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Finanzen

Anleihen als Geldanlage

Am

Trotz des zunehmenden Interesses an Aktien und Investmentfonds in der Bevölkerung wird von vielen Anlegern immer noch die Anleihe als alternative Anlageform bevorzugt. Dies gilt insbesondere in Zeiten, die durch sinkende Börsenkurse gekennzeichnet sind.

Was sind Anleihen?

Anleihen sind Wertpapiere, die Forderungsrechte verkörpern. Über eine Anleihe verschafft sich ein Unternehmen oder der Staat Fremdkapital. Wenn Sie als Anleger eine Anleihe kaufen, so gewähren Sie dem Emittenten praktisch einen Kredit, den er Ihnen zurückzahlen muss. Die Anleihe eignet sich vor allem für den konservativen, sicherheitsbewussten Anleger, der das höhere Risiko einer Aktienanlage meidet, der sich auf der anderen Seite aber nicht mit der niedrigen Rendite eines Sparbuches zufrieden geben möchte.

Sie haben also zweierlei Ansprüche beim Erwerb einer Anleihe:

  • Anspruch auf Rückzahlung Ihres eingesetzten Kapitals am Ende einer vorher festgelegten Laufzeit
  • Anspruch auf Zinszahlung

Anleihen werden im Sprachgebrauch auch häufig als »Schuldverschreibungen«, »Obligationen« oder (wegen ihrer meist gleichbleibenden Zahlungen) als »Rentenwerte« bezeichnet. Da Anleihen auch an der Börse gehandelt werden, spricht man in diesem Zusammenhang auch vom »Rentenmarkt«.

Diese Rentenwerte haben, wie auch Aktien, den Vorteil, dass man sie jederzeit an der Börse kaufen oder verkaufen kann. Im Gegensatz zu Aktien lautet der Kurs einer Anleihe jedoch nicht auf einen bestimmten Währungsbetrag (z.B. Euro), sondern auf den Prozentsatz des Nennwerts.

Wenn Sie an der Börse eine Anleihe kaufen, so kann diese 96 % oder aber auch 104 % kosten. Je näher die Anleihe dabei ihrem Laufzeitende kommt, desto mehr nähert sich auch der Kurs wieder dem Nennwert an, da die Rückzahlung immer zu 100 % erfolgt.

Beispiel Funktionsweise einer Anleihe

Angenommen, Sie kaufen eine Anleihe mit einem Nennwert von 10.000,- € zu einem Kurs von 96 % und einem jährlichen Zinssatz von 3 %. Die Restlaufzeit der Anleihe beträgt 4 Jahre. Durch den Kurs von 96 % brauchen Sie beim Kauf nur 9.600,- € zu bezahlen. Für die kommenden 4 Jahre erhalten Sie jährlich 3 % Zinsen auf den Nennwert, d. h. 300,- € pro Jahr. Zusätzlich bekommen Sie am Ende der Laufzeit 100 % des Nennwertes zurückgezahlt (d.h. 10.000,- €), was für Sie einen weiteren Gewinn in Höhe von 400,- € bedeutet. Zusammen haben Sie in 4 Jahren also eine Rendite von 1.600,- € gemacht, was effektiv einer Verzinsung von 4 % entspricht.

Unterscheidungsmerkmale von Anleihen

Anleihen können von Kreditinstituten, Industrieunternehmen oder der öffentlichen Hand in den verschiedensten Formen ausgegeben werden. Auch der Erwerb von Anleihen ausländischer Emittenten ist möglich.

Anleihen der öffentlichen Hand

Hierzu zählen Anleihen des Staates (z.B. Bundesanleihen oder Bundesobligationen), der Bundesländer (z.B. Landesanleihen)
oder der Städte und Gemeinden (z.B. Stadt- oder Kommunalanleihen) Bundesschatzbriefe und Finanzierungsschätze zählen auch zu den Anleihen des Staates, werden jedoch nicht an der Börse gehandelt!

Anleihen der Kreditinstitute

Kreditinstitute geben Anleihen in den unterschiedlichsten Varianten heraus, die bekanntesten sind:

  • Pfandbriefe
  • Inhaberschuldverschreibungen
  • Gewinnschuldverschreibungen
  • Sparkassenobligationen

Anleihen der Industrie- und Handelsunternehmen

Große Unternehmen in der Rechtsform der Aktiengesellschaft geben neben normalen Schuldverschreibungen oftmals Anleihen heraus, die mit Sonderrechten ausgestattet sind.

  • Wandelanleihe

Bei einer Wandelanleihe hat der Anleger die Möglichkeit, zu einem bestimmten Zeitpunkt seine Anleihen in eine bestimmte Anzahl von Aktien der ausgebenden Gesellschaft zu tauschen. Die Ansprüche aus der Anleihe erlöschen durch Ausübung des Wandlungsrechts.

