Fast jeder fünfte Existenzgründer macht sich in der Kreativwirtschaft selbstständig
Gründer-Trends

Fast jeder fünfte Existenzgründer macht sich in der Kreativwirtschaft selbstständig

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In Deutschland haben sich 2018 knapp 100.000 Menschen in der Kreativwirtschaft selbstständig gemacht und ein Unternehmen in Bereichen wie Design, Werbung, Software/Games oder Bücher gegründet. Weniger Gründungen sind im Bereich Software festzustellen.

Die Zahl derjenigen, die sich in der Kreativwirtschaft selbstständig machen, ist im Vergleich zum Vorjahr zwar etwas angestiegen (+9.000), im längerfristigen Vergleich ist sie jedoch, wie die allgemeine Gründungstätigkeit, deutlich rückläufig. So gab es in der Kreativwirtschaft 15 Jahre zuvor noch 178.000 Existenzgründer. Der Rückgang war insgesamt aber schwächer als der allgemeine Trend, so dass der Anteil der Kreativgründer an allen Existenzgründungen in Deutschland auf zuletzt 18 % gestiegen ist (2003: 12 %). Das zeigt eine neue Analyse von KfW Research auf Basis des KfW-Gründungsmonitors.

Immer weniger Männer gründen in der Kreativbranche

Der Schwund an Kreativgründungen im Vergleich zum Jahr 2003 resultiert vor allem aus einem sehr starken Rückgang bei Gründungen durch Männer. Gab es 2003 noch 135.000 Kreativgründungen von Männern, waren es 2008 nur noch 43.000. Danach erholte sich ihre Anzahl wieder etwas – liegt zuletzt mit 60.000 aber weiterhin sehr deutlich unter dem Niveau von 2003. Bei der Zahl der Kreativgründungen durch Frauen gab es keinen derartigen Einbruch. Ihre Anzahl liegt im Jahr 2018 mit 38.000 nur wenig unter der Zahl von 2003 mit 43.000 Kreativgründungen.

Die meisten Gründungen gibt es in der Designwirtschaft

Der erhebliche Rückgang bei den Kreativgründungen durch Männer macht sich vor allem im Teilmarkt Software/Games bemerkbar. Dort sind im langfristigen Mittel 8 von 10 Gründern Männer. Von 2003 bis 2006 war Software/Games der größte Teilmarkt und machte 28 % der Kreativgründungen aus. Mittlerweile sind es nur noch 11 %. Die meisten Kreativgründer starten aktuell im Bereich der Designwirtschaft. Jeder Vierte macht sich als Industrie-, Produkt-, oder Modedesigner, Raumausstatter o.ä. selbständig. Am zweithäufigsten entstehen neue Kreativunternehmen in der Werbewirtschaft (14 %), der Büchermarkt teilt sich mit dem Bereich Software/Games den dritten Rang auf der Beliebtheitsskala (je 11 %).

Kreativgründer sind meistens Sologründer

Kreativgründer sind zum Großteil so genannte Sologründer, das heißt sie gründen alleine, ohne Co-Gründer und Mitarbeiter (78 %). Etwas weniger als die Hälfte (43 %) arbeiten freiberuflich. Die Angebote von Kreativgründern sind stärker auf überregionale Zielmärkte sowie Geschäftskunden ausgerichtet und sind häufiger digitaler Natur. Bei denjeningen, die sich in der digitalen Kreativwirtschaft selbstständig machen, ist das Internet meist Kernelement des Geschäftsmodells. Nur etwa jeder Zehnte hat externe Kapitalgeber wie Freunde, Verwandte oder Finanzinstitute. „Unter den Gründern in der Kreativwirtschaft sind viele sogenannte ‚Digitale Nomaden‘ zu finden, die als Freiberufler soloselbstständig gründen und denen ihr privater Laptop genügt, um ihre Dienstleistung zu erbringen“, fasst Dr. Georg Metzger, Ökonom bei KfW Research, zusammen.

Foto/Thumbnail: ©SergeyNivens/Depositphotos.com

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