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Coaching

Am

Coaching ist nicht gleich Coaching: Um eine erfolgreiche, lösungs- und zielorientierte Begleitung der Mitarbeiter Ihres Unternehmens sicherzustellen, müssen Sie sich mit den Grundlagen, den Methoden und der Funktionsweise des Coachings vertraut machen.

Definition und Grundlagen

Der Begriff Coaching kommt aus den USA und wurde dort zunächst für die psychologische Betreuung von Spitzensportlern eingesetzt, die von fachlich und persönlich geeigneten Beratern durchgeführt wurde.

Mittlerweile wird unter Coaching auch die Unterstützung von Führungskräften durch einen psychologisch geschulten, meist externen Berater verstanden. Er unterstützt die Führungskräfte bei der Bewältigung von bestimmten Aufgaben oder persönlichen Problemen.

Seit einiger Zeit wird der Begriff Coaching immer diffuser benutzt. So findet er zum Beispiel Verwendung für Führungsaufgaben, welche auf die persönliche wie fachliche Betreuung von Mitarbeitern im Rahmen einer allgemeinen Mitarbeiterentwicklung zielen.

Jede Führungskraft wird danach auch in der Rolle eines Coaches ihrer Mitarbeiter gesehen, was mit erhöhten Anforderungen vor allem an die persönlich-sozialen Kompetenzen der Vorgesetzten verbunden ist. Die Bezeichnung Coaching ist in diesem Fall jedoch falsch. Diese Art der Betreuung der Mitarbeiter durch die Vorgesetzten wird als Counselling bezeichnet.

Auch die Begriffe Mentoring oder Patenschaft werden oft mit Coaching verwechselt. Der Begriff »Mentoring« wird als eine innerbetriebliche Beratung eines jüngeren Mitarbeiters durch einen erfahrenen Mitarbeiter definiert. Und unter Patenschaft versteht man eine innerbetriebliche Maßnahme zur Einarbeitung eines neuen Mitarbieters.

Coaching ist eine effektive Alternative zu herkömmlichem Training. In einem Trainingsseminar lernt eine Gruppe von Menschen gemeinsam, Coaching findet jedoch immer in Einzelsitzungen statt. Hier geht es weniger um erlernbare Techniken wie Rhetorik oder Verkaufsgespräche als um eine intensive Weiterentwicklung persönlicher Stärken. Der Coach konzentriert seine Aufmerksamkeit auf eine einzige Person und bezieht immer auch die persönliche Lebenssituation seines Gesprächspartners ein.

Anwendungsgebiete von Coaching

Coaching ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn eine Führungskraft neutrale und unparteiische Hilfe von außen braucht. Es kann für eine Führungskraft Beratung und Hilfe in vielfältigen Bereichen bedeuten, beispielsweise

  • bei der Beeinträchtigung der beruflichen Leistungsfähigkeit durch persönliche oder familiäre Schwierigkeiten,
  • bei der Karriereplanung
  • zur Überwindung von Burn-out-Syndromen,
  • bei der Vorbereitung auf neue, anspruchsvolle Aufgabengebiete, die erhöhte Ansprüche an die Streßresistenz oder soziale Kompetenz stellen, zum Beispiel Auslandsaufenthalte,
  • aber auch in der Beratung und Hilfe bei öffentlichen Auftritten wie die Vorbereitung auf richtiges Verhalten bei Rundfunk- oder Fernsehinterviews,
  • zur Verbesserung von persönlichen Arbeitstechniken wie Planung, Ordnung oder Zeitmanagement.

In letzter Zeit wird Coaching auch im Rahmen von Outplacements als Hilfe zur persönlichen und beruflichen Neuorientierung ausscheidender Mitarbeiter eingesetzt.

Voraussetzungen für erfolgreiches Coaching

Voraussetzungen, um Coaching erfolgreich durchführen zu können, sind:

Freiwilligkeit: Ein Coaching kann nur dann erfolgreich durchgeführt werden, wenn der zu Betreuende dieses Hilfsangebot selbst möchte und annimmt.

Arbeitsbezug: Coaching ist keine Psychotherapie für labile Manager. Wer tiefergehende psychotherapeutische oder -analytische Hilfe braucht, findet im Coach nicht den richtigen Ansprechpartner.

Befristung: Coaching ist ein zeitlich begrenzter Prozeß, der auf keinen Fall eine dauerhafte Freundschaft oder Partnerschaft ersetzen kann.

Konkretheit: Coaching orientiert sich an den konkreten beruflichen Aufgaben, nicht an persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten. Es ist praxisbezogen und aktuell.

Funktionsweise von Coaching

Beim Coaching erhält der Klient die volle Aufmerksamkeit des Coachs. Dadurch kann das gemeinsame Vorgehen genau auf die Erfordernisse des gecoachten Klienten und seines Unternehmens ausgerichtet werden. Die Vorgehensweise des Coachs ist individuell auf den Klienten abgestimmt. Sie paßt sich der speziellen Situation des Klienten an. Coaching bewirkt auf diese Weise eine direkte Verbesserung der Leistungsfähigkeit.

