Wirtschaftslexikon

Burnout

Definition: Was ist ein Burnout?

Der Begriff Burnout, auch als Burnout-Syndrom bezeichnet, kommt aus dem Englischen und heißt „ausgebrannt“. Es definiert einen Zustand, bei dem eine Person oft aufgrund beruflicher (manchmal auch privater Auslöser) in eine emotionale Krise stürzt. Fachleute möchten allerdings nicht, dass der Begriff gleichgestellt wird mit der psychischen Erkrankung einer Depression. Eine Burnout kann die Folge einer Depression sein. Eine Depression selbst kann durch Schwierigkeiten am Arbeitsplatz ausgelöst werden, aber sie kann auch biologische oder traumatische Ursachen haben. Bei einem Burnout hat man sich mit großem Engagement in den Job zu tief reingekniet. In den 70er Jahren hat der Psychotherapeut Herbert Freudenberger in New York den Begriff Burnout geprägt. Auch er hatte zu viel gearbeitet und fühlte sich danach ausgebrannt.

Ursachen und Folgen eines Burnouts

Burnout kann die unterschiedlichsten Ursachen haben. Folgende Einflussfaktoren können eine Rolle spielen:

  • Mobbing am Arbeitsplatz
  • Zukunftsängste, das heißt Angst um den Arbeitsplatz
  • Geringes Abgrenzungsvermögen, das bedeutet es gelingt einem nicht, von den Kollegen oder dem Chef     genügend Distanz zu halten
  • Idealistische Vorstellungen von einem Arbeitsplatz, die enttäuscht werden
  • Perfektionismus: Zu hohe Anforderungen an einen selbst
  • Frustration im Job, weil man unter- oder überfordert ist

Die Folge ist, dass man im Feierabend nicht abschalten kann und Gedanken um die Arbeit unaufhörlich kreisen. Auf die Dauer gesehen fühlt man sich ausgebrannt.

Diagnose

Zunächst sollte man mit dem Hausarzt über seine Problematik reden. Dieser überweist Sie dann zu einem Psychiater oder Psychologen, die Experten auf dem Gebiet Burnout sind. Mit standardisierten Fragebögen kann die Situation des Patienten besser eingeordnet werden. Wenn der Befund Depression lautet, muss er entsprechend behandelt werden. Außerdem sollte beim Arzt untersucht werden, ob gewisse Symptome nicht physischer Natur sind, wie eine Tumor oder eine Schilddrüsenunterfunktion.

Dennoch: Burnout ist keine medizinische Diagnose. Die Symptome eines Burnouts und einer Depression haben eine gemeinsame Schnittmenge. Ein Gefühl der Energielosigkeit, der Leere und der Erschöpfung können sowohl auf ein Burnout zurückzuführen sein, als auch auf eine Depression.

Therapie: Welche Behandlung hilft?

Eine Standard-Therapie existiert bei der Diagnose Burnout nicht, sondern sie ist abhängig von der individuellen Situation des Patienten. Mögliche Optionen:

  • Entspannungstechniken erlernen: Wie z.B. die progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Außerdem können regelmäßiges  Yoga, Tai Chi oder Qi Gong zum Entspannen beitragen.
  • Selbstmanagement optimieren: Wissen über verschiedene Zeitmanagement- und  Stressbewältigungsmethoden aneignen
  • Work-Life Balance verbessern: Bauen Sie sich einen festen Freundeskreis auf, mit dem Sie sich regelmäßig treffen, stärken   Sie Ihre Partnerschaft oder pflegen Sie Hobbies.
  • Realistische Ziele stecken: Sagen Sie nicht zu sich selbst „Ich muss der Beste sein“, „Ich muss als letzter nach Hause     gehen“, „Alle meine Kollegen müssen mich mögen“, sondern     machen Sie Abstriche bei Ihren Erwartungen.
  • Arbeitsplatz ändern: Schauen Sie, ob Sie Ihren Schreibtisch zu Kollegen hin verlegen, mit denen Sie sich verstehen; eventuell kommt auch das Wechseln in eine neue Abteilung oder eine Arbeitsstelle bei einem neuen Arbeitgeber in Frage.
  • Die eigene Gesundheit in den Vordergrund stellen: Regelmäßige Arbeits- und Schlafenszeiten beachten, ungesunde Ernährung  einschränken und Pausen während und nach der Arbeit einplanen.

© Onpulson.de

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