Der Schlüssel zur Zukunft: Die große Macht der Motivation
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Der Schlüssel zur Zukunft: Die große Macht der Motivation

Nikolaus Enkelmann
Am

Motivation ist die Kraft, die Menschen erfolgreich macht. Motivation ist der unbedingte Wunsch, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Motivation ist ein Gefühl, das anspornt. Die Stärke der Motivation bestimmt das Ausmaß der Leistungsbereitschaft. Dabei ist Motivation sehr individuell.

Sie wird von verschiedenen inneren und äußeren Faktoren beeinflusst. Jeder Mensch hat bestimmte Motive, die in bestimmten Situationen als Antreiber wirken. Der Mensch und die Situation stehen dabei immer in einer Wechselwirkung zueinander. Studien belegen jedes Jahr aufs Neue: Mitarbeiter in Unternehmen sind zu einem erschreckend großen Teil nicht motiviert und nur wenig engagiert. Sie leisten Dienst nach Vorschrift oder haben sogar innerlich gekündigt und sitzen lediglich ihre Arbeitszeit ab. Die Identifikation mit dem Unternehmen, für das sie arbeiten, ist gering, das Arbeitsklima schlecht, Arbeit wird vor allem als Belastung betrachtet. [asa]3709303524[/asa]Die Ergebnisse solcher Studien und Umfragen werden in den Medien kurz erwähnt, vielleicht wird in einigen Artikeln oder Talk-Runden im Fernsehen die Situation etwas näher beleuchtet und es fallen Schlagworte wie Überforderung und Burn-out, es wird über die steigenden Anforderungen im Berufsleben gesprochen oder darüber, wie schwer es ist, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, über die grundsätzliche Unsicherheit am Arbeitsmarkt und vieles mehr, was die Menschen belastet. Dann verschwindet das Thema wieder von der Bildfläche, die wirklichen Ursachen werden nicht hinterfragt, Lösungsansätze werden nicht formuliert. Dabei sind die Folgen dieser Situation gravierend: Durch die fehlende Motivation in den Unternehmen wird unglaublich viel Potenzial vergeudet. Zusätzlich zu den monetären Auswirkungen werden enorme Kreativitäts- und Innovationspotenziale nicht ausgeschöpft. Viele Menschen verschwenden wertvolle Lebenszeit in unbefriedigenden beruflichen Umständen, sind unzufrieden oder werden sogar krank. Ein negatives Image von „Arbeit“ als notwendiges Übel, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, ist eine weitere Folge dieser Entwicklungen. Der Leistungsgedanke als Ausdruck einer positiven Sichtweise von menschlichem Handeln ist für viele Menschen heute kein Anreiz mehr.

Nichts geht ohne Motivation

Doch nicht nur in der Arbeitswelt herrschen solche problematische Zustände, in den Schulen, auf den Universitäten, in vielen Organisationen und Institutionen sieht es nicht viel besser aus. Und sogar in den Familien und in privaten Beziehungen sind viele Menschen in hohem Maße unzufrieden, wenig bis gar nicht engagiert und nicht gewillt, über ein gewisses Mindestmaß hinaus etwas einzubringen. Und wie in der Arbeitswelt gilt auch hier: Sehr viel Potenzial bleibt ungenutzt, Fähigkeiten und Talente vieler Menschen liegen brach, Erfolg und Lebensglück des Einzelnen bleiben ebenso auf der Strecke wie das Miteinander, das gemeinsame Erschaffen und Gestalten, das vereinte Wirken an Verbesserungen. Dies alles beweist: Nichts geht ohne Motivation! Ohne Motivation bewegt sich der Mensch nicht und kann er andere nicht bewegen. Und ohne Bewegung gibt es keine Veränderung, keinen Fortschritt, keine Verbesserung, keine Weiterentwicklung.

Nicht nur in den Unternehmen und in den Bildungsinstitutionen werden Führungspersönlichkeiten gebraucht, die wissen, wie wichtig Motivation, Begeisterung und Motivationsfähigkeit sind. Politik, Wissenschaft und Forschung, Sozialwesen – es gibt kaum einen Bereich, in dem die Gesellschaft von heute nicht vor einer Vielzahl anspruchsvoller Herausforderungen steht, die nur mit Kreativität, mit Veränderungswillen und höchster Leistungsbereitschaft bewältigt werden können. Wir brauchen Persönlichkeiten, die wissen, wie groß die Macht der Motivation wirklich ist und was sie damit Positives bewirken können. Wir brauchen Menschen, die Visionen formulieren und andere begeistern und mitreißen können. Wir brauchen Motivatoren, die Ziele formulieren und andere dazu motivieren können, gemeinsam an diesen Zielen zu arbeiten – und scheinen sie noch so utopisch.

