeinschaft der Welt zu schaffen. Zu diesem Zweck haben wir Akquisitions- und Kommunikationskampagnen von großem Umfang entwickelt, insbesondere auch über digitale Medien.

Ein Unternehmen zu gründen und zu expandieren kostet Geld. Wie finanzieren Sie sich?

Seit 2015 haben wir über 40 Millionen Euro von dem Versicherungsunternehmen La Maif, dem Investmentfonds der Alyan Group, Aigis und den Business Angels der Branche bekommen.

Ist für Sie eine Partnerschaft mit Venture-Kapitalgebern eine Option?

Ja, durchaus.

Welchen Tipp möchten Sie an andere Gründer gerne weiter geben?

Dass es wichtig ist, sich zu verbinden und Kräfte zu bündeln, um etwas Dauerhaftes zu gründen.

GuesttoGuest hat 80 Mitarbeiter. Der Firmensitz des Unternehmens ist in Paris. Foto: ©GuesttoGuest

Ist Ihr Team bereits vollständig oder suchen Sie aktuell noch freie und/oder feste Mitarbeiter?

Wir suchen derzeit Country Manager, Traffic Manager und Personen mit Kommunikationsprofilen.

Warum sollten Fach- und Führungskräfte sich bei Ihrem Unternehmen bewerben?

GuesttoGuest hat den Ehrgeiz, die zweite Welle nach Airbnb auszulösen. Mehr als nur ein Unternehmensprojekt ist es ein echtes unternehmerisches Abenteuer, das wir unseren Mitarbeitern bieten. Das befreite Unternehmen bringt auch viel Neues für Mitarbeiter, da diese ständig nach neuen Arbeitsmethoden suchen müssen, um unsere Ziele erreichen zu können.

Stellen Sie sich vor, Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?

Der deutsche Wirtschaftsstandort ist sehr unternehmerfreundlich (für klassische Unternehmen). Ich weiß, dass Deutschland auch Maßnahmen zur Förderung der kollaborativen Wirtschaft ergreift. Aber ich würde ihm gerne folgende Fragen stellen: „Was gedenkt er zu tun, um das Sharing-Economy-Modell weiter zu unterstützen? Und wie will er sich auf diesen „wirtschaftlichen Wandel“ vorbereiten?“

Welche Person hat Sie in der Gründungs- und Wachstumsphase besonders unterstützt? Bei wem möchten Sie sich bedanken?

Ich möchte mich bei der Maif, der Alyan Group und auch bei unseren historischen Aktionären aus unseren Familien und Freundeskreisen, ohne die nichts möglich gewesen wäre, bedanken.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?

Mit dem CEO von Danone. Es ist einer der wenigen Geschäftsmänner, der ein sehr menschenfreundliches Bild vermittelt.

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