Karriere starten im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz und Automatisierung
Softskills sind gefragt

Karriere starten im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz und Automatisierung

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Künstliche Intelligenz verändert den Berufseinstieg: Gefragt sind Softskills und technologische Kompetenzen, um Automatisierung als Karriere-Boost zu nutzen. Wer Eigeninitiative zeigt, KI für Weiterbildung einsetzt und flexibel bleibt, beschleunigt seine Laufbahn – gerade in Zeiten häufiger Branchenwechsel und vielseitiger Karrieren.

Die Ausbildung ist abgeschlossen und das Studium in der Tasche – doch beim Bewerbungsprozess werden plötzlich ganz andere Skills gefordert als die, die man sich in den letzten drei Jahren für sein Berufsfeld erarbeitet hat. Nein, das ist nicht das Drehbuch für ein neues Teeny-Drama, sondern die aktuelle Realität für Berufseinsteiger. KI und Automatisierungsprozesse rütteln seit einigen Jahren an der traditionellen Vorstellung von Ausbildung und linearer Karriereleiter.

Besonders generationsübergreifend bringt die Künstliche Intelligenz die Bewerbungsprozesse und Berufsbilder ins Wanken. Mit der richtigen Einstellung und Bewerbungsstrategie lässt sich dieser Weg aber mit KI bewältigen, nicht gegen sie.

Wie KI die Arbeitswelt verändert

Künstliche Intelligenz ist weiterhin auf dem Vormarsch. Nahezu täglich gibt es neue Tools und Features, die monotone Tasks übernehmen und den Arbeitsalltag erleichtern sollen. All die Innovation bringt jedoch vor allem eins mit sich: Unsicherheit. Wo setzt man im Beruf an, wenn das kürzlich Erlernte schon wieder überholt ist oder gar automatisiert wurde? Ist der Traumjob noch erreichbar? Und wenn ja, gibt es ihn in der gewünschten Form überhaupt noch?

Besonders frisch Absolvierte und junge Berufstätige, die noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen, stellen sich zusätzlich die Fragen:

  • Macht Ausbildung/Studium überhaupt noch Sinn?
  • Welche Kompetenzen sind in einer von Technologie dominierten Zukunft relevant?
  • Wie lassen sich diese Entwicklungen strategisch für den eigenen beruflichen Erfolg nutzen?

Prinzipiell ist ein fundiertes Grundwissen im gewünschten Berufsfeld von Vorteil. Es macht daher immer Sinn, in seine Bildung zu investieren. Und genau hier ist auch der Knackpunkt: Viele denken, dass mit einer Ausbildung oder Studium das Lernen ein Ende hat und der Rest des Erfolgs im Erfüllen der täglichen Arbeitsaufgaben liegt.

In einer Welt, die sich technisch stets verändert, muss man jedoch am Ball bleiben, um mithalten zu können. Das bedeutet konkret: Wer erfolgreich sein will, ergreift Eigeninitiative und nutzt KI, um sich weiterzubilden und seine Karriere voranzutreiben.

Was bedeutet das für den beruflichen Werdegang?

Die traditionelle Vorstellung eines linearen beruflichen Werdegangs, der von einem einzigen Berufsbild geprägt ist, verliert im Zeitalter der Automatisierung an Relevanz. Nur die wenigstens steigen bei ihrem ersten Arbeitgeber die Karriereleiter bis nach ganz oben. Die Realität ist: Jobs verändern sich – und Menschen sind mehr und mehr an vielseitigen Karrieren interessiert und wechseln immer öfter ihre Branche komplett. Wie ist das möglich?

Natürlich gibt es einige Berufsfelder, zum Beispiel im handwerklichen Bereich, bei denen KI außen vor bleibt. Die meisten von ihnen bleiben in ihrer traditionellen Form bestehen.

Wenn es um repetitive und datenbasierte Aufgaben geht, werden KI-gestützte Systeme jedoch immer wichtiger – und sind vermehrt im Einsatz. Arbeitnehmer werden so von monotonen Tätigkeiten entledigt. Das bedeutet vor allem eins: Es werden mehr und mehr Rollen benötigt, die die KI nicht ersetzen kann.

