4 hilfreiche Tipps zum Bank- und Geschäftskontowechsel
Finanzen

4 hilfreiche Tipps zum Bank- und Geschäftskontowechsel

franziska duran luis
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Vor allem kleine und mittlere Unternehmen sind ihrer Bank oft jahrzehntelang treu. Die Bankentreue hat viele Vorteile. Dennoch kann der Wechsel oder eine Diversifizierung der Bankverbindung sinnvoll sein. Es sollte dabei aber nicht allein um günstigere Konditionen gehen.

Mittelständler sind treue Seelen – zumindest, wenn es um ihre Bankverbindung geht. 93 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen setzen laut einer aktuellen Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels auf eine Hausbank, arbeiten folglich primär mit einem Kreditinstitut zusammen. Diesem bleiben sie im Durchschnitt 20 Jahre verbunden. Rund die Hälfte der KMU unterhalten überhaupt nur diese eine Bankverbindung.

Vorteile der Bankentreue für den Mittelständler

Die Banktreue hat für Mittelständler durchaus Vorteile: „Langjährige, vertrauensvolle und stabile Geschäftsbeziehungen zu ausgewählten Kreditinstituten sind ein entscheidendes Kriterium für Qualität und Quantität in der Kreditversorgung des Mittelstands in Deutschland“, betonen die Experten von KfW Research.

Kleinen und mittleren Unternehmen falle es häufig schwer, sich oder ihr Investitionsprojekt einem neuen Finanzierungspartner als kreditwürdig zu präsentieren. Bei einer gewachsenen Bankbeziehung sei das deutlich einfacher: Neben harten Zahlen könnten da leichter auch weiche Faktoren wie zum Beispiel die Managementqualitäten des Inhabers in die Risikobewertung einfließen.

Die Auswahl eines passenden Geschäftskontos: Günstigere Konditionen, mehr Service

Dennoch kann ein Wechsel oder zumindest eine Diversifizierung der Bankverbindung auch für kleinere Unternehmen sinnvoll sein. Denn häufig lassen sich dadurch nicht nur günstigere Konditionen, sondern auch bessere Serviceangebote nutzen, etwa für eine schnellere Kreditaufnahme oder das Bargeldmanagement. Anbei 4 Tipps für die Auswahl eines passenden Geschäftskontos.

1. Zahlungsverkehr analysieren

Bevor sich Unternehmer auf die Suche nach einem neuen oder auch dem ersten Geschäftskonto machen, sollten sie ihren Zahlungsverkehr analysieren. Die monatlichen Kontokosten hängen bei allen Anbietern maßgeblich von der Höhe der Grundgebühr und der Zahl belegloser und – falls erforderlich – auch beleghafter Buchungen ab. Fallen monatlich nur wenige Buchungsposten an, empfiehlt sich eher ein Kontomodell mit niedriger Kontoführungsgebühr und etwas höherem Buchungspostenentgelt.

Zu Buche schlagen aber noch weitere Preisfaktoren, etwa die Kosten für Debit- und Kreditkarten oder für Bareinzahlungen. Soll ein Kontokorrentkredit in Anspruch genommen werden, empfiehlt sich ein erster Blick auf die Konditionen – auch wenn die am Ende zumeist bonitätsabhängig sind. Unternehmen oder auch Vereine, die ihren Kunden oder Mitgliedern die Möglichkeit zum Lastschrifteinzug bieten wollen, müssen natürlich darauf achten, dass die neue Bank auch diesen Service bietet. Grundsätzlich empfiehlt es sich, selbst einen Blick auf die Produktinformationen der Finanzdienstleister zu werfen.

2. Digitales Angebot vergleichen

Günstige Konditionen allein machen noch kein gutes Geschäftskonto aus. Was zählt, ist auch das Drumherum. Dazu gehört heutzutage auf jeden Fall ein innovatives digitales Angebot mit komfortablen Online-Banking-Funktionen.

Insbesondere für Freiberufler und kleinere Unternehmen kann zum Beispiel eine im Konto inbegriffene Business-App sinnvoll sein, mit der sich neben Überweisungen auch Angebote, Rechnungen und Mahnungen erstellen und versenden lassen. Hilfreich für eine schnelle und unkomplizierte Kreditaufnahme ist ein vollständig digitaler Kreditprozess inklusive Online-Legitimierung und digitaler Signatur.

Für größere Unternehmen können Möglichkeiten sinnvoll sein, Jahresabschlüsse über den neuen Standard „Digitaler Finanzbericht“ komplett digital an die Bank übermitteln zu können. Insbesondere für Onlinehändler dürfte künftig das Thema Instant Payments wichtig werden, das heißt die Möglichkeit, Echtzeitüberweisungen zu empfangen und zu beauftragen.

3. Erreichbarkeit sicherstellen – auch am Samstag und am Abend

Soll die Bankverbindung mehr als nur ein Tool für die Kontoführung sein, ist eine gute Erreichbarkeit der Bank gefragt. Dazu gehört eine telefonische Beratungshotline, die im besten Fall auch in den Abendstunden und am Samstag erreichbar ist – wenn im Geschäftsalltag etwas Ruhe einkehrt.

4. Bargeldversorgung und -entsorgung prüfen

Zu einer guten Erreichbarkeit gehört nicht zuletzt ein möglichst engmaschiges Filialnetz. Letzteres ist insbesondere wichtig für Unternehmen, die täglich größere Mengen Bargeld sicher entsorgen müssen. Zu guter Letzt sollte man vor dem Wechsel seiner Bankverbindung auch überlegen, wie viel persönliche Beratung man sich wünscht. Gerade wenn es mal schnell gehen muss oder Probleme auftreten, ist ein persönlicher Ansprechpartner in der Filiale oft Gold wert.

Foto/Thumbnail: ©vladru/Depositphotos.com

Über den Autor

franziska duran luis

Franziska Duran Luis Franziska Duran Luis ist Bereichsleiterin Geschäftskunden bei der Postbank. Das Privat-, Geschäfts- und Firmenkundengeschäft unter der Marke Postbank ist Teil der DB Privat- und Firmenkundenbank AG mit ihren insgesamt 20 Millionen Kunden. Die Postbank bietet ihren Kunden die Kombination aus Bankprodukten des täglichen Bedarfs sowie postalischen Dienstleistungen. www.postbank.de
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