Mit diesen 4 Tools machen sich Unternehmen zukunftssicher
Unternehmensführung

Mit diesen 4 Tools machen sich Unternehmen zukunftssicher

Porträtfoto von Richard Schoeller von body`s perfect
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In Deutschland wird laut einer 2016 veröffentlichten Forschung Universität Rostock ein Unternehmen gerade einmal 8 bis 10 Jahre alt. Dann wird die Insolvenz beantragt. Inzwischen dürften die Zahlen sogar schlechter aussehen, denn die Erhebungen erfolgten noch vor der Corona-Pandemie, dessen Auswirkungen erst nach Eröffnung der Insolvenzverfahren ersichtlich werden. Doch woran liegt es, dass so viele Unternehmen scheitern?

Fast dieselbe Lebensdauer wie die Universität Rostock in ihrer Forschung nachwies, förderte auch eine Studie des Santa Fe Institute bei US-amerikanischen Unternehmen zutage. Bezieht man bei deutschen Betrieben noch andere Gründe, die zum Scheitern eines Unternehmens führen ein, kommt man immerhin noch auf durchschnittlich 16 Jahre. Viele sind jedoch bereits in den ersten 4 bis 8 Jahren insolvent. Doch was genau sind die Gründe?

1. Sich dem Markt immer wieder anpassen

Der Markt ist einem ständigen Wandel unterworfen. Dasselbe gilt für andere Wettbewerber und potenzielle Kundengruppen. Nur weil ein Produkt oder eine Dienstleistung gut funktioniert, bedeutet das nicht, dass es auch so bleiben wird. Die Bedürfnisse der Zielgruppen verändern sich und Konkurrenten ziehen nach. Ein Unternehmen muss diese Zeichen deuten und sich entsprechend anpassen können. Ein Paradebeispiel für eine solche geglückte Anpassung ist das Unternehmen Rügenwalder Mühle Carl Müller GmbH & Co. KG. Das 1834 gegründete Unternehmen, das seit jeher für seine Fleischprodukte wie Teewurst, Schinken oder Würstchen bekannt war, hat die Zeichen richtig gedeutet und macht inzwischen seinen größten Umsatz ausgerechnet mit vegetarischen und veganen Fleischalternativen.

Heute ist es mit 40 % Marktanteil deutscher Marktführer für Fleischalternativen. Bereits im Jahr 2014 hatte der Geschäftsführer und Inhaber Christian Rauffus gegenüber der Welt am Sonntag geäußert, dass sich das Unternehmen auf Fleischersatz ausgerichtet habe und entsprechende Produkte entwickelt worden seien. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen sorgte er sich um die Zukunft der Fleischware, die zur „Zigarette der Zukunft“ werden könne.

Im Jahr 2020 ist laut dem Statistischen Bundesamt der Umsatz von Fleisch um 4 % gefallen, der von Veggie-Produkten dagegen um 37 % gestiegen. Dieses Beispiel zeigt besonders gut, wie flexibel und offen auch ein Traditionsunternehmen sein muss, um langfristig erfolgreich sein zu können. Dem Unternehmen ist es dabei geglückt, neue Zielgruppen zu erschließen und seine Bestandskunden zu behalten.

2. Digitalisierung ist das A und O

Wenn es um die Digitalisierung geht, kommen deutsche Unternehmen laut einer repräsentativen Umfrage des Branchenverbands Bitkom gerade mal auf die Note „befriedigend“. Mittelständische Unternehmen erreichen sogar nur ein „ausreichend“. Start-ups und neu gegründete Firmen tun sich hier meistens leichter als ältere Unternehmen, da eine Digital-Strategie schon von Anfang an ausgearbeitet wird. Allerdings muss auch eine Investition in digitale Geschäftsmodelle folgen. Insbesondere Big Data und Datenanalyse sind fundamental, um den bestehenden Kundenprozess zu optimieren und in der Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Entsprechend müssen mögliche Sicherheitslücken hinsichtlich technischer Sicherheit und Datenschutz mit einbezogen werden. Um die Digitalisierung im Unternehmen voranzubringen, benötigt es eine entsprechende Infrastruktur und die Hilfe von ausgebildeten Experten.

3. Flexible Arbeitsmodelle

Qualifiziertes und motiviertes Personal ist maßgeblich für den Erfolg eines Unternehmens. Um solches Personal zu bekommen und auch langfristig zu halten, muss ein Arbeitgeber attraktiv sein. Flexible Arbeitsmodelle erhöhen nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeiter, sondern fördern auch ein deutlich effizienteres Arbeiten. Es gibt zahlreiche Modelle wie das Jobsharing, den Remote Arbeitsplatz (Home-Office) und die 4-Tage-Woche. Darüber hinaus hat sich Gleitzeit bewährt, die im öffentlichen Dienst und vielen Unternehmen schon lange angewandt wird. Bei der Gleitzeit ist eine bestimmte Kernarbeitszeit vorgesehen, zu welcher sich die Mitarbeiter im Unternehmen befinden müssen. Den Rest der Zeit kann sich der Arbeitnehmer in Absprache mit dem Team flexibel einteilen.

Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung aus dem Jahr 2017 sind Arbeitnehmer mit selbst bestimmten, aber geregelten Arbeitszeiten wie bei der Gleitzeit am meisten zufrieden. Männliche Teilnehmer konnten bei diesem Modell besser mit Arbeitsdruck umgehen. Zu viel Selbstbestimmtheit wirkt sich hingegen negativ aus, da die Arbeitnehmer nach Feierabend schlechter abschalten können.

4. Das Unternehmen der Zukunft: Kunden, Mitarbeiter, Aktionäre

Jack Ma, Chef der Alibaba Group sagte, dass für ihn die Kunden an erster Stelle kommen, dann die Mitarbeiter und erst danach die Aktionäre. So erklärte er sein Erfolgsmodell. Die Kunden brächten das Geld, die Mitarbeiter verfolgten die Vision des Unternehmens und die Aktionäre? Diese seien weg, sobald es kritisch werden würde. Diese Rangliste bildet einen krassen Gegenentwurf zum Konzept, nach dem sich das Unternehmen bisher richten. Nämlich nach den Interessen der Shareholder. Vielmehr geht man nach dem neuen Konzept davon aus, dass die Aktionäre automatisch zufrieden sind, wenn auch die Kunden und Mitarbeiter es sind, weil das Unternehmen dann erfolgreich ist.

Doch wie genau funktioniert die Umsetzung? Die Kunden dauerhaft zufriedenzustellen, verlangt einem Unternehmen bereits viel ab. Angefangen beim Produkt: Möchte man neue Zielgruppen erschließen und ein neues Produkt für diese auf dem Markt bringen, müssen kritische Faktoren in die Strategie miteinbezogen werden. Gleichzeitig gilt es Bestandskunden zu halten. Um die Angestellten wiederum zufriedenzustellen, sind Herausforderungen hinsichtlich der Arbeitszeiten, des Gesundheitsschutzes und der Gehälter zu bewältigen. Gleichzeitig gilt es, den Angestellten so einzuteilen, dass er optimale Leistungen erbringt.

Während man ursprünglich auf eine klassische Führungshierarchie gesetzt hat, sollen zukünftig Expertengemeinschaften auf verschiedenen Ebenen Lösungen erarbeiten, was Führungspersönlichkeiten vor neue Herausforderungen stellt. Es werde nicht mehr darum gehen, von oben herab zu kontrollieren und zu leiten, sondern die verschiedenen Netzwerke zu fördern. Auch Digitalisierungsmaßnahmen, die Einführung von KI und andere Zukunfts-Werkzeuge müssen so abgestimmt werden, dass sie die Prozesse innerhalb des Unternehmens optimieren. Wichtig ist auch, dass sie sich nicht ausbremsen, indem sie etwa zu Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern führen.

Ob Traditions- oder Jungunternehmen: Die Zukunft erfordert Anpassung und Flexibilität.Wenn es um die Zukunft geht, haben es nicht nur neue Unternehmen schwer. Auch, wenn diese meist die kürzere Lebensdauer haben. Traditionsunternehmen sind ebenfalls gefährdet, sofern sie sich nicht immer wieder an den Markt anpassen. Sie müssen ihre Konzepte überdenken oder die Digitalisierung ernst nehmen.

Foto/Thumbnail: ©Istockphoto.com/Patrick Daxenbichler

Über die Autoren

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Richard Schöller Richard Schöller ist gemeinsam mit Manuel Bodendieck der Gründer von der Body`s Perfect GmbH. Das Unternehmen ist einer der bekanntesten Marken weltweit für maßgeschneiderte Sportnahrung und Nahrungsergänzung. Mit jeder Faser ihres Unternehmens fördern sie so das Wohlbefinden und die Gesundheit bei ihren Kunden. Dabei ist es ihr höchstes Ziel langfristige Nachhaltigkeit sowohl ökologisch als auch ökonomisch zu schaffen. https://de.bodysperfect.com/
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Manuel Bodendieck Manuel Bodendieck ist gemeinsam mit Richard Schöller Gründer der Body`s Perfect GmbH. Das Unternehmen ist einer der bekanntesten Marken weltweit für maßgeschneiderte Sportnahrung und Nahrungsergänzung. Die Marke steht für eine gesunde und durch eine innovative App begleitete Gewichtskontrolle mit reinen und hochqualitativ natürlichen Inhaltsstoffen. https://de.bodysperfect.com/
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