Wirtschaftslexikon

Minimum Viable Product (MVP)

Definition: Was ist ein Minimum Viable Product (MVP)?

Ein Minimum Viable Product (kurz: MVP; wörtlich ins Deutsche übersetzt: „minimal überlebensfähiges Produkt“) ist die im Funktionsumfang reduzierte Version eines Produkts, um frühe Kunden zufriedenzustellen und Feedback für die zukünftige Produktentwicklung zu geben. Es dient vor allem zur Überprüfung der wirtschaftlichen Tragbarkeit des Produktes und zur optimalen Anpassung an die gewünschte Zielgruppe.

Anwendung

Das Minimum Viable Product dient zur Risikominimierung, da sich durch die Entwicklung eines Prototyps feststellen lässt, ob das fertige Produkt wirtschaftlich tragbar ist. Dadurch, dass der Prototyp direkt an einen Testmarkt gebracht wird sind die Resultate weniger verfälscht, als wenn nur Umfragen gemacht werden würden. Aufbauend auf den entstehenden Prototypen können an den Markt angepasste Produkte entwickelt werden, die optimal auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten sind. Das Minimum Viable Product findet häufig bei Lean Startups Anwendung.

Unterschied zum Minimal Marketable Product

Im Gegensatz zum Minimum Viable Product ist das Minimal Marketable Product ein komplettes Produkt, welches im regulären Markt angeboten wird. Dadurch fließen in das Minimal Marketable Product wesentlich mehr Kosten und Aufwand als in das Minimum Viable Product, unter anderem auch Marketingkosten.

Beispiel

Der Musik-Streaming-Dienst Spotify ist seit 2018 kaum aus dem Leben der Millennials und Generation Z wegzudenken, und hat 271 Millionen aktive Nutzer, von denen 124 Millionen Premium-Nutzer sind. Spotify spezialisierte sich zuerst nur auf das Streamen von Musik, was sich als potenziell profitable Idee herauskristallisierte. Dieses MVP konnte nach einiger Zeit mit dem passenden Geschäftsmodell optimal genutzt und erweitert werden. Momentan bietet Spotify neben Musik auch Podcasts an, und ein großer Teil der Attraktivität von Spotify ist die persönliche Anpassung an den Musikgeschmack des Nutzers. So gibt es beispielsweise täglich oder wöchentlich wechselnde Playlists, die basiert auf dem Hörverhalten des Nutzers erstellt werden.

© Onpulson.de

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