So können Bezugspersonen Ihre Karriere beeinflussen
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So können Bezugspersonen Ihre Karriere beeinflussen

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Kollegen, Vorgesetzte, Lehrer: Es gibt viele Menschen, die eine Karriere mitgestalten. Bei Arbeitnehmern in Deutschland haben bis zu fünf Personen maßgeblich Einfluss auf Berufswahl, Karrierewechsel oder Weiterentwicklung.

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Bei deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern haben vor allem Bezugspersonen zu Beginn der Karriere Anteil am beruflichen Werdegang. Foto: ©olly18/Depositphotos.com

Das geben 57 Prozent der deutschen Befragten über ihre Karriere in einer Umfrage im Auftrag des Business-Netzwerks LinkedIn an. So spielen Bezugspersonen in den Anfangsstadien der Karriere wie die erste Chefin, der Betreuer im Praktikum, und sogar Lehrer eine wichtige Rolle. Im aktuellen Job sind es vor allem der „Arbeitsrivale“ und der „Buddy“ am Arbeitsplatz, die die Karriere gestalten. Um sich über den richtigen Weg klar zu werden, sollten Karrierewillige ihre vergangenen Karriereschritte analysieren.

Es gibt nur selten einen Karriereförderer

Allerdings beklagen 70 Prozent, niemanden am Arbeitsplatz zu haben, der ein aktives Interesse an der Entwicklung ihrer Karriere hat. Nachdem eine zuvor veröffentlichte Untersuchung von LinkedIn ergeben hatte, dass nur jeder fünfte Arbeitnehmer eine tiefe Bindung und Zugehörigkeit zu seinem Arbeitgeber empfindet, hat das Unternehmen nun untersucht, wie sich persönliche Beziehungen auf die Karriere auswirken und wer dabei den größten Einfluss hat. Dazu hat Censuswide im Mai 2018 2004 Arbeitnehmer in Deutschland befragt.

„Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verbringen mit ihren Arbeitskollegen oft mehr Zeit als mit der eigenen Familie oder dem Partner. Oft sind es genau diese Arbeitsbeziehungen, die motivieren oder demotivieren und beeinflussen, ob man sich am richtigen Platz fühlt. Wir haben untersucht, wie sich das Beziehungsgeflecht am Arbeitsplatz auf die Karriere auswirkt.“, sagt Barbara Wittmann, Senior Director Talent Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung von LinkedIn DACH. „Die Entwicklung der Karriere wird demnach durch mehrere Personen maßgeblich beeinflusst. Bei deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern haben vor allem Bezugspersonen am Anfang der Karriere erheblichen Anteil am beruflichen Werdegang. Allerdings mangelt es an Förderern, die den Fortschritt der Karriere aktiv begleiten und mitgestalten. Das ist eine Herausforderung, die deutsche Unternehmen dringend angehen müssen, wenn sie Fachkräfte dauerhaft an sich binden wollen.“

Bezugspersonen für die eingeschlagene Karriere

Während 34 Prozent angeben, ihren eingeschlagenen Karriereweg nicht auf eine einzelne Person zurückführen zu können, ist für 13 Prozent der Betreuer während des Praktikums der entscheidende Faktor gewesen. Lehrer folgen mit 12 Prozent dicht dahinter. Auch für den weiteren Verlauf der Karriere geben 28 Prozent der Befragten an, mehrere Einflüsse gehabt zu haben. Die erste Chefin gehört mit 12 Prozent ebenso zu entscheidenden Personen wie der Vorgesetzte in der aktuellen oder bisherigen Rolle (12 Prozent) und der Lehrer in der Schule (11 Prozent). Kollegen (7 Prozent) oder Mentoren (3 Prozent) haben hingegen wenig Einfluss. „Angestellte in höheren Positionen sollten ihre Vorbildfunktion nicht unterschätzen. Die Ergebnisse zeigen, dass sie einen großen Einfluss auf ihre Mitarbeiter haben – sowohl positiv als auch negativ. Sie sollten immer bedenken, dass das auch die Arbeitgebermarke mit beeinflusst“, fügt Barbara Wittmann hinzu.

Rivalen und Arbeits-Buddies

Während die hierarchisch höher gestellten Mitarbeiter bzw. Vorgesetzten für den Karriereverlauf wichtig sind, wird der Arbeitsalltag von den Kollegen entscheidend mitgestaltet. Allerdings haben nur 25 Prozent der deutschen Befragten laut der Umfrage einen „Cheerleader“ oder Mentor am Arbeitsplatz, der aktiv ihren Werdegang vorantreibt – so wenige wie in keinem anderen Land. Fast ein Drittel (29 Prozent) haben hingegen einen Konkurrenten oder Rivalen, mit dem sie sich im direkten Wettkampf sehen. Das empfinden jedoch nur 24 Prozent als negativ, denn laut den Betroffenen spornt der Rivale zu mehr Erfolg (68 Prozent) und härterer Arbeit (36 Prozent) an. 25 Prozent fühlen sich angetrieben, vor ihrem Konkurrenten befördert zu werden. Aufgrund dieser positiven Aspekte hätten nur 53 Prozent lieber einen „Cheerleader“ als einen Rivalen.

Eine weitere wichtige Rolle im Berufsalltag spielt der „Arbeits-Buddy“. 51 Prozent geben an, bei der Arbeit einen solchen besten Arbeitsfreund zu haben. Dieser hilft ihnen nicht nur, besser durch den Tag zu kommen (81 Prozent) und das Stresslevel in Grenzen zu halten (66 Prozent). Durch ihn fühlen sich 61 Prozent selbstbewusster und finden, dass die Karriere dadurch positiv gestaltet wird (56 Prozent).

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