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Moderation von Gruppengesprächen

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Durch die Moderation eines Gruppengespräches kann man erreichen, dass die Kommunikation effektiv und zielgerichtet ist. Wir zeigen Ihnen wie eine optimale Moderation abläuft, berichten über die verschiedenen Moderationsphasen und wie Sie mit den unterschiedlichen Menschentypen während einer Moderation umgehen.

Grundlagen der Moderation

Gruppengespräche wie Arbeitsbesprechungen, Brainstormings oder Seminare werden in der Regel von einem Moderator geleitet und koordiniert. Die Tätigkeit des Moderators nennt man Moderation. Ein Moderator verhält sich bei einem Gruppengespräch im Grunde genauso wie der Rundfunk- oder Fernsehmoderator einer Sendung: Er begrüßt die Teilnehmer, kündigt die einzelnen Punkte des Gesprächs an, erläutert und kommentiert sie und sorgt dafür, dass eine Besprechung in geordneten Bahnen abläuft.

Der Moderator ist kein Leiter, Führer oder Hierarch, der weiß wo’s lang geht. Er ist ein methodischer Helfer, ein Katalysator, eine Hebamme für Lösungen. Durch die Moderation eines Gruppengespräches kann man erreichen, dass die Kommunikation effektiv und zielgerichtet ist. Als Spezialist für Methodik und Prozesssteuerung ist es die Hauptaufgabe des Moderators, das Miteinander in der Gruppe hinsichtlich einer optimalen Zielerreichung zu steuern. Sollten Meetings ineffektiv sein, hilft eine konsequente Zielsetzung, Planung und Kontrolle der gemeinsamen Besprechungszeit.

Ablauf einer Moderation

Der Ablauf einer Moderation lässt sich in verschiedene Schritte untergliedern:

1. Begrüßung

Zu den Aufgaben des Moderators gehört zunächst einmal die Begrüßung der einzelnen Teilnehmer – und die Begrüßung des Publikums, sofern vorhanden. Dazu gehört einiges an Vorbereitung: Ein Moderator sollte vor jedem Gruppengespräch, sei es eine Reihe von Vorträgen mit abschließender Podiumsdiskussion oder eine Projektbesprechung, klären, was das Thema des Treffens ist, wer an dem Gespräch teilnimmt und wie der Informationsstand der einzelnen Teilnehmer ist.

2. Vorstellen der geplanten Inhalte

Der Moderator stellt nach der Begrüßung die Inhalte des Gruppengesprächs vor. Zunächst erläutert er dabei den Grund für das Gespräch. Er definiert die genaue Aufgabenstellung und stellt den geplanten Ablauf vor. Auch die erwarteten Ziele sollten in dieser Phase der Moderation bereits angesprochen werden. Manchmal sind die Ziele von Anfang an klar, weil sie sich bereits aus der Aufgabenstellung ergeben. Wenn jedoch ein Workshop zu einem komplexeren Thema stattfindet, so sollten die indviduellen Zielerwartungen frühzeitig durch den Moderator angesprochen werden. Soll der Workshop eine Bestandsaufnahme sein? Erwartet man die Erarbeitung von Kriterien zur Analyse des Themas? Oder möchte man vielleicht eher Anregungen mit nach Hause nehmen?

Die Definition der Ziele an dieser Stelle ist sowohl wichtig für die Gesprächsteilnehmer als auch für den Moderator, da alle dabei die gewünschte Stoßrichtung des Gespräches klar erkennen können. Der Moderator kann das Gespräch dann gezielt in diese Richtung lenken, und die Teilnehmer können die Veranstaltung am Ende hinsichtlich des erzielten Erfolges bewerten.

