Benjamin Rudolph: Gründete eMovements und ist Mitentwickler des ersten elektrischen Rollators
Gründerporträt

Benjamin Rudolph: Gründete eMovements und ist Mitentwickler des ersten elektrischen Rollators

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Die eMovements GmbH entwickelt und produziert neue Mobilitätslösungen. Aktuell liegt der Fokus von eMovements auf dem elektrischen Rollator ello. Die Idee von ello hatten die drei Gründer Benjamin Rudolph, Max Keßler und Matthias Geertsema von der Oma eines Bekannten, die Schwierigkeiten hatte, sich in der Schwäbischen Alb fortzubewegen.

Benjamin Rudolph ist Mitgründer und Geschäftsführender Gesellschafter von der eMovements GmbH in Stuttgart. Foto: eMovements

Name: Benjamin Rudolph

Titel: MBA (UofL)

Geburtsjahr: 1988

Position: Mitgründer und Geschäftsführender Gesellschafter von eMovements GmbH

Weitere Gründungen: Online-Frühstückslieferdienst Lieferix

Vita: Benjamin Rudolph hat eine Ausbildung in der Anwendungsentwicklung bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) absolviert. Er war Projektleiter in zwei Unternehmensberatungen und hat einen Bachelor in Wirtschaftsinformatik (B.Sc.) und sein MBA in Global Business mit dem Schwerpunkt Entrepreneurship an der University of Louisville in Kentucky, USA gemacht.

Lebensmotto: Lebe mutig – ändere was dir nicht gefällt und hadere nicht mit deiner Entscheidung.

Was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

Die Entwicklung und Produktion neuer Mobilitätslösungen. Aktuell liegt der Fokus von eMovements auf dem elektrischen Rollator ello, den wir über Sanitätshäuser in Deutschland vertreiben.

eMovements GmbH

Firmenadresse: Schwabstr. 33, 70197 Stuttgart

Tel.: +49 (0)711 6648 7347

E.Mail: info@emovements.de

Gründungsjahr: 2016

Mitarbeiterzahl: 15

Erst kommt die Vision, dann die Gründung. Wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee gestoßen?

Die Idee für eMovements stammt von Mitgründer Max. Ein Bekannter berichtete Max von seiner Oma, die auf der schwäbischen Alb wohnt. Durch die spezielle Topographie hatte die Oma Schwierigkeiten ihre Einkäufe zu erledigen oder sich mit Freunden in einem Café zu treffen. Doch wenn fast jeder in der Lage ist, mit einem E-Bike spielend leicht einen Berg zu erklimmen, warum sollte man die Technik nicht auch in einem Rollator nutzen können? Aus einer Idee wurde das Startup eMovements und der elektrische Rollator ello war geboren.

Neben einer guten Idee spielt auch die Team-Zusammensetzung oft eine entscheidende Rolle. Wie setzt sich das Team bei Ihnen zusammen?

Während ich mich um die strategische Ausrichtung kümmere und das Bindeglied zu den Kunden bin, übernimmt Matthias Geertsema die Produktgestaltung und die mechanische Konstruktion. Max Keßler verantwortet die Softwareentwicklung von ello und ist im Team Ansprechpartner bei Rechtsfragen. Wir sind drei komplett unterschiedliche Köpfe, ich denke das ist ein großer Vorteil.

Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?

Als Ausgründung eines studentischen Projekts hatten wir direkten Zugriff auf neue Erkenntnisse der Wissenschaft und damit einen Vorsprung gegenüber unseren Mitbewerbern. Die Nähe zur Uni vereinfacht uns auch heute noch den Kontakt mit Experten aus der Gesundheitsbranche. Das so gewonnene Know-how lassen wir in unsere Produkte einfließen.

Was war Ihre Motivation Unternehmer zu werden?

