Heute Studi, morgen CEO – bei Startup-Gründern die Ausnahme
Umfrage-Ergebnisse

Heute Studi, morgen CEO – bei Startup-Gründern die Ausnahme

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Nur eine Minderheit von Studierenden oder Schülern gründen ein Startup. Kaum jemand gründet ein eigenes Unternehmen aus der Arbeitslosigkeit heraus. Breite Zustimmung herrscht für die Einführung einer Gründerzeit.

Y-Boychenko

Die Mehrheit gründet ein eigenes Unternehmen erst mit Berufserfahrung. Foto: ©Y-Boychenko/Depositphotos.com

Während des Studiums eine tolle Idee und dann noch vor dem Abschluss das Startup auf die Beine stellen: Das Klischee einer Startup-Gründung ist in der Realität die absolute Ausnahme, wie eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 300 deutschen Startups ergeben hat.

Lediglich 11 Prozent aller Startups wurden von den Gründern noch während des Studiums auf den Weg gebracht, nur in den seltensten Fällen gingen die Gründer noch zur Schule (1 Prozent). Und auch direkt im Anschluss an das Studium wurden nur 12 Prozent der Startups gegründet. Die große Mehrheit der Gründer wagt den Schritt zum Startup erst mit Berufserfahrung: 43 Prozent aus einem Anstellungsverhältnis heraus, 27 Prozent aus einer selbstständigen Tätigkeit. Und gerade einmal 4 Prozent der Gründer war arbeitslos, als sie sich für ihr eigenes Unternehmen entschieden haben. „Viele Gründer verfügen über eine gehörige Portion Erfahrung in jenem Bereich, in dem sie mit ihrem Startup tätig sind. Oft sind sie im alten Beruf an Grenzen gestoßen oder haben erkannt, was man mit digitalen Technologien besser machen kann – und setzen das dann um“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Eine Startup-Gründung ist für die allermeisten kein Notnagel, sondern eine bewusste unternehmerische Entscheidung.“

Entsprechend befürwortet eine große Mehrheit der Startups die Einführung der im Koalitionsvertrag in Aussicht gestellten Gründerzeit. In der Gründerzeit sollen Arbeitnehmer ihre wöchentliche Arbeitszeit ohne größeren Verdienstausfall reduzieren können, um sich so finanziell abgesichert ihrem Startup widmen zu können. Vorbild dabei ist die Familienpflegezeit. Zwei Drittel der Gründer (64 Prozent) sagen, eine solche Gründerzeit wäre für ihr eigenes Startup hilfreich. „Ein wichtiger Baustein, um die Gründungskultur zu fördern, ist es, den Übergang von einer Beschäftigung in die Selbstständigkeit zu erleichtern. Die Große Koalition hat mit einer Gründerzeit ein Modell dafür vorgeschlagen. Jetzt gilt es, diese Idee rasch in die Praxis umzusetzen“, so Berg.

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