Markus Bockhorni, Geschäftsführer eMBIS Akademie

„Wer im KI-Bereich rudimentär aufgestellt ist, wird klare Wettbewerbsnachteile haben“

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Onpulson spricht mit Markus Bockhorni, Geschäftsführer der eMBIS Akademie für Onlinemarketing, über wirksame Weiterbildungsstrategien. Im Fokus: Wie Unternehmen Kompetenzen gezielt ausbauen – und gleichzeitig das große Ganze im Blick behalten. Denn gerade im Onlinemarketing gilt: Tools, Methoden und Kanäle sind nie „fertig“ – sie entwickeln sich weiter. Genauso müssen sich auch Teams weiterentwickeln und kontinuierlich lernen.

Markus Bockhorni ist Online-Marketer der ersten Stunde und Gründer der eMBIS Akademie für Online Marketing. Sein Anspruch: Theorie und Praxis gehören untrennbar zusammen mit Trainern, die aus der Praxis kommen. Bildnachweis: eMBIS Akademie

Onpulson: Herr Bockhorni, Sie sind Gründer und Geschäftsführer der eMBIS Akademie, die primär Seminare zum Thema Onlinemarketing anbietet. Wenn Sie an Entscheider im Mittelstand denken: Welche Kernkompetenzen haben heute im Bereich Onlinemarketing Priorität, und welche Skills sind erfolgsentscheidend?

Markus Bockhorni: Ich sehe drei Kernkompetenzen, die heute im Mittelstand Priorität haben sollten:

  • Erstens: Datengetriebene Analysekompetenz. Das heißt nicht nur Kampagnen starten, sondern auch mit konkreten Kennzahlen (KPIs) hinterlegen und diese regelmäßig messen, auswerten und optimieren. Meine Erfahrung zeigt, dass Mittelständler die Analyse vernachlässigen.
  • Zweitens: Content & Storytelling-Kompetenz. Gerade heute werden mit den Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz Inhalte wie am Fließband produziert. Umso wichtiger ist es, sich durch qualitativ hochwertigen Content mit echtem Mehrwert für die Zielgruppe von der Konkurrenz abzuheben. Inhalte müssen relevant, nutzerorientiert und kanalübergreifend aufbereitet sein. Dabei spielt auch Storytelling eine große Rolle. Statt reine Fakten oder Werbebotschaften zu kommunizieren, geht es darum, Geschichten zu erzählen, die berühren und im Gedächtnis bleiben. Menschen erinnern sich an Geschichten – nicht an Zahlen – und genau das kann man sich im Marketing zunutze machen.
  • Drittens: Prozess-Optimierungs-Kompetenz. Dazu gehört etwa, dass Marketingkanäle nicht isoliert betrieben werden, sondern Monitoring, Feedback-Schleifen und schnelle Anpassung Teil des Prozesses sind. Erfolgsentscheidende Skills sind für mich ein fundiertes Verständnis für Technologien und Tools – insbesondere bei KIs. Wer im KI-Bereich rudimentär aufgestellt ist, wird klare Wettbewerbsnachteile haben.

Onpulson: KI ist omnipräsent. Wie führen Sie Teilnehmende praxisnah an KI-Themen heran, ohne dass es bei Buzzwords bleibt?

Markus Bockhorni: Bei der Auswahl unserer Trainer achten wir sehr genau darauf, dass sie alle aus der Praxis kommen. Das heißt: Sie vermitteln in unseren Seminaren das, was sie selbst täglich in ihren Kundenprojekten anwenden. Unser Trainer für KI im Bereich Bild und Video ist zum Beispiel professioneller Fotograf und arbeitet mit namhaften Kunden an visuellen Kampagnen, in denen KI längst fester Bestandteil ist. Unsere Trainerin für Social Media mit KI betreut unterschiedliche Unternehmen, bei denen KI-Tools im Social-Media-Alltag eine wichtige Rolle spielen. Dieser Praxisbezug zieht sich durch alle unsere Seminare.

Dadurch lernen Teilnehmende nicht nur, was mit KI möglich ist, sondern wie man sie im echten Marketingalltag sinnvoll und verantwortungsvoll einsetzt, ohne theoretisches Blabla, sondern mit konkreten Beispielen aus der täglichen Arbeit.

Onpulson: Was nehmen die Teilnehmenden aus Ihren Kursen mit, das sie am nächsten Tag direkt in ihrem Arbeitsalltag anwenden können?