Ein langweiliger 9to5-Bürojob kam für mich auf Dauer nicht in Frage. Aktiv Ideen in einem kleinen Team vorantreiben ist genau mein Ding. Pünktlicher Feierabend ist allerdings nicht gewiss: Ein Arbeitstag ist meist zehn bis zwölf Stunden lang und endet nicht mit dem Verlassen des Büros. Doch die Extrameile gehen ich gerne. Ich stehe morgens gerne auf. Solange das so ist, mache ich alles richtig.

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?

Das Unternehmen erfolgreich machen, d.h. es soll auf eigenen Beinen stehen. Wenn ich das operative nicht mehr zu 100 % bewältigen muss, möchte ich mich neuen Ideen oder anderen Startups zuwenden.

Die eMovements-Gründer Max Keßler, Benjamin Rudolph und Matthias Geertsema mit dem elektrischen Rollator ello. Foto: eMovements

 

Was waren die größten Herausforderungen in der Gründungsphase?

Selbstbewusstsein – schaffen wir das? Ziele einhalten trotz fehlender Erfahrung gerade im technischen Bereich. Investoren von der Idee so zu überzeugen, dass Sie das nötige Kleingeld bereitstellen.

Ein Unternehmen zu gründen und zu expandieren kostet Geld. Wie finanzieren Sie sich?

Zunächst haben wir öffentliche Fördermittel für die Entwicklung des Rollators erhalten. 2016 starteten wir dann eine Crowdinvesting-Kampagne (via aescuvest), bei der 250.000 Euro eingeworben wurden. Der Einstieg des Business Angels folgte in diesem Jahr. Mit den 500.000 Euro produzieren wir derzeit die erste Kleinserie des ello.

Ist für Sie eine Partnerschaft mit Venture-Kapitalgebern eine Option?

Ja. Aktuell bereiten wir eine neue Finanzierungsrunde vor, um nach unserem Proof of Concept schnell zu wachsen.

Welchen Tipp möchten Sie an andere Gründer gerne weiter geben?

Testet früh ob eure Idee taugt, und widmet euch einer anderen. Verschenkt keine Zeit. Seit aber mutig und bleibt dran.

Ist Ihr Team bereits vollständig oder suchen Sie aktuell noch freie und/oder feste Mitarbeiter?

Wir suchen aktuell nach neuen Mitarbeitern in unterschiedlichen Bereichen. Wer Startup-Luft schnuppern möchte und gerne in einem motivierten Team arbeitet, ist bei uns genau richtig. Eine flache Hierarchie und eine angenehme Arbeitsatmosphäre gibt es inklusive.

Warum sollten Fach- und Führungskräfte sich bei Ihrem Unternehmen bewerben?

Wegen der Perspektive. Wo sonst hat man so viel Verantwortung und kann so viel bewegen. Und wir haben ein tolles Miteinander.

Stellen Sie sich vor, Sie treffen den Bundeswirtschaftsminster. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?

Bei einem Treffen mit der Wirtschaftsministerin würde ich vorschlagen, dass die Politik mehr Öffentlichkeitsarbeit für Startups betreiben soll. Denn mehr Presse bedeutet mehr Erfolg. Auch würde ich sie ganz konkret auf den Standort Stuttgart ansprechen. Denn Stuttgart hat bezogen auf Verfügbarkeit von Personal, kreativen Köpfen und Investoren im Vergleich zu Berlin & Co. noch Nachholbedarf. Schließlich überlegt man es sich bei der hiesigen Arbeitsplatzsituation gut, ob man in ein Startup geht.

Welche Person hat Sie in der Gründungs- und Wachstumsphase besonders unterstützt? Bei wem möchten Sie sich bedanken?

Bei der Uni Stuttgart (Prof. Dr. Bertsche), dem TTI, und meiner Familie, die mir den Rücken freihält.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?

Elon Musk, super Typ mit Super-Visionen. Da kann man viel Philosophieren. Oder Ashton Kutcher weil er eine super Nase für Startups hat und bestimmt gutes Feedback geben kann – und Geld!

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