Der Ablauf eines Coachings gliedert sich in sechs Schritte:

1. Kontaktaufnahme

Ein Coachingauftrag beginnt mit einem unverbindlichen Kennenlernen von Klient und Coach. Daraufhin wird eine mündliche Arbeitsvereinbarung getroffen. Der Coach formuliert diese Vereinbarung dann in Form eines schriftlichen Angebotes.

2. Formulierung des Kontraktes

Das Angebot wird dem Unternehmen zur Entscheidung vorgelegt. Darin wird eine bestimmte Anzahl von Coachingtagen festgelegt, die dann von dem Unternehmen genehmigt werden muß. Im Regelfall handelt es sich zunächst um sechs bis zehn fest vereinbarte Sitzungen.

Somit wird einerseits sichergestellt, daß angelaufene Prozesse nicht vorzeitig und einseitig abgebrochen werden, weil die erhofften Veränderungen sich nicht sofort einstellen.

Andererseits soll sich der Klient nicht von vornherein auf eine allzu lange Zeit binden müssen. In Einzelfällen, in denen ein längerer und kontinuierlicher Prozeß sinnvoll erscheint, kann ab einem gewissen Stadium des Coachingprozesses auch stundenweise zusammengearbeitet werden. Nach Ablauf der vereinbarten Termine wird neu entschieden, ob weitere Sitzungen erforderlich und sinnvoll sind.

3. Diagnostische Analyse

Sobald die Durchführung einer ersten Staffel von Coachingsitzungen von dem Unternehmen genehmigt ist, führt der Coach mit seinem Klienten eine Analyse seines Aufgabenfeldes durch. Das Ergebnis ist die Grundlage einer Zielvereinbarung. Die Ziele werden gemeinsam bewertet und in einen zeitlichen Rahmen gesetzt. Nun werden vorhandene Fähigkeiten des Klienten analysiert, die zur Erreichung dieser Ziele dienen.

Der Coach entwickelt gemeinsam mit seinem Klienten genaue Vorgehenspläne, wie weitere erforderliche Potentiale erschlossen und aufgebaut werden können. Die Pläne werden konkretisiert und in die zukünftige Terminplanung des Klienten integriert. In diesem Schritt werden ebenfalls Rahmenbedingungen festgelegt.

Dazu gehört beispielsweise die Entscheidung darüber, wer von dem Coaching informiert werden soll oder überhaupt etwas wissen darf.
Während des Coachings wird der Coach zu seinem Klienten ein sehr persönliches und enges Verhältnis aufbauen. Deshalb muß auch genau vereinbart werden, welche Rechte der Klient dem Coach zugesteht und welche Tabuzonen gelten.

4. Strategische Planung

Aufgrund der vorhandenen Informationen können nun die Etappenziele bestimmt und klar formuliert werden. Coach und Klient entwickeln Handlungsstrategien und üben taktische Manöver ein. Die Ergebnisse werden dann in einen zeitlichen Rahmen gefaßt. Der Zeitrahmen sollte dabei so flexibel wie möglich gehalten werden. Er kann an regelmäßigen Kontrollterminen überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden.

Schon das aktive Zuhören des Coachs in dieser Phase kann die Entwicklung neuer Verhaltensmuster bei dem Klienten in Gang setzen. Durchführung und Realisierung der im Coaching entwickelten Handlungsentwürfe liegen allein beim Klienten. Er verwirklicht die angestrebten Ziele schrittweise und in Eigenverantwortung. Der Coach stellt ihm das dafür nötige Know-how zur Verfügung. Er initiiert die Maßnahmen und beobachtet, in den Realisierungsprozeß greift er nur, wenn nötig, korrigierend ein.

5. Durchführung und Erfolgskontrolle

Jetzt beginnt der Klient systematisch, das Geplante erfolgreich in die Tat umzusetzen. Dafür eignet er sich gezielt das erforderliche Wissen an. Er führt klärende Gespräche,wendet neue Verhaltensweisen an, trifft Entscheidungen und leitet weiterführende Maßnahmen ein. Die geplanten und erreichten Veränderungen werden regelmäßig durch den Coach überprüft. Die Aufgabe des Coachs ist es auch, eventuelle »Nebenwirkungen« kritisch zu beobachten und in den Prozeß zu integrieren. Als Ergänzung können individuelle Checklisten, Trainingsprogramme oder spezielle Zeitpläne entwickelt werden.

6. Abschluß des Coachings

Nach erfolgreicher Durchführung der geplanten Intervention und sobald die gesteckten Ziele erreicht sind, sollte der Klient wieder ohne Coach seine Aufgaben meistern. Um das Erreichte zu sichern und eine kontinuierliche positive Weiterentwicklung zu gewährleisten, wird ein abschließender Ausblick auf die Zukunft vorgenommen. Sie soll den Klienten dazu befähigen, die grundlegenden Denk- und Handlungsansätze des Coaching in eigener Regie in seinem Berufsalltag fortzuführen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, in regelmäßigen größeren Zeitabständen oder bei akutem Bedarf den Coach erneut zu konsultieren.

Quelle: Henry Walter – Handbuch Führung, ISBN: 3593377608

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