Gründerporträt

Klaus B. Pedersen – Gründer von Too Good To Go

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Klaus B. Pedersen ist Gründer von Too Good To Go, einer App, mit der Kunden überproduzierte Lebensmittel und Speisen von Restaurants, Bäckereien und Supermärkten zu einem reduzierten Preis kaufen können. Interessierte sparen dabei bis zu 50% des Kaufpreises und leisten damit auch einen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung.

Klaus B.Pedersen ist Gründer von Too Good To Go. Er ist Unternehmer geworden, weil er Lösungen für Probleme finden möchte, die am Ende Menschen helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern. Foto: ©Too Good To Go.

Name: Klaus B. Pedersen

Geburtsjahr: 1990

Position: Gründer von Too Good To Go

Vita:  Als Student hat er als erste Gründung einen Webshop aufgebaut, 2015 gründete er dann Too Good To Go.

Lebensmotto: If you are living slow; you are dying fast

Was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

Too Good To Go ist eine App, mit der man überproduzierte Lebensmittel und Speisen von Restaurants, Bäckereien, Supermärkten usw. zu einem reduzierten Preis kaufen kann. Ob belegte Bagels oder Wraps aus dem Cafe um die Ecke, Sushi vom all-you-can-eat-Buffet oder eine Frühstücksbox aus dem Hotel – einfach bequem über die App eine Mahlzeit kaufen und anschließend im Laden mit einem Kaufbeleg abholen. Die App selbst ist kostenlos. Der Preis für die Mahlzeiten liegt im Durchschnitt bei 3€ und ist dabei mindestens 50% günstiger als der Normalpreis. Pro verkaufter Portion geht dann eine Provision an Too Good To Go.

Erst kommt die Vision, dann die Gründung. Wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee gestoßen?

Wir fünf Gründer sind in einem Buffet-Restaurant Essen gegangen und waren schockiert, wie viel Essen bei Ladenschluss entsorgt wird. Da haben wir uns gedacht, dass etwas getan werden muss. Die Idee, gastronomische Betriebe und Kunden per App zu vernetzen, erschien uns direkt simpel und gleichzeitig super effektiv.

Neben einer guten Idee spielt auch die Team-Zusammensetzung oft eine entscheidende Rolle. Wie setzt sich das Team bei Ihnen zusammen?

Um einen guten Kuchen zu backen, braucht man verschiedene, gute Zutaten und um ein gutes Start-Up zu gründen, braucht man verschiedene, gute Kompetenzen. Entsprechend haben wir Teammitglieder, die in den unterschiedlichsten Gebieten ihre Stärken haben. Vertrieb, Marketing, PR, Technologie… aber das Wichtigste ist, dass alle gewillt sind, hart und motiviert zu arbeiten, um unsere Mission voranzutreiben.

Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?

Wir haben unsere Lösung so aufgebaut, dass sie sehr einfach für sowohl die Betriebe als auch die KundInnen ist. Andere Startups haben teilweise eine kleinteiligere Lösung, die mehr Arbeitsschritte verlangt. Das kann auch abschrecken. Wir unterscheiden uns daher insofern, dass wir einen einfachen und dadurch schnellen Weg gefunden haben. Darüber hinaus freuen wir uns, dass wir mit Too Good To Go Vorreiter auf diesem Gebiet waren. Wir haben dadurch eine Menge an Erfahrungswerten und sind die größte App zur Lebensmittelrettung weltweit.

Was war Ihre Motivation Unternehmer zu werden?

Ich wollte Unternehmer werden, weil ich Lösungen für Probleme finden möchte, die am Ende Menschen helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern.

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?

Wir wollen in noch mehr Ländern vertreten sein, noch mehr Lebensmittel vor der Entsorgung retten und einer Menge Menschen eine Freude machen.

Was waren die größten Herausforderungen in der Gründungsphase?

