
Weshalb ist Facebook so erfolgreich?
Das Online-Netzwerk Facebook scheint angesichts satter Werbeeinnahmen prächtig zu gedeihen. Wie das gewöhnlich gut unterrichtete «Wall Street Journal» am Donnerstag, den 8.9.2011 schreibt, konnte Facebook im ersten Halbjahr seinen Umsatz auf 1,6 Milliarden Dollar glatt verdoppeln. Was steckt hinter dieser genialen Idee eines Studenten und seiner drei Freunde?
Eine Antwort darauf lässt sich finden, wenn der Bambus-Code®, ein wachstumsorientiertes Strategieverfahren, wie ein Scanner eingesetzt wird. Dann wird der Wachstumserfolg von Facebook transparent und es zeigt sich, welche Komponenten zum Erfolg des Unternehmens beitragen.
Der Bambus-Code® mit seinen 7 Elementen:
- Typologisierung des Unternehmens: Vier Stärken prägen jedes Unternehmen: Innovationskraft, Kontrolle, Geschwindigkeit, Beziehungspflege.
- Ausbau der Marktführung: Eine Problemlösung so anbieten, dass sie die beste der Branche werden kann.
- Erweiterung des Aktionsradius: Besetzten Märkten und deren Preisverfall entfliehen.
- Wachstum-Turbo: Slogans, die nach innen und außen als Messlatte dienen, machen Unternehmen authentisch.
- Guerilla-Wachstumswege: Auf 16 ungewöhnlichen Wegen ohne viel Aufwand zu neuen Aufträgen.
- Balance zwischen Vertrieb und Technik: Nachhaltiges Wachstum erfordert eine ausgewogene Verteilung der Kräfte
- Ressourcen identifizieren: Aufgespürte Hürden enthalten meist einen Teil der Lösung.
Wird nun der Bambus-Code® als Scanner eingesetzt, kristallisieren sich die Erfolgsfaktoren von Facebook sehr konkret heraus:
- Typologie – Wie nutzt das Unternehmen seine Stärken?
Facebook vereint die vier Stärken auf einem sehr hohen Niveau. Das Produkt ist innovativ. Das System läuft prozess-sicher. Die Unternehmenskultur ist integrierend. Und das Unternehmen ist pfeilschnell, z.B. in der Internationalisierung: Gab es Anfang 2008 erst fünf Sprachversionen, waren es Ende 2008 über 80. - Marktführung – Benimmt sich das Unternehmen wie ein Marktführer?
Die Facebook-Gründer haben das klassische Papierbuch, in dem sich Studenten am Campus vorstellen, digital ersetzt. Gleichzeitig versuchten sie, die neue Variante besser zu gestalten als alles, was bis dahin bekannt war. Genau dieses Vorgehen zeichnet zukünftige Marktführer aus: Was muss ich tun, um der neue Standard zu werden? - Aktionsradius – Wie erweitert das Unternehmen seinen Einfluss?
Facebook spiegelt das integrierende Denken einer neuen Generation wider: Die Ideen von Außenstehenden werden einbezogen, um die Anwendungsmöglichkeiten auszudehnen. Facebook ist ständig offen für Neues: Beispielsweise informieren Demonstranten aus arabischen Ländern über Facebook die Außenwelt und unterlaufen die Zensur. - Wachstums-Turbos – Nutzt das Unternehmen einen ganzheitlichen Slogan?
Mit dem „gefällt-mir“-Button hat Facebook einen Wachstums-Turbo geschaffen, der ganzheitlich angewendet werden kann: Das Wirken des Unternehmens muss sich ebenso daran messen lassen, wie die Güte der User-Beiträge. Dass dieser Wachstums-Turbo auch haptisch funkioniert, indem er geklickt werden muss, ist ein Stück Genialität. - Guerilla-Wachstumswege – Setzt das Unternehmen auf ungewöhnliche Wachstumswege?
Die Facebook-Systemwelt ist offen. Es gibt keine Zugangsschranken. Durch die Integration der EDV-Freaks, die am System mitstricken, hat Facebook die wichtigen Meinungsführer eingebunden. Die Weichenstellung, „kritische Besserwisser als Mitentwickler zu integrieren“, hat entscheidenden Einfluss auf die rasche Erweiterung der Facebook-Gemeinde. - Balance Vertrieb-Technik – Worauf achtet das Unternehmen besonders? Netzwerken: Dazu zählen intelligent ausgewählte strategische Partnerschaften und die daraus resultierenden Geschäftskontakte. Beispielsweise planen Douglas, Vapiano, Esprit und Benetton im Rahmen ihrer Kundenbindungsarbeit, ihren Kunden spezielle Facebook-Features anzubieten.
- Hürden – Wie geht das Unternehmen mit Hürden um?
Die großen Hürden befinden sich in der Infrastruktur: Kompetenz und Kapital. Durch die Integration kapitalkräftiger Investoren aus USA, Russland und China stärkt Facebook die Kapitalseite und kurbelt gleichzeitig die Vertriebsmaschinerie über deren Netzwerke an.
Der Erfolg von Facebook, das in den sieben Jahren seines Bestehens einen Marktwert von über Mrd. 50 Dollar erreicht hat, lässt sich mit dem Bambus-Code® anschaulich beschreiben. Und viele der vorgestellten Einzelwege haben durchaus Vorbildcharakter und sind es wert, auf ihre Übertragbarkeit geprüft zu werden.
Kommentare