8 Erfolgsfaktoren von mittelständischen Unternehmen
Management

8 Erfolgsfaktoren von mittelständischen Unternehmen

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Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren mittelständischer Unternehmen? Diese spezifische Frage lässt sich gar nicht so einfach beantworten. Recherchiert man dazu im Internet, stößt man entweder auf völlig veraltete Umfrageergebnisse oder auf reißerische Artikelüberschriften, die versprechen, den heiligen Gral der unternehmerischen Performance gefunden zu haben. Inmitten der vielen "Top-5" und "Big Ten" der KMU-Tugenden lassen sich aber einige relevante Erfolgsfaktoren herausfiltern, darunter sowohl "klassische" als auch einige modernere.

„Klassische“ Erfolgsfaktoren

1. Fähige Mitarbeiter
Wer nach „guten“ Mitarbeitern sucht, sollte nicht nach der fiktiven eierlegenden Wollmilchsau Ausschau halten, sondern nach Personal, das für die ausgeschriebene Stelle konkrete Qualifikationen, das heißt fachliche Kompetenz, mitbringt. Zusätzlich kann man als Arbeitgeber von jedem seiner Angestellten grundlegende Skills wie Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Begeisterungsfähigkeit und soziale Umgangsformen erwarten. Jede Belegschaft ist aber nur so gut wie ihre Führung: Ein angenehmes Arbeitsklima und Benefits wie eine ausgeglichene Work-Life-Balance beeinflussen nachhaltig die Produktivität der Arbeitnehmer.

2. Solide Technologie-Grundlage
Hier kommen einem sofort die medialen Schlagworte „Digitalisierung“ und „Industrie 4.0“ in den Sinn. Letzteres bedeutet den Einsatz intelligenter und digital vernetzter Systeme in sämtlichen Produktionsprozessen und in der Intralogistik, mit dem Ziel, Wertschöpfungsketten noch effizienter und flexibler zu gestalten. Hierbei hinken kleine und mittlere Unternehmen wegen diverser Bedenken noch weit hinterher.

3. Hochwertige Produkte
Qualität als wirtschaftlicher Maßstab meint im Grunde die Zweckangemessenheit eines Produkts. Diese sollte jedoch vorrangig den subjektiven Kundenansprüchen entsprechen und nicht allein technischen Qualitätsstandards. Denn nur wenn ein Produkt hält, was es verspricht, ist der Käufer bereit, den geforderten Preis zu zahlen. Angesichts der zunehmenden Wichtigkeit von CSR-Themen werden für die Bewertung der Produktqualität auch Aspekte wie Umweltfreundlichkeit und soziale Gerechtigkeit immer wichtiger.

4. Gute Kundenbeziehungen
Der moderne Begriff „Customer Engagement“ umfasst alle fortlaufenden Interaktionen zwischen Kunden und Unternehmen. Hierbei geht man davon aus, dass der Kunde eine stärkere Bindung an ein Produkt oder eine Marke hat, wenn er sich dafür engagiert. Dieses Engagement muss aber erst einmal geweckt werden, etwa indem man ein Gewinnspiel per Mund-zu-Mund-Propaganda oder Facebook-Like empfiehlt. Voraussetzung für eine erfolgreiche Kundenansprache ist dabei, die eigene Zielgruppe genau zu kennen, die dank Online-Community und digitaler Hilfsmittel mündiger und informierter ist als je zuvor.

Moderne Erfolgsfaktoren

5. Kooperationen mit Start-ups
Start-ups können mit ihrem modernen Geschäftsansatz, ihrer Risikofreude und Innovationskraft von großem Wert für den alteingesessenen Mittelstand sein. Jedoch haben laut einer Umfrage des internationalen Wirtschaftsprüfungsunternehmens Deloitte bislang nur 20 % der Firmen eine solche Kooperation angestrebt. Start-ups zeigen sich diesbezüglich offener, sie sind aber auch häufiger enttäuscht von den Ergebnissen der Zusammenarbeit. Aus diesem Grund ist es so wichtig, unterschiedlichen Erwartungen mit Offenheit zu begegnen und etablierte Beziehungen zu pflegen.

6. E-Commerce-Lösung
Dank der zunehmenden Digitalisierung ist ein Webshop im B2C-Bereich inzwischen geradezu Pflicht. Der größte Teil des Online-Marktvolumens (ganze 95 %) wird jedoch mit Geschäftskunden (das heißt B2B) erwirtschaftet, so eine Studie des Instituts für Handelsforschung Köln. Mit einer durchdachten E-Commerce-Lösung lässt sich ein nahezu vollautomatisierter Marketing- und Verkaufsprozess verwirklichen. Dahinter sollte jedoch eine starke IT-Infrastruktur stehen, die die Sicherheit der Kundendaten gewährleisten kann. So verweist etwa Bertelshofer, ein Anbieter von Anhängerkupplungen, stolz auf seine Auszeichnung „Sehr gut“ durch das Online-Vergleichsportal Netzsieger, das auch die professionelle Verschlüsselung der Firmen-Website lobt.

7. Omnichannel-Präsenz
Unabhängig von der Branche sollte ein Unternehmen auf allen relevanten Vertriebskanälen aktiv sein. Damit stellt es sich auf den modernen „Omnichannel“-Kunden ein, der im Extremfall am PC nach einem Produkt recherchiert, es per Smartphone bestellt, aber persönlich in einer nahen Filiale abholen will. Ziel ist ein konsistentes Einkaufserlebnis, das aber nur dann möglich ist, wenn sämtliche Kundendaten per Cloud überall gleichzeitig zugänglich sind. Noch anspruchsvoller wird es, wenn der Omnichannel-Ansatz auch auf internationaler Ebene funktionieren soll – ein Herkulesaufgabe, die etwa der Automobilzulieferer Kaco zu stemmen weiß.

8. Starke Unternehmerpersönlichkeit
Nicht zuletzt trägt die Person des Unternehmers selbst einen wichtigen Teil zum Erfolg seines Unternehmens bei. Laut einer Umfrage der National Australia Bank von 2017 steht an der Spitze der wichtigen Charaktereigenschaften ein sogenanntes „growth mindset“. Es bedeutet: Der Gründer muss sich von Beginn an auf Wachstum, Skalierbarkeit und Optimierung konzentrieren und gleichzeitig offen für Veränderungen und Innovationen sein. Weitere Aspekte sind die Bereitschaft zu harter Arbeit, Leidenschaft für das eigene Business, Durchhaltevermögen und Stressresistenz sowie der Wille, sich stetig weiterzubilden und aus Fehlern zu lernen.

 

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