  • Optionsanleihe

Die Optionsanleihe verleiht dem Anleger ein Bezugsrecht auf Aktien der ausgebenden Gesellschaft. Der Unterschied zur Wandelanleihe besteht darin, daß durch das Ausüben der Option (Kauf der Aktien) die Ansprüche aus der Anleihe weiter bestehen bleiben.

  • Aktienanleihe

Die Aktienanleihe ist eine relativ neue Anlageform, die erst seit 1999 verstärkt von Unternehmen angeboten wird. Der Vorteil der Aktienanleihe für Sie als Anleger besteht in der hohen Verzinsung, die weit über dem Marktniveau liegt und die, je nach Emittent, nicht selten bis zu 20 % betragen kann. Allerdings kann der Emittent bei Fälligkeit der Anleihe entscheiden, Ihnen entweder 100 % Ihres eingesetzten Kapitals zurückzuzahlen, oder Ihnen eine bestimmte Anzahl seiner Aktien zu liefern. Das Risiko für Sie liegt darin, dass Ihnen das ausgebende Unternehmen bei hohen Kursverlusten die Aktien liefern wird und Sie im Extremfall mit weniger Kapital dastehen werden.

Aktienanleihen sind grundsätzlich nur für den erfahrenen Anleger geeignet! Lassen Sie sich nicht von den hohen Zinssätzen blenden! Für den Fall hoher Kursverluste des Aktienwertes können die gezahlten Zinsen Ihren eigenen Verlust nur geringer werden lassen, ihn aber meist nicht verhindern!

Spezielles Risiko von Anleihen

Auch bei Anleihen gibt es einige Risiken, die beachtet werden sollten, wenn Ihre Anlage erfolgreich sein soll.

Zinsänderungsrisiko

Wir möchten Ihnen dieses Risiko anhand eines Beispiels erläutern:
Sie haben eine Anleihe mit einer jährlichen Verzinsung von 6 % zu einem Kurs von 100 % erworben. Kommt es nun zu einer Steigerung des allgemeinen Zinsniveaus auf 10 %, so wäre niemand mehr bereit, Ihr niedrig verzinstes Papier zum vollen Kaufpreis von 100 % zu erwerben. Der Kurs Ihrer Anleihe wird dann an der Börse um einige Prozent sinken (z.B. auf 96 %). Allerdings umgehen Sie dieses Risiko, wenn Sie die Anleihe bis zum Laufzeitende behalten, da Sie dann wieder den Kurs von 100 % zurückgezahlt bekommen.

Bonitätsrisiko

Damit ist die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit des Emittenten gemeint, was so viel bedeutet, wie: »Kann mein Unternehmen seinen Zins- und Tilgungsverpflichtungen nachkommen?« Die Bonität eines Unternehmens spiegelt sich oft auch im Zinssatz der Anleihe wider. So können Firmen mit einer guten bis sehr guten Bonität Ihre Anleihen von vornherein mit einem niedrigeren Nominalzinssatz ausstatten, da bei diesen das Risiko der Zahlungsunfähigkeit sehr gering ist. Unternehmen mit einer schlechteren Bonität, gewähren häufig eine höhere Verzinsung, bergen aber auch ein größeres Risiko.

Als Rating bezeichnet man die bonitätsmäßige Beurteilung eines Unternehmens oder eines Staates. Für diese Aufgabe gibt es spezielle Ratingagenturen, welche die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens oder des Staates mit Hilfe von Buchstaben bewerten. Die Kombinationen reichen dabei von „AAA“ für die beste Qualität bis „C“ für ein relativ hohes Ausfallrisiko. Ein Beispiel für ein „AAA-Rating“ sind Staatsanleihen aus Deutschland oder den USA, da hier von einer sicheren Rückzahlung ausgegangen wird.

Kündigungsrisiko

Achten Sie darauf, ob in den Anleihebedingungen eine Kündigungsklausel enthalten ist. Ist dies der Fall, besteht die Gefahr, daß der Anleiheschuldner bei sinkenden Zinsen eine vorzeitige Kündigung vornimmt, um so Zinskosten aus der höher verzinsten Anleihe zu sparen.

Besondere Risiken einzelner Anleiheformen

Diese Risiken betreffen vor allem Auslands- oder Aktienanleihen. Bei der Auslandsanleihe kommt zu dem bereits oben genannten Bonitätsrisiko noch ein zusätzliches Währungsrisiko hinzu. Der Erfolg der Aktienanleihe wird beeinflusst vom Kursverlauf des Aktienwertes. Das Risiko für Sie als Anleger liegt darin, dass Ihnen das ausgebende Unternehmen bei hohen Kursverlusten die Aktien liefern wird und Sie im Extremfall mit weniger Kapital dastehen werden.

Autor: Carolin Fischer, Anleihen als Geldanlage, Onpulson.de

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