Wirtschaftslexikon

Finanzdecke

Definition: Was ist eine Finanzdecke?

Unter dem Begriff Finanzdecke versteht man verfügbare – auch „liquide“ – finanzielle Mittel, die einem Unternehmen zur Verfügung stehen, um betriebsnotwendige Ausgaben zu decken. Ist diese zu dünn, wird es nötig, neues Kapital zu beschaffen. So wird die Finanzdecke gestärkt und kommende Ausgaben und finanzielle Engpäasse können damit gedeckt werden.

Ein Unternehmen – oder auch ein Staat oder ein einzelnes Staatsorgan – hat bestimmte finanzielle Mittel zur Verfügung, die sich aus vielen verschiedenen Quellen speisen können. Viele dieser Mittel stehen regelmäßigen Ausgaben gegenüber, die ebenfalls aus vielen verschiedenen Bereichen stammen können. Einnahmen und Ausgaben sollten sich die Waage halten, damit die Finanzdecke nicht irgendwann zu dünn wird und ein Unternehmen oder ein Staat seinen finanziellen Pflichten nicht mehr nachkommen kann.

Um dies immer zu gewährleisten, sollte die Finanzdecke eines Unternehmens durch entsprechende fließende Einnahmen so dick wie möglich, bzw. nötig gehalten werden. Einerseits geht es darum, durch diese alle Pflichtausgaben zu decken. Andererseits ist eine zu dicke Finanzdecke jedoch auch nicht nötig, bei überschüssiger Liquidität sind z.B. auch Investitionen zur langfristigen Umsatzsteigerung und damit zu einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung denkbar.

Beispiel: Im Jahr 2017 standen dem Tech-Giganten Apple über 250 Mrd. US-Dollar an Cash-Reserven zur Verfügung. Somit hält sich der iPhone-Hersteller viele Optionen für die Zukunft offen. Zwar liegt hier viel Geld ungenutzt auf dem Konto, allerdings hat das Unternehmen so die Möglichkeit zukünftige Probleme im Keim zu ersticken, falls die Umsätze über den iPhone Verkauf rückläufig sind. So kann das Geld z.B. in Produktentwicklung oder auch in Firmenübernahmen investiert werden.

© Onpulson.de

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