Strategische Positionen in Firmen besonders gefragt
Fachkräfte-Index Q1/2025

Strategische Positionen in Firmen besonders gefragt

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Die Stimmung in deutschen Unternehmen hat sich im ersten Quartal 2025 leicht aufgehellt - ein Trend, der auch in der gestiegenen Einstellungsmotivation der Unternehmen zu finden ist. So stieg der Hays Fachkräfte-Index gegenüber dem Vorquartal um 7 Prozentpunkte auf 87 Prozent. Es werden unter anderem Einkäufer, Juristen und IT-Spezialisten stark gesucht. Auch weitere strategisch wichtige Positionen möchten Unternehmen besetzen.

Zusammenfassung

  • Im ersten Quartal 2025 steigt die Nachfrage nach Fachkräften in Deutschland wieder leicht an
  • Besonders gesucht: Strategisch wichtige Positionen in Einkauf, Recht, IT und Life Sciences
  • Gesamtinteresse an Ingenieuren bleibt konstant

Höchster Zuwachs im Einkauf und Vertragsmanagement

Unternehmen schreiben vermehrt Positionen aus, die im Kontext geopolitischer Unsicherheiten eine stabile Unternehmensführung sichern. Besonders auffällig ist der Zuwachs im Bereich Einkauf (Procurement): Der Wert nach dem Hays Fachkräfte-Index steigt hier um 22 Prozentpunkte auf 114 Prozent. Operative Einkäufer sind mit +60 Prozentpunkten, strategische Einkäufer mit +31 Punkten besonders gefragt. Auch das Lieferantenmanagement verzeichnet starke Impulse. Es folgen Fachkräfte aus Life Sciences mit einem Plus von 14 Prozentpunkten auf 112 Prozent.

Parallel steigt die Nachfrage im Vertragsmanagement deutlich (+57 Prozentpunkte), ebenso im Bereich Datenschutz (+44 Prozentpunkte) und Compliance (+33 Prozentpunkte). Unternehmensjuristen sind ebenfalls stark gesucht (+12 Prozentpunkte auf 156 Prozent). Der Trend unterstreicht die zentrale Rolle juristischer und verhandlungsstarker Fachkräfte in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten.

IT-Spezialisten für Datenbanken besonders stark nachgefragt

Im IT-Bereich dominieren technische Rollen, die für die Integration von Künstlicher Intelligenz unerlässlich sind. Datenbankentwickler verzeichnen den höchsten Anstieg mit +115 Prozentpunkten. Die Unternehmen reagieren damit auf den wachsenden Bedarf nach strukturierten Datenbasen zur effizienten Nutzung von KI-Technologien. Auch klassische IT-Berater werden vermehrt gesucht (+26 Prozentpunkte).

Steuer- und Finanzkompetenz gewinnt an Bedeutung

Weltweite Handelskonflikte und Zollrisiken führen zu einer gestiegenen Nachfrage nach Experten, die steuerrechtliche Rahmenbedingungen souverän managen. Tax-Manager (+25 Prozentpunkte) und Compliance-Manager (+16 Prozentpunkte) stehen im Fokus der Personalplanung. Sie sollen Risiken minimieren und regulatorische Vorgaben korrekt umsetzen.

Personalentwicklung statt Neueinstellungen

Obwohl die Gesamtnachfrage nach Personalern weitgehend stagniert (+1 Prozentpunkte), zeigt sich ein Trend zur internen Weiterqualifizierung. Talentmanagement (+12 Prozentpunkte) und Learning-&-Development-Rollen gewinnen an Bedeutung. Unternehmen investieren zunehmend in bestehende Mitarbeiterkapazitäten, statt extern zu rekrutieren.

Bauindustrie belebt Nachfrage nach Ingenieuren

Während das Gesamtinteresse an Ingenieuren konstant bleibt (37 Punkte), steigt die Nachfrage nach Bauingenieuren im Zuge des saisonalen Frühjahrsbooms deutlich an (+29 Prozentpunkte). Versuchsingenieure verzeichnen ebenfalls ein Plus von 14 Punkten.

Wirtschaft zeigt vorsichtige Zuversicht

„Die aktuell steigenden Ergebnisse des Fachkräfte-Index zeigen, dass die Wirtschaft wieder Mut fasst und nach vorne blickt. Vor dem Hintergrund der globalen Herausforderungen durch geopolitische Instabilität und technologische Transformationen stehen langfristig ausgerichtete Kompetenzen im Vordergrund. Das zeigt, dass die Unternehmen in der Krise klug agieren und sich strategisch neu aufstellen“, so Alexander Heise, Hays CEO Deutschland und CEMEA.

Über die Studie

Der Fachkräfte-Index wird quartalsweise von der index Internet und Mediaforschung GmbH im Auftrag von Hays erstellt. Grundlage sind tausende Stellenanzeigen aus führenden Quellen. Der Index bildet die Entwicklung seit dem Referenzquartal Q1/2015 ab. Die Methodik erlaubt es, Trends für spezifische Berufsgruppen valide zu erfassen. Alle Berufsbezeichnungen gelten geschlechtsneutral.

Bildnachweis: istockphoto.com/Dilok Klaisataporn

 

 

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