6 Tipps für erfolgreiches Führen in der Corona-Krise
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6 Tipps für erfolgreiches Führen in der Corona-Krise

Porträtfoto vonPorträtfoto vonPorträtfoto von Carolin Fischer, Content-Managerin und Redakteurin für onpulson.de, einem Fachportal für Unternehmer und Führungskräfte aus dem Mittelstand
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Die Corona-Pandemie hält Deutschland weiterhin in Atem und stellt Arbeitgeber und Arbeiternehmer auf eine harte Probe. Kommunikation erfolgt virtuell, Prozesse werden digitalisiert und der Faktor Vertrauen spielt eine zunehmend wichtige Rolle bei der Zusammenarbeit auf Distanz. Als gute Führungskraft heißt es, diesen Veränderungen zu begegnen – anbei sechs Tipps.

1. Stärken Sie den Zusammenhalt

Sowohl für die Mitarbeiter, die sich aktuell im Home-Office befinden, als auch für diejenigen, die aufgrund von Schließungen nicht vor Ort oder in Kurzarbeit sind, sollten Führungskräfte individuelle Angebote und spezielle Unterstützung unterbreiten. Das Stichwort heißt: Fachkräfte halten. Da tatsächlich rund 30 Prozent der Arbeitnehmer darüber nachdenken, ihren Arbeitsplatz zu wechseln, ist es wichtig, diese Kräfte zu halten und zu motivieren. Gründe für einen Wechsel sind z.B. ein höheres Gehalt und eine bessere Work-Life-Balance.

Der frühere Austausch in der Kantine oder an der Kaffeemaschine kann heute zum Beispiel in Form von kurzen Video-Meetings am Morgen stattfinden und auch die Mittagspause könnte virtuell gemeinsam verbracht werden. Wichtig ist, dass Sie an der persönlichen Situation des einzelnen Mitarbeiters Interesse zeigen, indem Sie Probleme, Stimmungslage oder auch Themen, wie die aktuelle psychische Belastung, ansprechen.

2. Definieren Sie verbindliche Regelungen

Die Krise sorgt für große Veränderungen. Dadurch müssen Unternehmen wesentlich flexibler reagieren, besonders, wenn es um Mitarbeiter mit Kindern geht, die momentan nicht mehr die Schule oder die Kita besuchen können. Es ist nötig, passende Regelungen unter Einbeziehung des gesamten Teams zu definieren, an die sich alle Mitarbeiter halten müssen.

Beispielsweise könnten diese Regeln verlängerte Antwortzeiten umfassen, da die Eltern nun oft vorrangig in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden arbeiten. Für Meetings sollte eine maximale Länge definiert und stets sichergestellt werden, dass die abwesenden Teilnehmer eine Agenda und ein Protokoll erhalten. Den Mitarbeitern ist außerdem mitzuteilen, zu welchen Zeiten sie für ihre Vorgesetzten und Kollegen erreichbar sein müssen.

Und vor allem: Zeigen Sie als Führungskraft Verständnis und gehen Sie, soweit es möglich ist, auf die Wünsche Ihrer Angestellten ein, auch wenn Eltern keinen Anspruch auf unbezahlten Urlaub haben. Denn: Familien sind aufgrund der Lockdon-Maßnahmen besonders betroffen, da es wegen der Kontaktbeschränkungen schwer ist, Verwandte oder Freunde zu organisieren, die auf die Kinder aufpassen können.

3. Führen Sie Feedbackgespräche

Besonders in diesen herausfordernden Zeiten ist es wichtig, eine Vertrauenskultur im Unternehmen zu schaffen. Den Mitarbeitern muss deutlich gemacht werden, dass ein engerer Austausch nicht stattfindet, um ihre Arbeitsleistung zu kontrollieren, sondern vielmehr dazu beiträgt, den Geschäftsbetrieb erfolgreich aufrecht zu erhalten.

Hierfür eignen sich Mitarbeiter- bzw. Feedbackgespräche. Dabei stehen nicht die kurzfristigen oder gegenwärtigen Ereignisse im Fokus, sondern vielmehr sollte die Führungskraft einen längeren Zeitraum der Zusammenarbeit beleuchten, z.B. das vergangene Vierteljahr. So kann besprochen werden, wie die Zusammenarbeit in dieser Zeitspanne im Gesamten verlaufen ist und wie sie zukünftig noch weiter verbessert werden kann. Um effiziente Erfolge zu erzielen, müssen sich beide Parteien gut vorbereiten. Gemeinsam sollte man abschließend verbindliche Ziele definieren und einen konkreten Termin nach einer gewissen Zeit für einen erneuten Austausch festlegen.