3. Das eigentliche Gespräch

Durch die Moderation werden die unterschiedlichen Abschnitte eines Gruppengespräches bewusst eingeleitet. Er ist dabei nicht der Experte für Sachfragen, sondern vielmehr der Begleiter und Methoden helfer. Ein Moderator ist ein Experte im Einsatz von Gesprächsführungstechniken. Er ermuntert Teilnehmer zum Mitmachen, bremst die Vielredner und aktiviert die Schweiger. Er stellt Fragen, regt zum kritischen Nachdenken an und hält den Ideenfluß in Gang. Wenn nötig, setzt er Kreativitätstechniken ein, die den Ablauf des Gespräches begünstigen. Der Moderator ist auch derjenige, der während des gesamten Gespräches die gestellte Aufgabe, das Ziel und die Zeit im Blick behält. Ein Moderator ist zudem ein Meister des Konfliktmanagements: Er ist in der Lage, Konflikte innerhalb der Gruppe zu erkennen, wertungsfrei anzusprechen und Streithähne, wenn nötig, zu trennen. Er akzeptiert Gefühle und läßt Humor zu. Er gibt Stichworte vor, dokumentiert Zwischenergebnisse und passt auf, dass die Gruppe das eigentliche Thema nicht aus den Augen verliert.

4. Verabschiedung

Die Verabschiedung der Gesprächsteilnehmer gehört ebenfalls zu den Aufgaben eines Moderators. Bevor er jedoch die Runde auflöst, gibt er einen kurzen Rückblick über die einzelnen Phasen der Entscheidungsfindung und fasst die Ergebnisse des Gesprächs noch einmal kurz zusammen.

Phasen des Gruppengesprächs

Der Gesprächsablauf eines Gruppengespräches besteht in der Regel aus drei Phasen: der genauen Aufgabenanalyse, dem Sammeln und Bewerten von Lösungsvorschlägen und der abschließenden Beschlußfassung. Während der unterschiedlichen Gesprächsabschnitte sollte der Moderator darauf achten, alle dazugehörigen Fragen ausreichend zu klären.

1. Aufgabenanalyse

Bevor man in einer Gruppe gemeinsam Ideen erarbeiten kann, muss jeder Gruppenteilnehmer auf dem gleichen Kenntnisstand sein. Bei der Suche nach einem Produktnamen bedeutet das beispielsweise, dass alle wissen, um welches Produkt es sich handelt, welche Eigenschaften dieses Produkt hat, welche Käuferschicht angesprochen werden soll und welche Botschaft man mit dem Namen transportieren möchte. Für den Moderator ist in dieser Phase besonders wichtig, darauf zu achten, dass alle Teilnehmer genau informiert werden und keine grundsätzlichen Fragen offenbleiben.

2. Sammeln und Bewerten von Lösungsvorschlägen

In diesem Gesprächsabschnitt findet der eigentlich kreative Prozess statt. Zunächst werden Lösungsvorschläge und Ideen gesammelt, auf ihre Konsequenzen hin überprüft und schließlich bewertet. Die Aufgabe des Moderators in dieser Phase ist es, sorgfältig darauf zu achten, dass sich das Sammeln, Überprüfen und Bewerten nicht vermischt; sonst könnte es zum Beispiel passieren, dass ausgefallene Ideen durch kritische Bemerkungen sofort ausgemustert werden.

3. Beschlußfassung

Die gesammelten und bewerteten Ideen und Lösungsmöglichkeiten werden in dieser Phase des Gesprächs auf ihre Tauglichkeit hin überprüft. Im günstigsten Fall findet die Gruppe ein konkretes Ergebnis und fällt einen endgültigen Beschluss. Dazu gehört unter Umständen auch das Erstellen eines Aktionsplanes – wer macht was und bis wann? Der Moderator achtet in dieser Phase darauf, dass das Besprechungsziel erreicht wird und dass jeder Teilnehmer – oder zumindest die Mehrheit der Teilnehmer – das Ergebnis auch teilt. Falls ein Aktionsplan erstellt wird, behält der Moderator im Blick, dass alle angeregten Schritte eingebunden werden und eventuell Termine vereinbart werden.

Moderation unterschiedlicher Menschentypen

Das Hauptproblem vieler Sitzungen liegt offensichtlich in der Ineffizienz des Diskussionsverlaufs. In der Praxis dominieren wenige Personen das Geschehen, und auch erfahrenen Moderatoren gelingt es nicht immer, alle Sitzungsteilnehmer aktiv einzubinden. Was ist zu tun?

