Wie Interimsmanager Veränderungsprozesse in Unternehmen beschleunigen können
Change Management

Wie Interimsmanager Veränderungsprozesse in Unternehmen beschleunigen können

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Veränderungsprozesse sind in Unternehmen immer eine Herausforderung - insbesondere, wenn die Veränderungen eher schleppend voranschreiten und engagierte Manager fehlen, die den Prozess vorantreiben. Hier kommen immer häufiger sogenannte Interimsmanager ins Spiel, die zeitlich befristet eingestellt werden, um einen vakanten Posten zu besetzen oder ein Projekt zu koordinieren.

Solche Interimsmanager werden oft als „Feuerwehrleute“ bezeichnet, die wieder abrücken, sobald der Brand gelöscht ist. Doch mit dem Bild einer Brandwache wird man dieser komplexen Rolle selten gerecht: Warum Interimsmanager Change-Prozesse beschleunigen und wichtige Impulsgeber für die Zukunft eines Unternehmens sein können, beleuchtet unser Artikel.

Veränderungsprozesse beschleunigen

Interimsmanager gelten als flexibel, innovativ und sind zudem noch in den meisten Unternehmen sehr beliebt: 72 Prozent der Unternehmer in Deutschland bewerteten laut einer Studie der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg die Arbeitsergebnisse ihrer Manager auf Zeit gut oder sogar sehr gut (wir berichteten). Besonders in Veränderungsprozessen kommen externe Interimsmanager als Beschleuniger, als „Anpacker“ und Innovatoren zum Einsatz und zur Geltung. Georg Hünnemeyer, Geschäftsführer der Hünnemeyer Consulting GmbH, erklärt gegenüber IT-Daily den Vorteil: „Beim Hands-on-Consulting agiert der Externe als Coach, der durch Fragetechniken – und nicht durch Entscheidungen – nah am Mitarbeiter agiert und Veränderungen zu dessen eigener Idee macht“.

Diese Qualitäten verändern auch das Rollenbild von Interimsmanagern grundlegend: Statt nur als „Feuerlöscher“ für Notfälle werden Interimsmanager inzwischen über Plattformen wie Interim-X auch weit über unternehmensinterne Notfälle hinaus als Impulsgeber für Veränderungsprozesse oder zur Projektkoordination eingestellt – derzeit vor allem, um die Herausforderungen der Digitalisierung und einer sich verändernden Arbeitswelt zu meistern. Da Interimsmanager in aller Regel sofort einsatzbereit sind, können sie Veränderungsprozesse zeitnah angehen. Zusätzlich nimmt der Prozess dadurch Fahrt auf, dass sich Interimsmanager ganz auf ihr eines Projekt konzentrieren können. Denn in aller Regel werden sie nur für vorab festgelegte und eng eingegrenzte Projekte engagiert.

Warum der Blick von außen in Veränderungsprozessen so wichtig ist

Warum aber sind Interimsmanager – auch über den oftmals prozessbeschleunigenden Effekt hinaus – so wichtig, wenn Veränderungen im Unternehmen umgesetzt werden sollen? Was bringen die Externen mit, was den internen Managern eines Unternehmens unter Umständen fehlt? Die Antwort liegt fast auf der Hand: Sie haben den unvoreingenommen Blick von außen. Das heißt: Interimsmanager können Veränderungen zumeist objektiv umsetzen und sehen den Bedarf eher als Interne, die unter Umständen schon seit Jahren oder Jahrzehnten im Unternehmen tätig sind und festgefahrene Prozesse und Strukturen tendenziell eher als gegeben hinnehmen, statt sie zu hinterfragen und mit den Strukturen anderer Unternehmen zu vergleichen. Und „Vergleich“ ist ein wesentliches Stichwort: Denn da Interimsmanager in aller Regel bereits eine lange Karriere hinter sich haben und auf viele Stationen im Lebenslaufs zurückblicken können, bringen sie einen erheblichen Erfahrungsschatz mit und können Vergleiche zu Prozessen und Strukturen anderer Unternehmen ziehen. Wolfgang Doerfler von der Management-Beratung EIM Executive Interim Management erklärt der Wirtschaftswoche, dass Interimsmanager somit eine Möglichkeit böten, „sich Know-how einzukaufen“.

Dieses Know-how ist mit einem durchschnittlichen Tagessatz von 1.100 Euro für Unternehmen nicht unbedingt günstig, in Change Prozessen aber auch enorm wertvoll. Vor allem Betriebe, die jetzt mit den Herausforderungen der Digitalisierung konfrontiert sind und selbst keine Experten in der Belegschaft haben, sind auf externe Hilfe angewiesen. Ist der Veränderungsprozess, das Modernisierungsprojekt oder die Umstrukturierung gelungen, müssen sich Unternehmer keine weiteren Gedanken über die Zukunft des Interimsmanagers machen, da die Stelle ohnehin kurzfristig angelegt ist und auf die eingestellte Person in aller Regel auch bereits andere Projekte warten. Das heißt, nach Realisierung des Projekts entfallen weitere Kosten für den Interimsmanager.

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