Überwiegend sind das Berufe, die ein hohes Maß an Kreativität, strategischem Denken, sozialer Interaktion und emotionaler Intelligenz erfordern. Und genau hier haben Berufseinsteiger einen Vorteil: Keine andere Generation ist so mit Technik verbunden wie die aktuellen Absolventen. Das ist ein enormer Vorteil für Arbeitgeber, denn sie haben so gleich Arbeitnehmer im Team, die sich schneller in die Technik eindenken und Änderungen schneller umsetzen können. Das Schlagwort ist hier: Anpassungsfähigkeit!

Mit den richtigen Skills punkten

Berufseinsteiger fragen sich immer wieder: Was habe ich außer meinem Zertifikat zu bieten? Die gute Nachricht ist, dass heute zunehmend Wert auf Soft Skills gelegt wird als nur auf akademische und berufliche Erfolge.

Es gilt, die wachsenden technologischen Innovationen in den Arbeitsalltag integrieren und dem Unternehmen beim Wachsen helfen zu können. Um in einer von KI geprägten Arbeitswelt erfolgreich zu sein, ist es daher entscheidend, in die Fähigkeiten zu investieren, die KI-Systeme nur bedingt oder gar nicht nachahmen können – und das geht auch ohne offizielle Zertifizierungen.

Zwei Kategorien sind hierbei entscheidend:

  • Technologische Kompetenz: Nicht jeder muss zum Programmierer werden. Vielmehr geht es um ein grundlegendes Verständnis für digitale Transformation, maschinelles Lernen, und wie KI in der eigenen Branche eingesetzt werden. Wer die Potenziale und Grenzen von KI-Tools versteht, kann diese gezielt zur Effizienzsteigerung nutzen und sich damit einen Wettbewerbsvorteil sichern.
  • Menschliche Kompetenzen (Soft Skills): Auch die KI hat ihre Grenzen, daher sind Soft Skills gefragt. Die folgenden Fähigkeiten helfen dabei, eine Brücke zwischen Automatisierung und Unternehmenszielen zu bauen:
    • Kritisches Denken und Problemlösung: KI kann zwar Daten ziemlich schnell verarbeiten und Muster erkennen, doch die Formulierung komplexer Fragestellungen und die Entwicklung innovativer Lösungen sollten besser von Menschen übernommen werden.
    • Kreativität und Innovation: Während KI-Algorithmen bestehende Daten neu kombinieren können, sind menschliche Intuition und unkonventionelle Lösungsansätze nicht automatisierbar.
    • Emotionale Intelligenz: Fähigkeiten wie Empathie, Überzeugungskraft und die Zusammenarbeit in Teams können nicht durch KI ersetzt werden und sind in Führungs- und Kundenbeziehungsrollen unerlässlich.

Fazit

KI und Automatisierung stellen die Arbeitswelt vor große Herausforderungen, eröffnen aber gleichzeitig auch neue Möglichkeiten für die Menschen, die sich gerne weiterentwickeln. Wer hier die Chance nutzt und an seinen Soft Skills arbeitet, wird so schnell nicht von KI ersetzt und kann seiner Karriere einen Boost geben – selbst als Berufseinsteiger.

  1. Drei Tipps, mit denen Du Deine Karriere future-proof machst. Horizont. Phil Scholz, 04.09.2025.
  2. Fähigkeiten für die Jobs der Zukunft. Keine Chance für ChatGPT! Mit diesen 7 Skills machen Sie sich unersetzlich. Focus online. Markus Voss, 27.02.2025.

Bildnachweis: istockphoto.com/AndreyPopov

Über den Autor

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Carolin Fischer Carolin Fischer ist Content-Managerin und Redakteurin bei onpulson.de. Sie ist spezialisiert auf die Themen "Personal", "Mittelstand" und "Karriere". Zuvor hat sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München gearbeitet und ist heute noch u.a. im PR-Bereich tätig.
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