Zunächst einmal ist es wichtig, die jeweiligen Teammitglieder kennen zu lernen. Meist braucht es eine gewisse Zeit, um Menschen in ihrer jeweiligen Persönlichkeitsstruktur erfassen zu können. Wer jedoch die Typologie seines Teams erfasst, dem fällt es auch leichter, auf die jeweiligen Personen angemessen zu reagieren. Als besonders schwierig werden meist Schwätzer, Nörgler und Besserwisser eingestuft.

Als Anregung im Umgang mit unangenehmen Zeitgenossen können die nachstehenden Tier-Typologien dienen. Selbstverständlich kann es in jedem Team nicht nur ein Pferd oder einen Igel geben, sondern mehrere Exemplare des jeweiligen Typs.

1. Der Hund

Hunde, die bellen, beißen nicht. Diese Personen sind oft gereizt, aggressiv, fallen anderen ins Wort. Bleiben Sie bei der Moderation sachlich, und bitten Sie den Hund um konkrete Begründungen. Notfalls helfen auch Redezeitbegrenzungen und das Einbinden in konkrete Aufgaben (Protokoll).

2. Der Igel

Das stachelige Etwas fühlt sich oft angegriffen. Dieser Mensch nörgelt und kritisiert oft – manchmal zu Recht, manchmal zu Unrecht. Auch hier hilft zumeist die Bitte um Sachlichkeit und klare Stellungnahme. Und bedenken Sie: Kritische Aussagen verdienen immer unsere Beachtung, denn sie decken uns häufig Missstände und Fehlerquellen auf. Aus diesem Grund sollten Sie auch dem nörgelnden Igel Achtung und Respekt entgegenbringen.

3. Der Breitmaulfrosch

Er ist ein typischer Vielredner. Hier hilft nur eines: gezielt unterbrechen, auf Redezeitbegrenzung hinweisen, notfalls auch das Wort entziehen. Auch das Einbinden in konkrete Aufgaben ist bei der Moderation sinnvoll.

4. Die Giraffe

Das hohe Tier agiert häufig als Comoderator und möchte Ihnen bewusst oder unbewusst Ihre Leitungsfunktion streitig machen. Machen Sie zu Beginn der Sitzung die Spielregeln deutlich. Nutzen Sie die Giraffe als Koordinator zur Arbeit in Kleingruppen. Sollte es zu einem offenen Machtkampf mit der Giraffe kommen, sind Sie gut beraten, ein Klärungsgespräch unter vier Augen zu führen.

5. Das Nilpferd

Es taucht meist ab und bringt sich kaum ein. Jedoch nicht, weil es schüchtern ist, sondern weil es sich für das Thema nicht interessiert. Auch hier kann konkretes Nachfragen das Nilpferd an die Wasseroberfläche locken. Allerdings wird es sich selten für eine Aufgabe voll engagieren.

6. Das Pferd

Es ist ein angenehmer Zeitgenosse – interessiert und engagiert am Thema. Die Äußerungen des Pferdes sind sachlich und überlegt. Es weiß, was es will, stellt aber das Agieren in der Herde in den Mittelpunkt der Diskussion. Pferde können gute Comoderatoren sein. Auf alle Fälle sind sie konstruktive Zeitgenossen, mit denen es sich gut im Team arbeiten lässt.

7. Der Fuchs

Der schlaue Fuchs weiß seine eigenen Interessen zu vertreten. Er stellt listige Fragen und scheut auch nicht davor zurück, die Kompetenzen der Moderation offen anzuzweifeln. Wenn die Sitzungsleitung sachlich und ruhig bleibt, sich nicht zu einem Streit provozieren lässt, kurz und knapp die Fragen des Fuchses beantwortet, ist auch dieses Tier durch entsprechende Moderation integrierbar.

8. Der Affe

Er ist der Clown der Runde. Schneidet hin und wieder Grimassen, hat oft einen Scherz auf den Lippen – auch bei ernsten Themen. Als Moderator können Sie durchaus seine Kreativität und seinen Humor für die Gruppenatmosphäre nutzen, denn der Affe ist meist ein beliebter Zeitgenosse. Stellen Sie ihm gezielte Fragen, und lassen Sie die Gruppe zu den Aussagen des Affen Stellung beziehen.

Quelle: Ruth Pink – Souveräne Gesprächsführung und Moderation ISBN-10: 3593368269

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