Was tun, wenn der Kollege unangenehm riecht?
Körpergeruch

Was tun, wenn der Kollege unangenehm riecht?

Porträtfoto vonPorträtfoto vonPorträtfoto von Carolin Fischer, Content-Managerin und Redakteurin für onpulson.de, einem Fachportal für Unternehmer und Führungskräfte aus dem Mittelstand
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Schweiß- oder Mundgeruch können sehr penetrant sein – insbesondere wenn der Kollege mit diesen Ausdünstungen jeden Tag im Büro erscheint. Regel Nummer eins: Ihn nicht mobben oder frech ein Deodorant hinstellen. Aber was ist die klügste Vorgehensweise ihm gegenüber?

Leider ist es keine Seltenheit, dass ein Kollege einen unangenehmen Körpergeruch hat. Besonders  im Sommer kann Körpergeruch von einem Mitstreiter im Team zu Unmut im Büro führen. Oft weiß der Mitarbeiter selbst nicht, dass er riecht. Die Ursachen für Körpergeruch sind vielfältig: Vielleicht duscht er auch Zuhause, fährt dann aber mit dem Fahrrad zur Arbeit und zack: er riecht nach Schweiß. Vielleicht isst er auch gerne Speisen mit Knoblauch und ist sich seines Mundgeruches nicht bewusst. Auch verschiedene Krankheiten wie z.B. eine Bromhidrosis können der Grund für übermäßigen Körpergeruch sein.

Achten sie auf folgende Regeln beim Umgang mit riechenden Kollegen

Kein Deo oder Zahnpasta hinstellen

Stellen Sie auf keinen Fall einfach und kommentarlos ein Deodorant oder eine Zahnbürste mit Zahnpasta auf seinen Platz. Wenn er dies zu Gesicht bekommt, ohne, dass Sie vorher mit ihm gesprochen haben, fühlt er sich umgangen und verletzt. Versetzen Sie sich in seine Lage: Wie würden Sie reagieren, wenn beispielsweise morgens auf Ihrem Schreibtisch ein Deo platziert ist?

Nicht gleich den Betriebsrat einschalten

Schieben Sie nicht die ganze große Nummer und benachrichtigen Sie auf keinen Fall den Betriebsrat, damit dieser das Gespräch mit dem Kollegen sucht. Die Angelegenheit ist eine persönliche Sache, die persönlich geklärt werden sollte. Passen Sie lieber auf, dass der Kollege nach einem misslungenen Versuch, ein Deo zu platzieren, nicht den Betriebsrat anspricht, um Mobbing gegenüber seiner Person zu melden.

Benachrichtigen Sie nur eventuell Ihren Vorgesetzten

Auch dieser Schuss kann nach hinten losgehen. Meist sitzt der Chef nicht unbedingt mit dem Angestellten in einem Raum und er hört über Dritte über den Geruch. Auch hier kann sich der Kollege umgangen fühlen und weiß nicht wirklich, wie er reagieren soll. Nur wenn Sie gar keine andere Lösung finden, sollten Sie eine Führungskraft mit einbeziehen. Dies hat allerdings immer einen offiziellen „Touch“ und wenn die Angelegenheit persönlich geklärt werden kann, ist dies um so besser.

Suchen sie das persönliche Gespräch

Suchen Sie deswegen das direkte Gespräch mit Ihrem Kollegen, der nicht so wirklich angenehm riecht. Sagen Sie ihm, dass es Ihnen schwerfällt, so offen darüber zu reden und weisen Sie ihn dann auf den Sachverhalt diskret hin. Diskutieren Sie mit Ihrem Arbeitskollegen verschiedene Optionen, wie er die Gerüche minimieren kann. Beipsielsweise könnte er gleich nach der morgendlichen Fahrradtour ein Deospray benutzen oder am Abend vorher den Knoblauch weglassen oder reduziert konsumieren. Manchmal hilft auch der Gang zum Arzt, der diagnostizieren könnte, dass etwas mit den Organen nicht stimmt.

Es kann immer sein, dass der Kollege es bisher nicht wahrgenommen hat, dass er für sein Umfeld unangenehm riecht. Vielleicht ist er Ihnen dankbar, dass Sie das Thema offen ansprechen, weil er sich der Tatsache nicht bewusst war und eventuell merkwürdige Blicke des Teams nicht deuten konnte.

Generell ist ein offenes, diskretes Gespräch unter Vier-Augen immer das beste. Vermeiden Sie allerdings Sätze wie: „Wir haben festgestellt, dass…“. Senden Sie einfache Ich-Botschaften. Bei Wir-Botschaften könnte es nämlich sein, dass Ihr Kollege befürchtet, alle hätten zwar den Geruch an ihm festgestellt, ihm aber seine Gerüche verschwiegen.

Foto/Thumbnail: ©istockphoto/Alen-D

Über den Autor

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Carolin Fischer Carolin Fischer ist Content-Managerin und Redakteurin bei onpulson.de. Sie ist spezialisiert auf die Themen "Personal", "Mittelstand" und "Karriere". Zuvor hat sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München gearbeitet und ist heute noch u.a. im PR-Bereich tätig.
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