Online-Marktplätze sind die Umsatztreiber des Onlinehandels
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Online-Marktplätze sind die Umsatztreiber des Onlinehandels

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Die 1.000 umsatzstärksten Onlineshops und hybride Online-Marktplätze haben während der Corona-Pandemie neue Maßstäbe gesetzt. Der Gesamtumsatz der Top-1.000 kratzte im Umsatzjahr 2020 an der 70-Milliarden-Marke, was durch die Corona-Pandemie begünstigt wurde.

Online-Marktplätze gewinnen dabei immer mehr an Bedeutung. Daher weisen die Untersuchungen der  EHI/Statista-Studie erstmals eine Liste ausgewählter Marktplätze aus: „Mehr als jeder zweite Onlineshop verkauft auch über Marktplätze. Größere Unternehmen entwickeln sich selbst zu Marktplätzen oder gar Plattformen und investieren große Summen, um der Kundschaft noch mehr Services anzubieten“, erklärt Lars Hofacker, E-Commerce-Experte beim EHI.

Umsatzwachstum von über 30 Prozent

Im vergangenen Jahr haben die 1.000 umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland 68,8 Mrd. Euro (2019: 51,7 Mrd. Euro) erwirtschaftet. Dies entspricht einem Umsatzwachstum von 33,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – was auch auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Das stärkste Wachstum unter den Top 20 verzeichnen hornbach.de (86,2 Prozent), ikea.com (74,3 Prozent) und saturn.de (72,2 Prozent). Das Ranking der umsatzstärksten Onlineshops führt Branchenprimus amazon.de mit einem Netto-E-Commerce-Umsatz von 13,9 Mrd. Euro vor otto.de (4,5 Mrd. Euro) und zalando.de (1,9 Mrd. Euro) an. Die Service-Umsätze, die Umsätze durch den Kauf aus dem Ausland sowie die Umsätze weiterer Amazon-Angebote wurden dabei aus dem Deutschlandumsatz für amazon.de herausgerechnet.

Generell bleibt der E-Commerce-Markt weiter stark konzentriert: 40,0 Prozent des Gesamtumsatzes gehen auf die Top-10-Onlineshops zurück, 31,9 Prozent erwirtschaften die Onlineshops auf den Rängen elf bis 100. Damit verbuchen die Top 100 mit 71,9 Prozent fast drei Viertel des Gesamtumsatzes der Top-1.000.

Generalisten mit höchsten Umsatzanteilen

Generalisten sind mit einem Anteil von 33,1 Prozent (Umsatz: 22,8 Mrd. Euro) am häufigsten unter den 1.000 umsatzstärksten Onlineshops zu finden. Bei den Spezialisten liegt das Produktsegment Bekleidung mit einem Anteil von 16,2 Prozent (Umsatz: 11,2 Mrd. Euro) vor dem Produktsegment Unterhaltungselektronik (14,1 Prozent Anteil / 9,7 Mrd. Euro Umsatz). Auf die verbleibenden Produktsegmente entfallen einstellige Umsatzanteile.

Gut zu Wissen

Definition Netto-E-Commerce-Umsatz: In Deutschland generierter Netto-E-Commerce-Umsatz des jeweiligen B2C-Onlineshops im Geschäftsjahr 2020, bereinigt von Retouren, exkl. Umsatzsteuer und nur aus der reinen Geschäftstätigkeit mit Waren des Onlineshops (ohne sonstige betriebliche Erträge des Unternehmens).

Definition Gross Merchandise Volume (GMV): Auch bekannt als Bruttohandelsvolumen, das nach der hier verwendeten Definition den Gesamtwert der Verkäufe mit Waren, d.h. den eigenen E-Commerce-Umsatz als eigener Marktplatz sowie die Verkäufe der Dritthändler über die eigene Marktplatzplattform, angibt. Eine detaillierte Definition zum GMV der einzelnen Marktplätze kann der Excel-Datei der Studie entnommen werden. Definitionen: (in Anlehnung an Heinemann, G. (2021))

Erstmals im Fokus: Online-Marktplätze

44,8 Prozent der untersuchten Onlineshops besitzen ein Shop-Profil auf Amazon. 36,3 Prozent sind auf Ebay aktiv und 14,4 Prozent nutzen den Online-Marktplatz von Kaufland. In diesem Jahr wurden erstmals auch reine Marktplätze wie ebay.de untersucht. Das größte Bruttohandelsvolumen (GMV) in Deutschland hat amazon.de mit 35,4 Mrd. Euro. Es folgen ebay.de (11,8 Mrd. Euro) und otto.de (5,5 Mrd. Euro).

Die Top 3 Online-Marktplätze

Was ist ein Online-Marktplatz?

Marktplatz: Es gibt reine und hybride Online-Marktplätze. Reine Marktplätze wie ebay.de bieten eine Vielzahl an Produkten von verschiedenen Händlern sowie auch Herstellern an, die unter dem Namen des Marktplatzes verkauft werden. Bei einem hybriden Marktplatz wie amazon.de kann auch der Marktplatzbetreiber eigene Produkte durch eine Kauftransaktion zwischen ihm und der Kundschaft anbieten. Für angebundene Händler fallen dagegen Kommissionsgebühren an, die an den Marktplatz für eine Kauftransaktionen gezahlt werden.

Paypal dominiert beim Bezahlen

Bei den Bezahlmöglichkeiten werden Wallets in 95,1 Prozent der untersuchten Onlineshops angeboten. Paypal dominiert diesen Bereich mit 94,5 Prozent, in 24,2 Prozent der Fälle kann mit Amazon Pay bezahlt werden. Apple Pay steigerte seinen Anteil von 1,1 Prozent auf 5,9 Prozent. Dahinter rangieren Kreditkarten (92,2 Prozent), kontobasierte Zahlungsverfahren wie Lastschrift (81,5 Prozent), Käufe per Rechnung (76,0 Prozent) und klassische Zahlungsverfahren wie die Überweisung (75,6 Prozent).


Quellen

 

Foto/Thumbnail: ©istockphoto/William_Potter

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