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Florian Zagler: Der Bio-Müsli Unternehmer im Portrait

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Florian Zagler, der Gründer von Müslibär, ist in einer Müsliküche aufgewachsen: Sein Vater eröffnete zu Beginn der 80er-Jahre den ersten österreichischen Bio-Lebensmittel-Supermarkt und stellte dafür eigene Müslis her. Florian Zagler macht im Interview deutlich, dass auch er als Unternehmer immer etwas bewegen und gleichzeitig den Menschen etwas Gutes tun möchte. Er genießt sehr die Unabhängigkeit und Freiheiten, die Unternehmertum mit sich bringt.

Name: Florian Zagler

Titel: Bachelor of Arts in Business

Geburtsjahr: 1984

Position: Eigentümer (100 %) und Gründer von Zagler Müslibär /Zagler Bio  GmbH

Vita: Nach der Volks- und Hauptschule ergriff ich die Lehre eines Einzelhandelskaufmanns mit Schwerpunkt KFZ-Vertrieb. Danach durfte ich im Vertrieb der österreichischen Motorradmarke KTM mitarbeiten und die österreichischen Motorradhändler betreuen. Gleichzeitig holte ich auf dem zweiten Bildungsweg die Matura (Abitur) nach, um in Wiener Neustadt an der Fachhochschule „Betriebswirtschaft & Wirtschaftspsychologie mit Schwerpunkt Neuromarketing“ zu studieren.

Während des Studiums wurde mein Wunsch nach Unternehmertum und Selbstverwirklichung größer. Die Idee hatte ich schon lange davor gehabt. Sie war mir in die Wiege gelegt worden, da mein Vater 1980 den ersten österreichischen Bio-Lebensmittel-Supermarkt eröffnete und dafür eigene Müslis herstellte.

In der Müsliküche aufgewachsen, gründete ich 2013/2014 mein eigenes Unternehmen und schuf die Marke Zagler Müslibar als Synonym für das beste und knusprigste Bio-Müsli der Welt. Ich startete ganz allein und mittlerweile sind wir ein kleines, feines Team von acht Personen. Gemeinsam dürfen wir den Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz das beste Müsli der Welt bieten.

Lebensmotto: Da gibt’s ordentlich was auf den Löffel!

Über das Unternehmen

Zagler Müslibär/Zagler Bio GmbH
Peter-Rosegger-Weg 12
5280 Braunau am Inn, Österreich
Gründungsjahr: 2013/2014
Mitarbeiter: 5 Mitarbeiter intern, 3 Mitarbeiter extern
Telefon: +43 7722 66200

Was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

Wir produzieren täglich frisch bis zu 3000 kg unserer Bio-Müsli-Kreationen. Für uns steht der liebevolle Umgang mit der Natur und der Respekt vor Lebensmitteln an erster Stelle!

Mittlerweile essen 15.000 Menschen täglich unsere Produkte, das heißt ein ganzes Fußballstadion. Wir beliefern den Bio-Fachhandel, den Lebensmitteleinzelhandel und viele Feinkostläden. Für uns ist es wichtig, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, ohne große Umwege unsere Produkte zu kaufen. Daher haben wir den Onlinemarkt in den letzten Jahren miterobert und versenden unsere Bio-Kreationen über unseren Onlineshop auch an zahlreiche private Haushalte.

Erst kommt die Vision, dann die Gründung. Wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee gestoßen?

Meine berufliche Karriere habe ich mit einer Lehre als Einzelhandelskaufmann begonnen. Schon bald war mir klar, dass ich mehr will. Es wurde immer wichtiger für mich eine Arbeit zu machen, die für meine Umwelt und mich Sinn ergibt. 2012 entschied ich mich, den Schritt ins Unternehmertum zu wagen und 2014, nach reiflicher Planung und Überlegung, bin ich der MÜSLIBÄR geworden.

Neben einer guten Idee spielt auch die Team-Zusammensetzung oft eine entscheidende Rolle. Wie setzt sich das Team bei Ihnen zusammen?

Das Team ist entscheidend. In meinem Fall bin ich sehr froh, ein kleines, aber umso feineres Team aus internen und externen Mitarbeitern zu haben. Jeder hat seine Aufgabe, jeder kennt seinen Platz und ist sich diesem bewusst. Nur wenn jeder Handgriff sitzt und man gemeinsam an den Erfolg glaubt, ist Erfolg möglich.

Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?

Müslis gibt es wie Sand am Meer, warum braucht es da den ZAGLER MÜSLIBÄR? Ganz einfach: Kein anderes Müsli bleibt in Milch, Joghurt, Wasser, Saft, Kaffee oder Tee so lange knusprig. Unsere Bio-Kreationen behalten ihre Konsistenz und werden nicht zu Brei oder Porridge.

Darauf sind wir sehr stolz. Denn das kann uns keiner nachmachen. Das funktioniert nur mit einem einzigartigen traditionellen Herstellungsverfahren, das meine Familie seit über 40 Jahren anwendet. Es ist sehr aufwändig und mit viel Handarbeit verbunden. Verwendet werden nur die besten Premium-Bio-Rohstoffe auf dieser Welt. Fertig ist das MÜSLIBÄR Geheimrezept. Aber pssst!

