Benedikt Franke und die Helpling GmbH
Gründerporträt

Benedikt Franke und die Helpling GmbH

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Der größte Konkurrent für Helpling ist der Schwarzmarkt: 80 Prozent der Reinigungskräfte in Deutschland arbeiten schwarz! Mit der Helpling-Plattform können Kunden innerhalb weniger Klicks eine geprüfte und versicherte Reinigungskraft buchen. Benedikt Franke ist Mitgründer und Geschäftsführer von Helpling. Lesen Sie, wer er ist, was er will und wohin er möchte.

 Benedikt Franke ist Gründer der Helpling GmbH. Foto: Helpling GmbH

Benedikt Franke ist Gründer der Helpling GmbH und verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Marketing und Personal. Foto: Helpling GmbH

Name: Benedikt Franke

Titel: M.A.

Geburtsjahr: 1983

Position: Mitgründer und Geschäftsführer der Helpling GmbH

Weitere Gründungen: Gemeinsam mit Philip Huffmann – Gründung der Latin American Media Group im Jahr 2010

Vita: Nach seinem Abschluss an der Universität Bayreuth und der ESCP Europe arbeitete er als Associate bei der Boston Consulting Group. Vor der Gründung von Helpling war Benedikt als COO für MyCityDeals (heute Groupon UK) sowie Head of HR für Rocket Internet tätig und gründete gemeinsam mit Philip Huffmann die Latin American Media Group. Zudem unterstützt Benedikt als Business Angel verschiedene Startups.

Helpling Gmbh

Firmenadresse: Jägerstraße 67, 10117 Berlin

E.Mail: kontakt@helpling.de

Gründungsjahr: 2014

Mitarbeiterzahl: ca. 200 weltweit

Weblinks:
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Was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

Helpling ist Europas führender Online-Marktplatz zur Vermittlung haushaltsnaher Dienstleistungen. Auf der Webseite oder über die App können Kunden innerhalb weniger Klicks eine geprüfte und versicherte Reinigungskraft buchen und mit dieser dauerhaft zusammenarbeiten. Darüber hinaus vermittelt Helpling weitere haushaltsnahe Dienstleistungen, wie z. B. professionelle Fensterreinigung, Möbelaufbau oder Malerarbeiten.

Erst kommt die Vision, dann die Gründung. Wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee gestoßen?

Ursprünglich entstand die Idee für Helpling aus dem privaten Problem, eine vertrauenswürdige Haushaltshilfe zu finden, die nicht schwarz arbeiten möchte. Der Markt, auf dem wir agieren, ist komplett intransparent und zu 85 Prozent von Schwarzarbeit dominiert. Insbesondere haushaltsnahe Dienstleistungen sind online nicht zugänglich. Mit unserer Technologie möchten wir einen unregulierten Markt strukturieren. Wir bringen beide Seiten – Haushalte und Dienstleister – schnell und effektiv zusammen. Mit der Helpling-Plattform bieten wir dementsprechend eine sehr attraktive Alternative, in nur wenigen Klicks online eine geprüfte und haftpflichtversicherte Reinigungskraft zu finden.

Neben einer guten Idee spielt auch die Team-Zusammensetzung oft eine entscheidende Rolle. Wie setzt sich das Team bei Ihnen zusammen?

Helpling haben Philip Huffmann und ich im Jahr 2014 gemeinsam mit Rocket Internet gegründet. Philip und ich kennen uns bereits seit unserer Kindheit und hatten zuvor schon gemeinsam ein Unternehmen aufgebaut. Entscheidend aber ist, dass wir in allen Bereichen bei Helpling ein sehr starkes und erfahrenes Team aufgebaut haben. Auch wenn wir ein sehr junges Unternehmen sind, müssen wir uns bei der Größe und Komplexität unseres Geschäfts sehr professionell aufstellen. Wir haben fast 200 Mitarbeiter und sind in 9 Märkten aktiv, in denen wir haushaltsnahe Dienstleistungen digitalisieren. Das kann nur mit einem extrem guten Team funktionieren.

Die Strukturen und Prozesse müssen dem Team den Freiraum bieten, um dieses Potential zu nutzen und unsere Ziele zu erreichen. Dabei setzen wir auf flache Hierarchien: Jeder Mitarbeiter soll sehr schnell eigene Verantwortung übernehmen und lernen, Entscheidungen auf Grundlage von Daten und Fakten zu treffen. Bei uns gewinnt deshalb immer die beste Idee.

Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?

Unser größter Konkurrent ist der Schwarzmarkt: 80 Prozent der Reinigungskräfte in Deutschland arbeiten schwarz, das sind ca. 3,6 Millionen Personen! Mit Helpling bieten wir deutschlandweit eine technologische Lösung für beide Seiten – Kunden und Reinigungskräfte gleichermaßen. Hierbei ist für uns die Qualität essentiell: Die Durchschnittsbewertung der vermittelten Reinigungskräfte liegt bei 4,8 von 5 Sternen. Über die Helpling-Plattform können Kunden innerhalb weniger Klicks eine geprüfte und versicherte Reinigungskraft buchen. Die Dienstleister erhalten via App und SMS Reinigungsangebote und können frei entscheiden, ob sie diese annehmen möchten. Aufgrund der hohen Nachfrage auf Kundenseite erhalten die Reinigungskräfte deutlich mehr Anfragen und somit eine höhere Unabhängigkeit vom Kunden als es bislang in der Reinigungsbranche üblich war.

