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Finanzen

Das Finanzierungsinstrument Mezzanine-Kapital

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Immer häufiger stärken Unternehmen im Mittelstand ihre Eigenkapitalbasis mit alternativen Finanzierungsinstrumenten - Hierzu gehört auch Mezzanine-Kapital, eine Finanzzierungsmischform aus Fremd- und Eigenkapital . Doch was ist eigentlich Mezzanine-Kapital, wie erhalten Sie es und welche Schwierigkeiten können hierbei aufkommen?


Definition des Begriffs Mezzanine-Kapital

Der Begriff „Mezzanine-Kapital“ steht als Oberbegriff für verschiedene Finanzierungsinstrumente, die rechtlich bzw. wirtschaftlich zwischen reinem Eigenkapital und Fremdkapital angesiedelt werden. Zu den mezzaninen Finanzierungsinstrumenten gehören vor allem Genussrechte, Nachrangdarlehen und stille Beteiligungen. Je nach vertraglicher Gestaltung stellt Mezzanine-Kapital nicht nur wirtschaftlich, sondern sogar bilanzrechtlich Eigenkapital dar.

Wie erhält man Mezzanine-Kapital?

Die Bedeutung von Mezzanine-Kapital für mittelständische Unternehmen hat auch die „Initiative Finanzstandort Deutschland“ erkannt, deren Mitglieder alle Bereiche der deutschen Finanzwirtschaft repräsentieren.

Erste Ansprechpartner bei Mezzaninen Beteiligungen sind für viele Mittelständler zunächst die förderorientierten Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften (MBG). Sie stellen mittelständischen Unternehmen seit vielen Jahren Mezzanine-Kapital in Form von stillen Beteiligungen grundsätzlich bis zu einer Höhe von rund 1 000 000 Euro bereit. Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat im vergangenen Jahr spezielle mezzanine Förderprodukte für den Mittelstand in ihr Produktportfolio aufgenommen.

Weniger Nachfrage besteht bei ausschließlich renditeorientierten Beteiligungsgesellschaften, zu denen die klassischen Kapitalbeteiligungsgesellschaften gehören. Je nach Zeitpunkt der Finanzierung lassen sich hier vor allem Venture-Capital-Gesellschaften (für die Frühphasenfinanzierung) und Private-Equity-Gesellschaften (für die Spätphasenfinanzierung) unterscheiden.

Als Finanzintermediäre agieren die Beteiligungsfonds, die inzwischen auch als Mezzanine-, Private-Equity- oder auch Mittelstandsfonds aufgelegt werden. Diese sammeln liquide Mittel bei Versicherungen, Kreditinstituten, Unternehmen und Privatpersonen und investieren sie dann in die entsprechenden Zielunternehmen.

Neben diesen klassischen Kapitalbeteiligungsgesellschaften stehen die Unternehmensbeteiligungsgesellschaften, die nach festen gesetzlichen Regeln stilles Kapital in mittelständische Unternehmen investieren. Inzwischen arrangieren sich auch viele Kreditinstitute in Sachen Mezzanine-Kapital und bieten verstärkt standardisierte Mezzanine-Programme für mittelständische Unternehmen an.

Schwierigkeiten und Lösungsmöglichkeiten bei Mezzanine-Kapital

Das Angebot an institutionellem Eigenkapital ist groß, ist jedoch für den Mittelstand mit einer Problematik verbunden: Das Unternehmen tritt gegenüber dem institutionellen Investor zwangsläufig als „Nachfrager“, im Einzelfall mitunter sogar als „Bittsteller“ auf. „Hier stellt die Finanzierung über private Anleger eine attraktive Alternative dar, denn dabei wird das Unternehmen zu einem echtern Anbieter am Markt“, erklärt der auf außerbörsliche Unternehmensfinanzierung spezialisierte Anwalt Gündel den wichtigsten Vorteil einer Finanzierung über Privatanleger.

Auf Grund der verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten können Unternehmen mit mezzaninen Finanzinstrumenten praktisch jeden Privatinvestor als potenziellen Kapitalgeber ansprechen. Dabei sind gesellschafts- und kapitalmarktrechtliche Vorgaben zu beachten und die Grundsätze einer transparenten Unternehmensführung zu wahren. „Schließlich ist auch der außerbörsliche Kapitalmarkt kein rechtsfreier Raum, und das ist auch gut so“, erläutert der Experte Gündel weiter. So ist bis auf sehr wenige gesetzliche Ausnahmen als Grundlage einer Privatemission ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigter Verkaufsprospekt notwendig.

Förderorientierte Beteiligungsgesellschaften stellen Mezzanine-Kapital regelmäßig nur im unteren Millionenbereich zur Verfügung. Umgekehrt können gegenwärtig leider nur die wenigsten Mittelständler die von renditeorientierten Beteiligungsgesellschaften üblicherweise angepeilte Renditeerwartung von 15 bis 30 % pro Jahr erfüllen. Außerdem stellen diese wegen der Transaktionskosten Mezzanine-Kapital meist erst ab rund 5 000 000 Euro zur Verfügung. Auch Kreditinstitute bieten Mezzanine-Produkte nur großen Unternehmen mit erstklassiger Bonität und einem Jahresumsatz in der Größenordnung von meist 10 bzw. 15 000 000 Euro an.

Derartige Konditionen, Kapitalkosten und Interdependenzen bestehen bei einer Mezzanine-Finanzierung durch Privatinvestoren nicht: Im Rahmen eines öffentlichen Angebotes von Genussrechten oder stillen Beteiligungen lassen sich ohne weiteres auch Volumina bis in den oberen zweistelligen Millionenbereich bei interessierten Privatinvestoren platzieren. Doch auch kleinere Kapitalspritzen lassen sich etwa durch Mitarbeiter-Kapitalbeteiligungen oder sog. Small-Money- bzw. Friends-and-Family-Platzierung im unternehmensnahen Kreis realisieren.

„Eine Finanzierung durch private Anleger ist dabei unabhängig von der Unternehmensgröße und Rechtsform realisierbar und lässt sich ausgezeichnet auf die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens zuschneiden“ fasst Gündel zusammen. In diesem Sinne sind Privatanleger Finanzierungsquellen, die unabhängig von der Unternehmensphase zu jeder Zeit ergänzend zu anderen Finanzierungswegen genutzt werden können.

Quelle: Dr. Matthias Gündel – Dr. Werner Financial Service Group

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