Was war Ihre Motivation Unternehmer zu werden?

Mir war es wichtig etwas zu bewegen, etwas Gutes für die Menschen zu tun und Ihnen das Beste zu bieten. Dabei wollte ich aber auch unabhängig und selbstständig sein und den größtmöglichen Freiraum haben – das funktioniert nur als Unternehmer.

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?

Den Kurs des guten zweistelligen Wachstums pro Jahr weiterzugehen und zu verfolgen. Das Online-Geschäft weiterauszubauen und die Zusammenarbeit mit den Handelspartnern im DACH-Raum zu vertiefen.

Was waren die größten Herausforderungen in der Gründungsphase?

Eine geeignete Finanzierung für meine Idee zu finden, festgefahrene behördliche Strukturen zu umschiffen sowie wenig Erfahrung in Mitarbeiterführung und Mitarbeitersuche zu haben, waren mit Sicherheit die schmerzlichsten Herausforderungen in den ersten zwei bis drei Jahren.

Wie wirkt sich die Corona-Krise auf Ihr Unternehmen aus und wie wollen Sie diese meistern?

Als Hersteller von Bio-Müsli hat sich die Pandemie positiv auf unser Geschäft ausgewirkt. Die Menschen schätzen gerade in einer Krise, wenn Bio-Lebensmittel vor der Haustüre hergestellt werden und nicht irgendwo aus einem fernen Land kommen.

Viele Menschen waren und sind im Home-Office. Sie versorgen sich den ganzen Tag über selbst und das Frühstück „außer Haus“ fällt weg. Das sind alles Indikatoren für eine positive Geschäftsentwicklung. Der Erfolg stellt sich natürlich nur dann ein, wenn man etwas Einzigartiges, Besonderes und in unserem Fall sehr Genussvolles anbieten kann. Am besten etwas, was es wie ZAGLER Müsli kein zweites Mal in dieser Form auf der Erde gibt.

Ein Unternehmen zu gründen und zu expandieren kostet Geld. Wie finanzieren Sie sich?

Anfangs durch Kredite von Banken, mittlerweile finanziert sich das Unternehmen durch die unternehmerische Tätigkeit selbst – Stichwort „Cashflow“!

Ist für Sie eine Partnerschaft mit Venture-Kapitalgebern eine Option?

Nein, das ist nicht nötig.

Welchen Tipp möchten Sie an andere Gründer gerne weiter geben?

Glaubt an euch selbst, gebt nicht auf, seht immer nach vorne und gebt Gas, solange bis ihr dort seid, wo ihr hin möchtet.

Ist Ihr Team bereits vollständig oder suchen Sie aktuell noch freie und/oder feste Mitarbeiter?

Mein Team wird nie vollständig sein, da wir immer weiterwachsen und größer werden. Insofern sind alle Menschen, die in ihrem Leben etwas bewegen möchten, bei uns goldrichtig.

Warum sollten Fach- und Führungskräfte sich bei Ihrem Unternehmen bewerben?

Weil Sie die Möglichkeit haben, in einem noch kleinen, flexiblen Team einzusteigen. Sie können gestalten und etwas schaffen und am Ende des Tages einen großen Teil vom gemeinsamen Profit haben. Sie müssen einfach nur wirklich anpacken wollen.

Stellen Sie sich vor, Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?

Auf diese Frage habe ich eigentlich keine Antwort. Ich bin nämlich kein Deutscher und mein Unternehmen ist nicht in Deutschland. Aber wenn ich ehrlich bin, würde ich ihn gar nicht treffen wollen. Vermutlich wäre es schade um die Zeit. Denn der Bundeswirtschaftsminister Deutschlands kann genauso wie bei uns in Österreich keine Entscheidungen allein treffen.

Welche Person hat Sie in der Gründungs- und Wachstumsphase besonders unterstützt? Bei wem möchten Sie sich bedanken?

Meine Mutter und mein Vater sowie mein näheres Umfeld haben mich immer unterstützt, so gut es gegangen ist. Aber im Unternehmen kann es nur einen Frontman geben, daher stehe ich an ihrer aller statt vorne. Meinen Mitarbeitern und den Agenturen, mit denen ich arbeite und arbeiten darf, danke ich sehr herzlich. Ohne euch wäre ich nicht dort, wo ich heute bin. Danke dafür!

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?

Hier gibt es sehr viele Persönlichkeiten, mit denen ich gerne zum Dinner gehen würde. Da möchte ich mich nicht auf eine Person festlegen. Mich faszinieren Menschen, die nicht und nicht aufgeben, bis sie an ihrem persönlichen Ziel sind und selbst dann immer wieder neue Herausforderungen annehmen. Menschen, die einmal mehr aufstehen, als sie hinfallen. Menschen, die den Speed haben, immer und immer wieder einen Schritt weiter als alle anderen zu gehen.

Foto/Thumbnail: ©istockphoto.com/Santje09

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