So verändern wirtschaftliche Unsicherheiten die Prioritäten
Künstliche Intelligenz statt HR

So verändern wirtschaftliche Unsicherheiten die Prioritäten

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In wirtschaftlich und geopolitisch unsicheren Zeiten rücken Technologieinvestitionen bei weiblichen Führungskräften weltweit in den Fokus. Laut einer internationalen KPMG-Studie verdrängen Themen wie HR, Gleichstellung und ESG zunehmend die zweite Reihe.

Der diesjährige Global Female Leaders Outlook zeigt eine klare Neujustierung der strategischen Schwerpunkte von weiblichen Top-Führungskräften weltweit. 56 Prozent der rund 500 befragten Managerinnen aus 47 Ländern setzen 2025 auf Investitionen in Technologie – im Vergleich zu nur 26 Prozent im Jahr 2023. Umgekehrt verlieren Personalmaßnahmen an Relevanz: Ihr Anteil sinkt von 74 Prozent auf nur noch 44 Prozent.

Im Mittelpunkt steht dabei die Künstliche Intelligenz (KI), die aus Sicht vieler Entscheiderinnen als Mittel zur Prozessautomatisierung, Kostensenkung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit dient. Weiterbildung und Mitarbeitendenbindung treten hingegen in den Hintergrund.

Anpassungsfähigkeit als Schlüssel zur Resilienz

Der strategische Fokus auf Technologie ist eng mit den gegenwärtigen Herausforderungen verknüpft. 84 Prozent der befragten Führungskräfte halten Agilität und Anpassungsfähigkeit für die wichtigsten Erfolgsfaktoren in einem volatilen wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld. Besonders stark gewichtet werden die Risiken durch geopolitische Spannungen und eine zunehmende Bürokratisierung.

Interessanterweise verlieren nicht nur HR-Themen an Bedeutung, sondern auch Klima- und ESG-Aspekte. So geben 28 Prozent der Befragten an, dass andere Geschäftsrisiken derzeit dringlicher seien. Zudem zeigt sich beim Thema Gleichstellung weiterhin Handlungsbedarf: Nur 53 Prozent der Unternehmen verfügen laut Studie über klare Daten zur Entgeltgleichheit.

Verändertes Führungsverständnis und Karriereplanung

Im Selbstverständnis weiblicher Führungskräfte vollzieht sich ein Wandel. „Harte Arbeit“ und „persönliche Ambitionen“ gewinnen an Bedeutung – mit Zuwächsen von 77 % bzw. 58 % im Vergleich zum Vorjahr. Traditionelle Management-Skills wie „strategisches Denken“ und „Kommunikation“ bleiben zwar wichtig, werden aber zunehmend ergänzt durch Leistungsbereitschaft und persönlichen Einsatz.

Gleichzeitig verändern sich die Karrierepfade: Statt externer Jobwechsel steht die interne Weiterentwicklung im Fokus. Zwei Drittel der Managerinnen stufen ein belastbares Netzwerk als entscheidend für die Karriere ein. 81 Prozent nutzen dafür gezielt soziale Medien.

Wirtschaftlicher Optimismus trotz globaler Krisen

Die wirtschaftlichen Erwartungen der Managerinnen bleiben trotz der geopolitischen Unsicherheiten erstaunlich positiv. 90 Prozent der Befragten gehen von steigenden Umsätzen in den kommenden drei Jahren aus. Auch beim Beschäftigungsaufbau ist der Optimismus groß.

Während viele Befragte die globale Wirtschaftslage weiterhin skeptisch einschätzen, zeigen sie sich gegenüber ihrem eigenen Unternehmen deutlich zuversichtlicher. Dies weist auf ein wachsendes Selbstvertrauen in die eigene Widerstandsfähigkeit und strategische Ausrichtung hin.

„In herausfordernden Zeiten setzen Top-Managerinnen verstärkt auf Digitalisierung, insbesondere KI, und auf harte Arbeit.“ – Angelika Huber-Strasser, Regionalvorständin Süd, KPMG AG

Diese Diskrepanz verdeutlicht: Immer mehr Unternehmen versuchen, sich unabhängig von makroökonomischen Rahmenbedingungen erfolgreich weiterzuentwickeln – getrieben von Innovation, Technologie und einem neuen Führungsverständnis.

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen.

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