
75 % der Marketer sehen mutigen Markenauftritt als erfolgsentscheidend
DMEXCO und Civey befragten 500 Marketing-Profis: 75 % halten einen mutigen Markenauftritt für erfolgsentscheidend, 81 % erwarten wachsende Bedeutung. Dennoch setzen nur 8 % mutige Entscheidungen konsequent um.
Das Wichtigste auf einen Blick
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75 %: Mutiger Markenauftritt gilt als erfolgsentscheidend
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81 %: Bedeutung von Mut steigt in den nächsten fünf Jahren
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8 %: Unternehmen setzen mutige Entscheidungen tatsächlich um
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Top-Maßnahmen: neuer Markt (17,4 %), neue Zielgruppen (10,7 %), Cause-Engagement (8,8 %)
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Hürden: Shitstorm-Angst (47 %), Markenimage (45,6 %), Rechtslage (45 %)
Ergebnisse im Überblick
Die DMEXCO hat gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey 500 Fachkräfte aus Marketing und Kommunikation befragt. Vier von fünf erwarten, dass Mut im Marketing in den kommenden fünf Jahren wichtiger wird (81 %). Drei Viertel sind überzeugt: Ein risikofreudiger Markenauftritt führt langfristig zu mehr wirtschaftlichem Erfolg (75 %). Gleichzeitig mahnt das diesjährige DMEXCO-Motto „Be Bold. Move Forward.“ zu mehr Entschlossenheit in Strategie und Umsetzung.
Große Lücke zwischen Anspruch und Praxis
Trotz der hohen Zustimmung wagt die Praxis seltener den Schritt: Nur 8 % der Befragten gaben an, bereits auffällig kommuniziert zu haben. Noch weniger berichteten von einer riskanten Kampagne (6,6 %), einer radikalen Änderung der Markenidentität (5,7 %) oder einer bewusst kontroversen Positionierung (5 %). Auffällig ist die Diskrepanz zur Selbstwahrnehmung: 64 % beschreiben sich als kühn, 26,4 % als klar mutig – lediglich 15 % sehen sich selbst eher zurückhaltend.
Was Unternehmen tatsächlich tun – und was sie bremst
Zu den mutigsten Entscheidungen zählen die Expansion in neue Märkte (17,4 %), die Ansprache bislang unerschlossener Zielgruppen (10,7 %) und das öffentliche Engagement für einen guten Zweck (8,8 %). Gleichzeitig bremsen Angst vor Shitstorms (47 %), Sorge um das Markenimage (45,6 %) und rechtliche Unsicherheiten (45 %). Hinzu kommen interne Widerstände (knapp 30 %).
Einordnung für den Mittelstand
Für mittelständische Unternehmen liegt der Hebel weniger in spektakulären „Big Bets“ als in konsequenten, kalkulierten Experimenten: klare Hypothesen, begrenzte Piloten (z. B. neue Zielgruppen-Ansprache), definierte Abbruchkriterien und saubere Marken-Governance. Mut heißt dabei nicht Wagnis um jeden Preis, sondern: Entscheidungen sichtbar machen, kreative Kanten zeigen – und Learnings zügig in das Kerngeschäft zurückspielen.
Kennzahl | Wert |
---|---|
Halten mutigen Auftritt für erfolgsentscheidend | 75 % |
Erwarten steigende Bedeutung in 5 Jahren | 81 % |
Setzen mutige Entscheidungen tatsächlich um | 8 % |
Mutigste Maßnahme: neuer Markt | 17,4 % |
Hürde: Angst vor Shitstorms | 47 % |
Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen: hier. DMEXCO
Bildquelle: Unsplash
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