Innovationskraft im Mittelstand wird immer geringer
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Innovationskraft im Mittelstand wird immer geringer

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Der Mittelstand ist immer weniger innovativ. Das geht aus einer Studie für das Bundeswirtschaftsministerium hervor, über die das "Handelsblatt" berichtet. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Prognos haben darin analysiert, wie es um die Innovationstätigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen bestellt ist.

Und sie kommen zu einem ernüchternden Ergebnis: Es lasse sich ein Nachlassen des Innovationsbeitrags des Mittelstands an der gesamtwirtschaftlichen Innovationsleistung beobachten, heißt es in der Studie. Es mehrten sich die Anzeichen, dass das Erfolgsmodell des deutschen Mittelstands aufgrund geringer Innovationskraft in eine Krise gerät, sofern nicht gegengesteuert werde. Besonders stark sieht man den Rückgang der Innovationen an der sogenannten „Innovatorenquote“.

Sie beschreibt den Anteil der kleinen und mittelständischen Unternehmen, die innerhalb eines Dreijahreszeitraums Produkt- und Prozessinnovationen eingeführt haben. Im Jahr 1999 waren noch 56 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen so innovativ. Laut den aktuellsten Zahlen könnten dazu nur noch 37 Prozent gezählt werden.

Innovationskraft wird aufgrund kurzfristiger Projekte vernachlässigt

Eine Befragung der Forscher von mehr als 100 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zeigt, dass Mittelständler strategische Innovationsaktivitäten zugunsten kurzfristiger Projekte vernachlässigen. Es fehle die Sensibilität für die möglichen Folgen des Einsatzes disruptiver Technologien und die Bereitschaft, das Kerngeschäft mit dieser Perspektive zu hinterfragen, kritisieren die Experten. Insgesamt, so die Forscher in ihrer Studie, seien vor allem Aktivitäten im Kontext der Digitalisierung häufig nur „reaktiv und selektiv“.

Ganzheitliche Konzepte fehlten weitgehend. Die Statistiken zeigen laut „Handelsblatt“, dass die deutschen Mittelständler einen geringeren Anteil ihres Umsatzes für Innovationen ausgeben als ihre Konkurrenten im Ausland. „Während die Innovationsausgaben der großen Unternehmen steigen, sind die Innovationsausgaben des Mittelstands seit Jahren rückläufig“, kritisiert Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig. „Hier wollen wir mit einer gezielten steuerlichen Förderung ansetzen.“ Konkret will das Bundeswirtschaftsministerium eine Zulage von zehn Prozent auf die Personalkosten im Bereich Forschung und Entwicklung erreichen und sei innerhalb der Bundesregierung deswegen auch schon in Gesprächen. (dts)

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