Motivation mobilisiert Leistungsreserven

Was unterscheidet motivierte Menschen von jenen, die als innerlich Gekündigte und Nicht-Engagierte in den Unternehmen ihre Arbeitszeit absitzen oder ohne Perspektive vor sich hinleben und so viele wertvolle Ressourcen ungenutzt lassen?

Unmotivierte Menschen

  • warten, bis sich unbefriedigende Situationen von selbst ändern
  • sehen das, was nicht funktioniert
  • kritisieren Fehler
  • sind Meister im Finden von Ausreden
  • betrachten ihr Schicksal als gegeben
  • haben Angst vor der Zukunft
  • verharren mental in der Vergangenheit
  • sind Pessimisten
  • scheuen das Risiko
  • demotivieren andere
  • haben ein geringes Selbstwertgefühl
  • lehnen Visionen als „krank“ ab
  • haben keine Ziele
  • sind oft misstrauisch
  • kritisieren an allem herum
  • haben sich schon aufgegeben

Motivierte Menschen

  • stoßen selbst Veränderungen an
  • sehen das, was funktioniert
  • loben für Gelungenes
  • packen an
  • gestalten ihr Schicksal selbst
  • freuen sich auf die Zukunft
  • leben im Hier und Jetzt
  • sind Optimisten
  • begeistern andere
  • haben ein gutes Selbstwertgefühl
  • können sich für Visionen begeistern
  • wissen, was sie wollen
  • zeigen Vertrauen
  • loben und zeigen Anerkennung
  • sind hoffnungsvoll und glauben an ihre Aufgabe

Unternehmen in den meisten Branchen blicken einer Zukunft entgegen, in der aufgrund der demografischen Entwicklung weniger Mitarbeiter mit guten Qualifikationen zur Verfügung stehen werden. Der Mangel an hoch qualifizierten Fachkräften ist vielfach schon spürbar. Hinzu kommt, dass Berufseinsteiger heute mit ganz anderen Werten und Einstellungen in die Unternehmen kommen als die Generationen vor ihnen. Sie haben den Anspruch, etwas Sinnvolles zu tun. Das Gehalt ist dabei nur ein Bestandteil unter vielen, der sie zu Höchstleistungen anspornt. Der „Kampf um die Talente“ muss daher mit den Mitteln der Motivation geschlagen werden. Und dazu braucht es Führungskräfte, die diese Mittel kennen und anzuwenden wissen und die ihren Mitarbeitern den Raum schaffen, in dem sie erfolgreich sein können. Erfolg wiederum ist eine Folge von Denken und Handeln. Es geht dabei um Lebensgrundsätze, Zielformulierungen und deren Umsetzung. Erfolg heißt:

  • wertvolle Ziele zu haben
  • die Initiative zu ergreifen
  • mutig Probleme zu lösen
  • etwas bewirken zu können
  • Leistung zu bringen
  • Verantwortung zu übernehmen
  • zum Fortschritt beizutragen
  • Veränderungen im Positiven einzuleiten
  • richtig mit Menschen umzugehen und sie zu motivieren
  • sich weiterzuentwickeln
  • anderen einen Weg zu zeigen
  • Vorbild zu sein

Nur wenn eine Führungskraft – ein Lehrer, ein Vater, eine Mutter, jeder Mensch, der andere führt und leitet – das erkannt hat, weil sie selbst erfolgreich sein will und sich entsprechend motivieren kann, kann diese Persönlichkeit auch andere motivieren.

Motivation schlägt Talent

Talente sind wunderbare Geschenke, die den Menschen in die Wiege gelegt werden. Doch das größte Talent nützt nichts, wenn es nicht entfaltet wird, wenn es sich nicht entwickeln kann, wenn es vielleicht sogar verschüttet bleibt, weil keiner es je entdeckt, weder der Träger noch sein Umfeld. Talent allein reicht also nicht, um erfolgreich zu werden, es muss in die richtigen Bahnen gelenkt und zum Wachsen und Gedeihen gebracht werden. Sieht man sich die Lebensgeschichten vieler sogenannter „Wunderkinder“ an, wird man feststellen, dass ihre herausragenden Leistungen keine „Wunder“ sind, sondern hart erarbeitet. Übung, Disziplin und Konzentration sind die Zutaten, die aus Talent den Könner schmieden. Kinder mit herausragenden Talenten und Fähigkeiten können mit der richtigen Förderung, mit Leistungsbereitschaft und Konzentration zu Könnern werden – der Weg führt aber weniger über das Wunder als über die unglaublich starke Macht der Motivation.