Wir waren mehrere Gründer, so dass es natürlich viele verschiedene Meinungen über alle anstehenden Entscheidungen gab. Das hat dazu geführt, dass unsere Meetings manchmal bis drei Uhr morgens gingen. Aber man muss sich ja über so viele Dinge Gedanken machen, auch vermeintliche Kleinigkeiten müssen irgendwie geklärt werden und am Ende hat es sich gelohnt.

Too Good To Go

Firmenadresse: Deutschland: Metzer Straße 4, 10405 Berlin. Hauptsitz: Kopenhagen

Tel.: +49 30 4401043014

E.Mail: info@toogoodtogo.de

Gründungsjahr: 2015

Mitarbeiterzahl: 110

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Ein Unternehmen zu gründen und zu expandieren kostet Geld. Wie finanzieren Sie sich?

Wir haben unsere Ausgaben stark reduziert und zu Beginn für mehr als ein Jahr im Büro gewohnt. Ein bisschen Geld hatten wir aber auch selbst und weil unser Projekt einen guten Zweck verfolgt, haben wir auch Geld über staatliche Fördermittel bekommen. Wir finanzieren uns aktuell nach wie vor hauptsächlich durch unsere Investoren.

Welchen Tipp möchten Sie an andere Gründer gerne weiter geben?

Bleibt fokussiert: verbringt keine Zeit mit anderen Dingen, sondern konzentriert euch in der ersten Zeit nur auf das Start-Up. Haltet die Dinge einfach: Wenn das Konzept zu komplex ist, nimmt es niemand an. Es simpel zu halten dagegen ist gut für euch, eure Partner und eure KundInnen.

Ist Ihr Team bereits vollständig oder suchen Sie aktuell noch freie und/oder feste Mitarbeiter?

Ich nehme an, dass wir 2018 mindestens 50 Leute einstellen werden.

Warum sollten Fach- und Führungskräfte sich bei Ihrem Unternehmen bewerben?

Wir haben ein sehr zukunftsfähiges Konzept: Mit der App retten wir gutes Essen davor entsorgt zu werden, helfen dabei dem Geldbeutel und besonders der Umwelt. Gastronomische Betriebe müssen ihr wertvolles Essen nicht mehr wegschmeißen und die KundInnen bekommen durch Too Good To Go die Möglichkeit nachhaltig zu konsumieren und Geld zu sparen. Gleichzeitig wird der Umwelt geholfen, indem durch die geretteten Mahlzeiten CO2 eingespart und wertvolle Ressourcen geschont werden. Die Thematik wird auch immer relevanter. Je mehr Menschen wir auf dem Planeten sind, desto mehr Essen wird benötigt. Wir können es uns schlichtweg nicht leisten, weiter so mit dem Essen umzugehen. Wer an dieser Revolution im Lebensmittelsektor teilhaben möchte, der ist bei uns genau richtig.

Stellen Sie sich vor, Sie treffen den Bundeswirtschaftsminster. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?

Ich würde mir generell wünschen, dass es mehr ideelle und finanzielle Unterstützung für ökologisch nachhaltige Start-Ups von der Politik gibt. Dadurch würde es mehr Menschen leichter fallen Unternehmen zu gründen, die sowohl gewinnbringend als auch nachhaltig und ökologisch sind.

Welche Person hat Sie in der Gründungs- und Wachstumsphase besonders unterstützt? Bei wem möchten Sie sich bedanken?

Selina Juul, eine international bekannte Aktivistin gegen Lebensmittelverschwendung, hat uns sehr mit Tipps, Tricks und Kontakten geholfen.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?

Mit Arnold Schwarzenegger. Es gefällt mir, dass er Erfolg hat, egal was er anpackt. Er ist der beste Bodybuilder aller Zeiten. Er ist eine Ikone im Genre Actionfilme. Und er ist Gouverneur von Kalifornien geworden, das die sechstgrößte Wirtschaft der Welt hat. Neben der Gewinner-Einstellung ist er auch ein leidenschaftlicher befürworter des Umweltschutzes.

 

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