Inflationsrate
Definition: Was ist die Inflationsrate?
Als Inflationsrate, auch Geldentwertungsrate, Preissteigerungsrate oder Teuerungsrate genannt, bezeichnet man den Prozentsatz, mit dem sich das allgemeine Preisniveau über einen bestimmten Zeitraum erhöht.
Die Inflation – übersetzbar mit Anschwellen oder Aufblasen – ist ein Begriff aus der Volkswirtschaftslehre, der eine permanente Preissteigerung von Dienstleistungen und/oder Gütern mit einer gleichzeitig schwindenden Kaufkraft der Währung. Ein Effekt, den es für die meisten Zentralbanken zu verhindern gilt. Ihre Aufgabe ist es, die Inflationsrate auf einem Niveau zu halten und damit die Preisniveaustabilität zu gewährleisten. Dabei wird eine leichte Inflation grundsätzlich der Deflation vorgezogen. Gründe für eine steigende Inflationsrate können zum Beispiel Steuererhöhungen sein, staatlich angeordnete Preiserhöhungen, die Inflation kann aber unter auch aus anderen Volkswirtschaften importiert werden.
Methoden zur Ermittlung der Inflationsrate
1. Verbraucherpreisindex
Gemessen wird die Preissteigerungsrate zum Beispiel durch die Preisänderungen bestimmter Warenkörbe oder auch durch den BIP-Deflator, der alle Güter einer Volkswirtschaft erfasst. Der Verbraucherpreisindex wird in der Regel als Hauptindikator für die Messung der Inflationsrate zurate gezogen. Er wiederum basiert auf einem Warenkorb, der für einen in Deutschland repräsentativen Haushalt von 2,3 Personen im Schnitt festgelegt wird. Für manche Produkte, zum Beispiel für IT-Produkte, die einem schnelleren Qualitätswandel unterliegen, wird für die Berechnung der Inflationsrate seit dem Jahr 2002 die so genannten Hedonische Preisbereinigung angewendet. Sie führt zu einer geringeren Inflationsrate.
2. cost of living index (COLI)
Neben solchen statistischen Erhebungen haben sich auch Methoden wie der cost of living index (COLI) etabliert. Hierbei geht es um die Lebenshaltungskosten, die ein jeder in einer Volkswirtschaft lebende aufwenden muss, um ihre Lebenshaltungskosten zu decken. Dieser so genannten Verbraucherpreisinflation steht im Kontext Vermögenswerte (also Aktien, Immobilien und Co.) die Vermögenspreisinflation gegenüber.
3. Gefühlte Inflation
Angelehnt an den COLI wird die Inflationsrate von jedem Wirtschaftssubjet, also jedem an der Volkswirtschaft Beteiligten, individuell und somit auch unterschiedlich wahrgenommen. Für Konsumenten gibt es eine „gefühlte Inflation“, die vor allem dadurch begründet wird, dass die zur Messung der Inflationsrate herangezogenen Warenkörbe auch Produkte des mittel- und langfristigen Bedarfs beinhalten, wie zum Beispiel Autos. Die gefühlte Inflation, bzw. die Wahrnehmung für Preisänderungen ist bei Konsumgütern des täglichen Lebens, also etwa Lebensmittel, aber ganz anders, weil die Preise für kurzfristige Konsumgüter ganz anderen Schwankungen unterliegen, als zum Beispiel die von Autos, aber auch von Mieten oder Versicherungen. Deswegen liegt die gefühlte Inflation auch tendenziell höher als die tatsächliche.
Doch die Preissteigerungsrate hat nicht nur Einfluss auf den Binnen- sondern auch auf den Außenhandel. Vor allem bei rigiden Wechselkursen wird die Korrektur nicht automatisch vorgenommen. Wenn also die Inflationsrate im eigenen Land höher ist als in anderen Ländern, bringt dies eine Verteuerung von Exporten mit sich, während Importe billiger werden. So entstehen wiederum Defizite in der Handelsbilanz eines Landes.
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