4. Machen Sie Ihre Mitarbeiter fit für die Zukunft

Gerade in Krisenzeiten sollte auch an die „Zeit nach Corona“ gedacht werden. Fachkräfte sollten motiviert und an das Unternehmen gebunden werden, damit Sie nach der Pandemie, wenn die Wirtschaft wieder hochfährt, für den Aufschwung voll einsetzbar sind. Zudem befindet sich die Arbeitswelt derzeit in einem beschleunigten Digitalisierungsprozess. Tragen Sie dafür Sorge, dass Ihre Mitarbeiter hierbei Schritt halten und nicht den Anschluss verlieren. Mithilfe von Weiterbildungsangeboten zeigen Sie, dass Sie Ihre Angestellten bei ihrem Karriereweg unterstützen. „Hierbei sind individuell abgestimmte Weiterbildungsmaßnahmen förderlich, damit der einzelne sieht, dass ihm Wertschätzung entgegengebracht wird“, so Jürgen Renz, Geschäftsführer der Finderlohn Personalentwicklung GmbH & Co.KG. „Auf diese Weise zeigen Sie Anerkennung und erhöhen gleichzeitig die Mitarbeiterbindung. Zudem machen Sie Ihre Organisation fit für die Zeit nach der Krise.“

5. Lassen Sie eigene Emotionen zu

Wenn Sie eine offene Kultur mit Ihren Angestellten hegen, ist es hierbei empfehlenswert, ein wenig von sich selbst preiszugeben – dadurch fühlen sich die Mitarbeiter sicherer, selbst persönlichere Themenbereiche anzusprechen. Dennoch: Sie sind der Chef. Das heißt, es ist wichtig, dass Sie in Pandemie-Zeiten Ihren Mitarbeitern Orientierung und Halt geben. Zum Beispiel, indem Sie darauf Aufmerksam machen, welche Schwierigkeiten Sie und Ihr Team in der Vergangenheit schon erfolgreich gemeistert haben.

Ein weiterer Aspekt ist die offene und ehrliche Kommunikation. Wenn es Ihrem Unternehmen momentan nicht so gut geht und Sie vielleicht Arbeitsplätze abbauen müssen, sollten Sie das auch kommunizieren. Das sind zwar keine guten Nachrichten für die Belegschaft, aber Sie machen in diesem Moment Tatsachen transparent.

Und reflektieren Sie sich selbst von Zeit zu Zeit immer wieder: Akzeptieren Sie, dass Sie auch nur ein Mensch sind und manchmal nicht so rational reagieren, wie Sie dies gerne möchten. Machen Sie sich bewusst, welche Emotionen Sie gerade verspüren, die Ihr Empfinden und Handeln mit beeinflussen und Ihnen vielleicht in der aktuellen Krisensituation im Wege stehen.

6. Zeigen Sie Kreativität

Die Herausforderungen, vor welche Unternehmen durch die aktuelle Situation gestellt werden, gestalten sich überaus vielseitig und sind oft vollkommen unbekannt. Daher geht es vor allem darum, Kreativität zu beweisen. Beispielsweise könnten Sie einen wertgeschätzten Kollegen mit seinem Lieblingsessen über einen Delivery-Serive oder mit einem Reisgutschein für die Zeit nach dem Lockdown überraschen.

Daneben bietet die Krise die ideale Gelegenheit, gemeinsam mit den Mitarbeitern bestehende Prozesse auf den Prüfstand zu stellen, neue Technologien und Werkzeuge auszuprobieren und die bekannten Pfade zu verlassen, um mit kreativen Ansätzen positiv in die Zukunft zu blicken.

Foto/Thumbnail: ©Depositphotos.com

Über den Autor

Porträtfoto vonPorträtfoto vonPorträtfoto von Carolin Fischer, Content-Managerin und Redakteurin für onpulson.de, einem Fachportal für Unternehmer und Führungskräfte aus dem Mittelstand

Carolin Fischer Carolin Fischer ist Content-Managerin und Redakteurin bei onpulson.de. Sie ist spezialisiert auf die Themen "Personal", "Mittelstand" und "Karriere". Zuvor hat sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München gearbeitet und ist heute noch u.a. im PR-Bereich tätig.
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