Viele Werbungtreibende haben keine Social-Media-Strategie
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Viele Werbungtreibende haben keine Social-Media-Strategie

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Deutschlands Werbungtreibende agieren überwiegend unkoordiniert im Social Web. Die deutliche Mehrheit besitzt keine bereichsübergreifende Social-Media-Strategie. Zum größten Teil wissen Marketingentscheider noch nicht einmal, ob in ihrem Unternehmen eine solche Strategie überhaupt existiert.

Zu diesem alarmierenden Ergebnis kommt eine neue Studie der GfK. Im Auftrag der Münchner Agentur webguerillas befragte das Marktforschungsinstitut rund 300 Marketing-Entscheider zur Nutzung alternativer Werbeformen im Internet. Demnach betreibt jedes zweite Unternehmen in Deutschland derzeit Social Media bzw. Community-Marketing. Aus dieser Gruppe wiederum verfügen aber lediglich 40,4 Prozent über eine entsprechende Web 2.0 Strategie, 8,5 Prozent der Befragten geben sogar an, dass sie keine Kenntnis darüber haben, ob eine solche Strategie in ihrem Unternehmen vorliege. Auch gängige Tools wie Online Monitorings und Social-Media-Guidelines werden jeweils nur von rund der Hälfte der in Social Media aktiven Unternehmen genutzt, spezielle Blogger-Aktionen und interne Social-Media-Trainings noch nicht einmal von jedem dritten aus dieser Gruppe angeboten.

„Die breite Medienpräsenz des Themas Social Media und die exemplarischen Erfolgscases vermitteln einen trügerischen Eindruck: Tatsächlich agieren Deutschlands Unternehmen auf Facebook & Co überwiegend noch nach dem Trial & Error-Prinzip und verkennen dabei das enorme Potential von Social Media: Sei es Marketing, HR, Customer Service oder Vertrieb – sie alle können Dank Web2.0 ihre Zielgruppe unmittelbar, aber auf zumeist nicht deckungsgleichen Kanälen erreichen. Eine bereichsübergreifende Strategie ist daher unverzichtbar.“, kommentiert David Eicher, Geschäftsführer der webguerillas, die Studienergebnisse.

Die fehlende strategische Ausrichtung steht dabei in einem starken Widerspruch zu dem Potenzial, das Marketing-Entscheider der alternativen Werbung bescheinigen. Drei von vier Befragten (74,1 Prozent) messen beispielsweise Social Networks eine große bzw. sehr große Bedeutung bei. 61,8 Prozent sagen dies über Video-Portale wie Youtube. Entsprechend wollen zwei Drittel (65,9 Prozent) der Unternehmen ihre Investments in alternative Werbung steigern bzw. stark steigern. 73,7 Prozent rechnen für den Gesamtmarkt mit höheren Budgets. 13,7 Prozent planen dabei in nächster Zeit ihre Premiere in Word-of-Mouth-Marketing, 11,9 Prozent in Online-Games und jeweils 11,5 Prozent in Social-Media-Marketing bzw. Blog-Marketing.

Insgesamt wird in alternative Werbung dabei noch weit weniger Geld investiert als in die traditionelle klassische Werbung. Bei dreiviertel aller befragten Unternehmen liegen die Budgets für diese neuen Werbedisziplinen noch bei unter 15 Prozent. Die insgesamt steigende Bedeutung der alternativen Werbung in der deutschen Wirtschaft geht einher mit einer zunehmenden Skepsis gegenüber der klassischen Werbung. Jeder dritte Befragte etwa meint, dass Werbung nur noch selten begeistere und kaum noch fasziniere. Jeder vierte (26,7 Prozent) sieht ein wesentliches Problem darin, dass Werbung nur noch als Störenfried in Erscheinung trete. Für 41,5 Prozent ist die Explosion an Werbeangeboten ein zentrales Hindernis.

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