Mit der Digitalisierung steigt der Unternehmensprofit
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Mit der Digitalisierung steigt der Unternehmensprofit

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Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Digitalisierungsgrad von Unternehmen und ihrem Gewinnwachstum. Letzterer fällt bei Digital Leaders mit rund 20 % besonders hoch aus. Dabei zeichnen sie sich sowohl durch eine sehr hohe Digital Operational Excellence, als auch durch eine sehr gute Kundenorientierung aus.

keport

Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad vermelden durchschnittlich ein Gewinnwachstum von knapp 20 Prozent. Foto: ©keport/Depositphotos.com

Dies belegt eine aktuelle Studie, die Iskander Business Partner (IBP) gemeinsam mit Telekom Deutschland und AlixPartners in Bezug auf Digitalisierung beauftagt hat.

Mittelständische Unternehmen sind mitten im digitalen Transformationsprozess und steigern dadurch ihren wirtschaftlichen Erfolg. Diesen Zusammenhang belegt jetzt erstmals eine wissenschaftliche Studie anhand konkreter Zahlen. Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad vermelden im Durchschnitt ein Gewinnwachstum von knapp 20 Prozent. „Es war eine positive Überraschung, dass weit weniger mittelständische Unternehmen im digitalen Dornröschenschlaf sind als vermutet“, stellt Katharina Sigel, Prinzipal bei IBP, fest. „Nicht nur Unternehmen aus der Industrie, sondern auch Handel, Dienstleistungen oder Bau und Immobilien sind weit vorne mit dabei und packen entweder mit ersten Projekten oder ganzen Digitalisierungsprogrammen das Thema an. Hauptsache ist, dass ein Startpunkt gesetzt wurde und jetzt an der Umsetzung gearbeitet wird.“

4 Unternehmens-Custer beim Digitalisierungsgrad

Die empirische Untersuchung „Digitale Dividende im Mittelstand“ des Beratungsunternehmens Mind Digital und der Rheinischen Fachhochschule Köln identifiziert vier Cluster von Unternehmen. „Digital Leader“, die das höchste Umsatz- und Gewinnwachstum realisieren, machen etwa ein Viertel der befragten Unternehmen aus. Bei ihnen erkennt Bernhard Steimel, Inhaber von Mind Digital, nicht weniger als einen kulturellen Wandel: „Digital Leader setzen mit digitalen Managementmethoden auf Transparenz, und sie haben bereits Kompetenzen erlangt, um neue Geschäftsmodelle zu etablieren und echte Kundenerlebnisse zu gestalten.“

So weit sind „Digital Starter“ mit drei Prozent Umsatzsteigerung und 1,7 Prozent Gewinnwachstum noch lange nicht. Ihre schrittweisen Maßnahmen zur Digitalisierung sind weder in ein Zielbild noch in eine Strategie für die digitale Transformation eingebunden. Zwischen diesen beiden Clustern „Starter“ und „Leader“ siedeln die Studienautoren zwei weitere Gruppen von Unternehmen an: Digital Operation Excellence-Experten (Digital OX) und Digital Customer Experience-Experten (Digital CX).

Neue Zielsetzungen

„Digital OX“ erzielen Produktivitätsgewinne durch digitale Kosten- und Prozessoptimierung. „Digital CX“, haben vor allem Kundennähe und Kundenerlebnisse auf der digitalen Agenda. Durch Online-Kundenportale, E-Services und E-Support gelingt es ihnen, Kunden enger an sich zu binden und mehr Neukunden zu gewinnen.

Genau hier zeigt sich jedoch noch Entwicklungspotenzial: E-Commerce ist ebenso wie digitale Kaufberatung noch nicht die Regel im deutschen Mittelstand, und der digitale After-Sales-Support ist bei etwa der Hälfte der Befragten unzureichend. Statt primär Kosteneffizienz und Prozessoptimierung anzustreben, wollen sich die Mittelständler in Zukunft stärker auf Kundenzufriedenheit, Produktinnovationen sowie Umsatz- und Gewinnsteigerung fokussieren. Hierzu muss die Inhouse-Expertise deutlich verbessert werden.

„Bei vielen Unternehmen lässt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit erkennen“, so Stefan Meyer-Spickenagel, Partner bei IBP. „Viele Unternehmen haben zwar auf der Management-Ebene das Potential der Digitalisierung erkannt, besitzen aber auf der Umsetzungsebene nicht die Expertise und Ressourcen für die praxiserprobte Umsetzung.“

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