Nur jeder vierte Mittelständler ist mit Wirtschaftspolitik der Bundesregierung zufrieden
Umfrage-Ergebnisse

Nur jeder vierte Mittelständler ist mit Wirtschaftspolitik der Bundesregierung zufrieden

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Nachdem die neue Bundesregierung jetzt rund ein halbes Jahr im Amt ist, zieht der industrielle Mittelstand eine erste Zwischenbilanz. Danach sind nur 26 Prozent der Befragten mit der aktuellen Wirtschafts- und Mittelstandspolitik zufrieden.

Patryk_Kosmider

67 Prozent der Mittelständler meinen, dass es noch im Laufe des Jahres zu einer wirtschaftlichen Abkühlung kommt. Foto: ©Patryk_Kosmider/Depositphotos.com

Gut jedes fünfte Unternehmen bewertet die Leistung der Bundesregierung hingegen mit mangelhaft oder schlechter. Das sind Ergebnisse der im zweiten Jahr in Folge durchgeführten Studie „Industrieller Mittelstand und Finanzierung 4.0“. creditshelf, der Gestalter digitaler Mittelstandsfinanzierung, hat dafür zusammen mit der TU Darmstadt fast 250 Vorstände und Geschäftsführer befragt.

Der industrielle Mittelstand stellt der neuen Bundesregierung unter Angela Merkel kein wirklich gutes Zwischenzeugnis aus: Nur 26 Prozent der befragten Mittelständler vergeben dafür die Schulnoten sehr gut oder gut, während 21 Prozent die aktuelle Wirtschafts- und Mittelstandspolitik sogar mit mangelhaft oder noch schlechter bewerten. Im Schnitt vergeben die befragten Entscheider ein schwaches befriedigend. „Auch aus unseren täglichen Gesprächen mit Inhabern und Geschäftsführern aus dem industriellen Mittelstand wissen wir, dass es trotz guter Konjunktur an vielen Stellen doch reichlich Unmut gibt“, sagt Dr. Daniel Bartsch, Vorstand und Gründungspartner von creditshelf.

Leichte Konjunkturabkühlung

Stichwort Konjunktur: Eine klare Meinung haben die Mittelständler auch zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. Demnach rechnen 67 Prozent noch im laufenden Jahr mit einer wirtschaftlichen Abkühlung. „Das deckt sich mit den Erwartungen der Bundesbank, die für das zweite Halbjahr keinen nennenswerten Beitrag der Industrie zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum erwartet“, so Prof. Dr. Dirk Schiereck von der TU Darmstadt, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat. Konkret sehen 41 Prozent der befragten Mittelständler für das zweite Halbjahr nur eine „leichte Konjunkturabkühlung“. Dagegen rechnen 17 Prozent mit einem „spürbaren Rückgang“ und neun Prozent sogar mit einen „deutlichen Einbruch“.

Fürs nächste Jahr erwartet der Mittelstand eine leichte konjunkturelle Verbesserung: Statt 74 Prozent rechnen dann nur noch 62 Prozent mit einer wirtschaftlichen Abkühlung. „Die Zahlen deuten auf einen konjunkturellen Dämpfer hin, aber keinen nachhaltigen Abschwung“, erläutert creditshelf-Vorstand Bartsch. „Die eigentliche Herausforderung für den Mittelstand besteht deshalb darin, das weitere Wachstum zu finanzieren. Neben der klassischen Kreditvergabe durch Banken sollten daher von den Unternehmen auch neue, alternative Finanzierungswege in den Blick genommen werden.“ Problem ist, dass viele Mittelständler sehr lange auf ihren Kredit warten.

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