Zudem sind wir die einzige Plattform, über die Kunden neben der privaten Wohnungsreinigung weitere haushaltsnahe Dienstleistungen buchen können, wie z. B. professionelle Fensterreinigung, Möbelaufbau oder Malerarbeiten.

Nec temere nec timide (Deutsch: Weder unbesonnen  noch furchtsam)

Das Motto von Benedikt Franke

Was war Ihre Motivation Unternehmer zu werden?

Der Reiz besteht darin, eine Idee in die Tat umzusetzen. Schon die Auseinandersetzung mit einer Idee, das Für und Wider eines Geschäftsmodells abzuwägen oder ein Marktpotential abzuschätzen, ist ein spannender Prozess. Wenn eine Idee dann Wirklichkeit wird und die Entwicklung Fahrt aufnimmt, wird es eine sehr persönliche Angelegenheit. Gemeinsam in einem Team etwas Bleibendes zu schaffen, das vielen Menschen einen Mehrwert bringt, ist ein enormer Ansporn.

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?

Unsere Vision war es vom ersten Tag an, sämtliche haushaltsnahe Dienstleistungen so einfach wie möglich online zugänglich zu machen. Helplings Ziel ist es, das Synonym für jegliche Services rund um das eigene Zuhause zu sein: Von der privaten Wohnungsreinigung, über Malerarbeiten bis hin zu professioneller Fensterreinigung. Hier befinden wir uns erst am Anfang und haben noch viel vor!

Was waren die größten Herausforderungen in der Gründungsphase?

Anfangs galt es, den Markt durch schnelles Wachstum für uns einzunehmen. Von der Geschäftsidee bis zum Launch der Webseite im April 2014 vergingen nur 80 Tage. Bereits während der ersten Monate expandierte Helpling nicht nur deutschland- sondern auch europaweit. Innerhalb kürzester Zeit ist Helpling zum Marktführer für die Vermittlung von Reinigungskräften für Privathaushalte geworden. Nach der Akquisition von Hassle.com im Jahr 2015, dem englischen Marktführer für haushaltsnahe Dienstleistungen, haben wir stark in Technologie und das Kundenerlebnis investiert. Nach dreijährigem Bestehen sind wir auf dem besten Weg innerhalb des nächsten Jahres die Profitabilität zu erreichen.

Die Gründer und Geschäftsführer der Helpling GmbH Philip Huffmann und Benedikt Franke in ihrem Berliner Büro. Foto: Helpling

Die Gründer und Geschäftsführer der Helpling GmbH Philip Huffmann und Benedikt Franke in ihrem Berliner Büro. Foto: Helpling

Ein Unternehmen zu gründen und zu expandieren kostet Geld. Wie finanzieren Sie sich?

Seit Gründung 2014 haben wir insgesamt 67 Millionen Euro an Investment erhalten. Zu den Investoren gehören u. a. Rocket Internet, Mangrove Capital, Lakestar, APACIG und Accel.

Ist für Sie eine Partnerschaft mit Venture-Kapitalgebern eine sinnvolle Option?

Das war für uns der richtige Ansatz, Helpling zu finanzieren.

Welchen Tipp möchten Sie an andere Gründer gerne weiter geben?

Man sollte sich für das Thema begeistern können, das Marktumfeld und die Unit Economics verstehen. In der Regel ist es dann hilfreich, die eigenen Hypothesen möglichst schnell und ohne großen Aufwand zu testen.

Ist Ihr Team bereits vollständig oder suchen Sie aktuell noch freie und/oder feste Mitarbeiter?

Wir sind stets auf der Suche nach Talenten, insbesondere in den Bereichen IT- und Produktentwicklung sowie Marketing. Auf unserer Webseite im Karriere-Bereich finden sich zahlreiche spannende Herausforderungen.

Warum sollten Fach- und Führungskräfte sich bei Ihrem Unternehmen bewerben?

Mit Helpling verändern wir eine komplette Branche: Bis dato sind haushaltsnahe Dienstleistung online kaum oder nur schwer zugänglich. Unsere Vision ist es, das mit einer Technologie für beide Seiten zu ändern – für Kunden sowie Dienstleister gleichermaßen. Wer dabei mitwirken möchte, eine ganze Branche zu digitalisieren, ist bei uns genau richtig! Zudem achten wir auf das Wohl unserer Mitarbeiter: Neben regelmäßigen Yoga-Kursen bieten wir täglich frisches Obst und Smoothies.

Stellen Sie sich vor, Sie treffen den Bundeswirtschaftsminster. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?

Ich wünsche mir eine positivere Haltung gegenüber den Möglichkeiten technologischer Entwicklung und den Anspruch, dass auch deutsche Unternehmen globale Marktführer in ihren Bereichen werden können. Dazu brauchen wir eine Gesetzgebung, die mit der gesellschaftlichen und technologischen Entwicklung Schritt hält. Hier wünsche ich mir einen stärkeren Dialog mit den “Betroffenen”.

Welche Person hat Sie in der Gründungs- und Wachstumsphase besonders unterstützt? Bei wem möchten Sie sich bedanken?

Die Liste ist zu lang.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?

Als Vater eines 18-Monate alten Junges: Mit meiner Ehefrau.

 

 

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