Markus Bockhorni: Da unsere Trainer alle aus der Praxis kommen, fokussieren sich auch die Seminarinhalte auf den Nutzen in der Praxis. So geht es etwa in unserem Seminar „KI im Onlinemarketing“ um ganz konkrete Anwendungen, die man direkt am nächsten Tag im Job umsetzen kann. Die Teilnehmenden lernen, wie und wann sie KI-Tools gezielt einsetzen, um Texte, Bilder, Videos oder Social-Media-Posts effizienter zu erstellen und Marketingprozesse zu automatisieren. So bekommen sie ein Gefühl dafür, welche Tools wirklich nützlich sind, wie man die KI richtig „füttert“ (das heißt professionell promptet) und wo die Grenzen liegen. So versuchen wir bestmöglich sofort einsetzbares Know-how für den Marketingalltag zu vermitteln.

Onpulson: Weiterbildung kostet Zeit und Budget. Wie machen Sie Unternehmen den Business-Nutzen sichtbar?

Markus Bockhorni: Wir zeigen den Unternehmen, dass Weiterbildung im Onlinemarketing kein Kostenfaktor ist, sondern eine Investition in die Zukunft. Gerade heute. Wer seine Mitarbeitenden weiterbildet, arbeitet effizienter, trifft bessere Entscheidungen und kann Projekte schneller umsetzen. Ein Beispiel: Wenn Teams lernen, KI-Tools gezielt einzusetzen, sparen sie Zeit, entlasten externe Dienstleister und bauen internes Know-how auf. So wird deutlich, dass Weiterbildung nicht nur Wissen vermittelt, sondern ganz konkret die Leistungsfähigkeit des Unternehmens steigert.

Onpulson: Welche drei zeitlosen Prinzipien entscheiden im Onlinemarketing über nachhaltigen Erfolg – unabhängig von Tools und Trends – und wie setzen Mittelständler sie pragmatisch um?

Markus Bockhorni: Ich sehe drei zeitlose Prinzipien:

  • Relevanz für die Zielgruppe: Inhalte, Ansprache und Kanäle müssen auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt sein. Für die Umsetzung ist es wichtig, die Zielgruppen wirklich zu kennen. Dies zum Beispiel, indem sie regelmäßig Feedback einholen, etwa durch Kundenumfragen, Gespräche im Vertrieb oder die Auswertung von Website-Statistiken. Auf dieser Basis können Inhalte, Angebote und Kanäle gezielt entwickelt und angepasst werden.
  • Messbarkeit und Optimierung: Marketing ist kein Projekt, sondern ein Prozess. Wer dauerhaft testet, lernt und anpasst, gewinnt langfristig. Ganz pragmatisch geht es hierbei um kontinuierliches Optimieren durch Analysieren. In der Webanalyse zeigen schon einfache Onlinemarketing-Kennzahlen wie Website-Besuche, Newsletter-Öffnungen oder Anfragen über Kontaktformulare, was funktioniert. Das heißt: Am besten ein kleines, realistisches Dashboard mit den wichtigsten Kennzahlen anlegen, regelmäßig reinschauen und Schritt für Schritt verbessern.
  • Lernfähigkeit: Lebenslanges Lernen ist im Onlinemarketing entscheidend, weil sich Technologien, Trends und Tools ständig verändern. Wer stehen bleibt, wird schnell überholt. Nachhaltiger Marketingerfolg ist auch von der Lernkultur im Unternehmen abhängig. Gerade heute sollte Weiterbildung ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags sein. Das gelingt, wenn Führungskräfte regelmäßige Seminarteilnahmen, interne Wissens-Sessions oder Online-Kurse gezielt fördern und Zeit dafür einplanen. Wer Weiterbildung strukturiert im Alltag verankert, sichert sich langfristig Wettbewerbsvorteile und motivierte Mitarbeitende.

Diese Prinzipien lassen sich unabhängig von der aktuell gehypten Plattform oder dem neuesten KI-Tool umsetzen und sichern nachhaltigen Erfolg.

Onpulson: Blick nach vorn – welche Skill-Lücken sollten Mittelständler in den nächsten 12–18 Monaten schließen?

Markus Bockhorni: Die Fähigkeit, nicht nur Kampagnen auszurollen, sondern ganzheitliche Kundenerlebnisse digital zu gestalten. Nur wer Erlebnisse statt Einzelmaßnahmen schafft, wird im digitalen Wettbewerb relevant bleiben: Für Kunden, Talente und Partner gleichermaßen.

Bildnachweis: istockphoto.com/Miodrag Kitanovic

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