Krisenpermanenz senkt Wechselwilligkeit von Angestellten
Trendumkehr

Krisenpermanenz senkt Wechselwilligkeit von Angestellten

Am

Angestellte verharren wieder stärker auf ihren Stellen. 52 Prozent der befragten Personalberatungen geben an, dass die Wechselwilligkeit der Kandidat:innen seit Beginn des Jahres deutlich gesunken sei.

Zusammenfassung der Studie

  • Über die Hälfte der befragten Personalberatungen erleben sinkende Wechselwilligkeit der Arbeitnehmer:innen.
  • Quote abgelehnter Vertragsangebote stieg bei 55 Prozent von ihnen erheblich an.
  • 86 Prozent der Befragten zufrieden mit ihrer wirtschaftlichen Lage.

Dies belegt eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) unter 258 Personalberatungen.

„Nach wie vor fühlen sich viele Mitarbeitende nicht mehr stark an ihr Unternehmen gebunden. Viele hätten deshalb in der Vergangenheit gekündigt. Wegen der unsicheren Zeiten entscheiden sich jetzt jedoch immer mehr dazu, erstmal in ihrem Unternehmen zu bleiben“, dies sagt Arne Adrian, Geschäftsführer von PAWLIK Recruiters und Vorstand des Fachbereichs Personalberatung im BDU. Extrinsische Motivatoren wie Karriere und mehr Geld wirkten weniger als der Wunsch nach Kontinuität und einer Work-Life-Balance.

Laut Umfrage stieg auch die Quote abgelehnter Vertragsangebote bei 55 Prozent der Personalberatungen erheblich an. „Geeignete Fach- und Führungskräfte, die jetzt wechseln wollen, können sich die Angebote wegen des Mangels an qualifizierten Bewerbungen aussuchen“ erklärt Arne Adrian. Aus Kandidatensicht seien die Voraussetzungen für einen guten Karriereschritt auch in Bezug auf finanzielle Aspekte daher lange nicht so gut gewesen wie heute.

Unternehmen müssen sich folglich mehr anstrengen und neuen Mitarbeitern mehr bieten, vor allem in Bezug auf die persönliche Entwicklung, die Unternehmenswerte und den Purpose. Die Frage „Warum sollte ich bei dir arbeiten?“ muss überzeugend beantwortet werden. Gerade in der Start-up-Szene und in der Tech-Szene beobachtet die Personalberatungsbranche steigende Erwartungen an den Arbeitgeber. Ein „hippes Produkt“ alleine ziehe nicht mehr, so der BDU-Fachbereichsvorstand, Führungskompetenz sei gefragt.

86 Prozent der Personalberatungen mit positiven Geschäftsaussichten

Trotz der Herausforderung auf der Kandidatenseite blickt die Branche weiterhin positiv in die Zukunft. 86 Prozent der befragten Unternehmen schätzen ihre Lage „gut“ ein (40 % über Budget) oder „zufriedenstellend“ (46%). Um die besten Talente für eine Ansprache zu identifizieren, hätten die Personalberatungen in den vergangenen Jahren mit höchster Priorität ihre Prozesse digitalisiert (73%) und setzten heute überwiegend auch digitale Tools ein, um die besten Talente für die neuen Anforderungen zu identifizieren.

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