Die Botschaft, die in dieser Erkenntnis steckt: Es kommt nicht auf die Anlagen an, die man in sich trägt, sondern darauf, was man daraus macht. Nur wer sich selbst motivieren kann, dem werden seine Talente nützlich sein und er kann darauf aufbauend Fähigkeiten entwickeln, diese trainieren und auf seinem Gebiet zum Meister werden. Es bedeutet aber auch, dass man andere motivieren kann und soll, ihre Talente zu entwickeln, indem man ihnen den Raum und die Mittel zur Verfügung stellt, die sie dazu brauchen.

Motivation ist nicht Manipulation

Als Führungskraft im Unternehmen, als Lehrerinnen und Lehrer, als Familien¬managerinnen und Familienmanager, im Ehrenamt und in der Freiwilligenarbeit: In jedem Bereich, in dem Menschen miteinander leben und arbeiten, sind Führungspersönlichkeiten mit starker Motivationskraft gefragt. Und das wird sich in Zukunft noch verstärken, denn das Leben wird immer schneller und komplexer, Optionen und Wahlmöglichkeiten erschweren viele Entscheidungen. Wer Wege aufzeigen und den Menschen dabei helfen kann, Ziele zu formulieren und zu erreichen, kann großen Einfluss gewinnen. Er übernimmt aber auch große Verantwortung, denn Motivation und die Beeinflussung anderer birgt natürlich auch die Gefahr von Manipulation im negativen Sinn. Und hier liegt auch das Problem, das viele Menschen mit dem Begriff „Motivation“ haben: Sie möchten nicht manipulieren, sie möchten andere nicht beeinflussen, weil sie sich davor fürchten, zum Manipulator abgestempelt zu werden.

Diese Furcht ist allerdings unbegründet. Jeden Tag treffen wir unzählige Entscheidungen, die immer auf Einfluss beruhen. Wir werden von Werbung beeinflusst, von den Ratschlägen und Empfehlungen anderer, von Meinungen und Botschaften, die unsere Aufmerksamkeit erregen, von Vorbildern und Experten, von Gruppendruck und vielem mehr. Kein Wesen ist so stark beeinflussbar wie der Mensch. Das ganze Leben ist ein Prozess wechselseitiger Beeinflussung. Wir beeinflussen andere und werden umgekehrt auch von unserer Umwelt beeinflusst.

Selbstverständlich können Begeisterung, Einfluss und Motivation für positive wie für negative Ziele eingesetzt werden und wir würden die Augen vor der Realität verschließen, wenn wir dies leugnen würden. Doch die Angst davor führt dazu, dass man sich Neuem verschließt und Veränderung ablehnt, auch wenn diese zum Besseren führen würde und die Grundlage für künftige Erfolge wäre. Daher ist die wesentliche Frage nicht: Wie kann ich vermeiden, von anderen negativ manipuliert zu werden oder andere zu manipulieren? Es geht vielmehr darum, sich selbst immer wieder zu entscheiden, wem man folgt. Welche Inhalte sind es, welche Personen, was ist das Angebot? Geht es um die Vermehrung von Chancen oder um die Einschränkung von Entwicklungsmöglichkeiten? In wessen und in welchem Interesse geschieht dies, wer profitiert davon?

Eine Meinung zu haben und einen Standpunkt einzunehmen ist nicht immer bequem, doch positive Motivation und Bequemlichkeit sind nun mal nicht kompatibel. Nur ein freier, selbst bestimmter und selbstbewusster Mensch kann andere positiv motivieren. Motivation ermöglicht es uns, die Fülle menschlicher Ressourcen, Fähigkeiten und Kräfte zu aktivieren. So kann sich Potenzial entfalten und entwickeln.

(Autoren: Dr. Claudia E. Enkelmann und Nikolaus B. Enkelmann)

Über den Autor

Nikolaus Enkelmann

Nikolaus B. Enkelmann Nikolaus B. Enkelmann ist der bekannteste Erfolgsphilosoph und Rhetoriktrainer im deutschsprachigen Raum und Geschäftshührer des Enkelmann-lnstitut.
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