Das Smartphone wird immer mehr zum Internet-Tool der Deutschen
Mobile Internet­nutzung

Das Smartphone wird immer mehr zum Internet-Tool der Deutschen

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Die Bundes­bürger sind immer häufiger mit dem Handy online. Der Anteil des Smart­phones an der im Internet verbrachten Zeit ist erneut gestiegen. Beacht­liche 20,2 Stunden pro Woche surfen die Deutschen im Durch­schnitt mit dem Handy. Dies ist eine deut­liche Zu­nahme, denn ein Jahr zuvor waren es noch 18,8 Stunden.

Je jünger, desto ex­zessiver ist die mobile Internet­nutzung: Die unter 40-Jährigen verwenden das Smart­phone für den Inter­net­zu­gang durch­schnittlich 31,8 Stunden pro Woche – und damit knapp vier Prozent mehr als im Vorjahr (30,6 Stun­den). Dies sind Ergeb­nisse der re­präsen­tativen Postbank Digital­studie 2022.

Der Smart­phone-Boom hat längst alle Gene­ra­tionen erreicht. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Rund um den Globus arbeiten Ingenieure und Pro­gram­mierer daran, dieses kleine Multi-Tool permanent zu verbessern. Schon heute ist es immer griffbereit – zum kurzen E-Mail-Check, für den Einkauf, die Weg­beschreibung oder die sozialen Medien.

Thomas Brosch

Leiter Digital­vertrieb der Postbank

92 Prozent der 18- bis 39-Jährigen nutzen ein Smart­phone zum Surfen, vor einem Jahr waren es noch 88 Prozent. Bei den über 40-Jährigen sind es 80 Prozent. Neu und über­raschend ist die ge­stiegene Be­deutung des stationären Computers für die Jüngeren: Derzeit surfen 53 Prozent der unter 40-Jährigen mit einem Desktop-PC, vor einem Jahr waren es noch 50 Prozent.

Mehr als 60 Stunden Internetzeit

Die so­genannten Digital Natives – das heißt jene Personen, die in der digitalen Welt auf­ge­wachsen sind – ver­bringen ins­gesamt 86 Stunden im Inter­net pro Woche. Alle Geräte zu­sammen­ge­nommen. Das sind rech­nerisch mehr als zwölf Stunden pro Tag. Über alle Gene­rationen hinweg bleibt die Internet­nutzung im zweiten Corona-Jahr auf hohem Niveau: Durch­schnitt­lich 65,2 Stunden surfen die Bundes­bürger in sieben Tagen, im Vorjahr war es mit 65,1 Stunden etwa gleich viel Online-Zeit. Aller­dings war die Nutzung im ersten Corona-Jahr sprung­haft von 56,4 auf 65,1 Stunden angestiegen. 2019 surfte der/die durchschnittliche Deutsche nur knapp 50 Stunden pro Woche.

„Während der Corona-Krise haben viele Deutsche ihre beruflichen und sozialen Kontakte auf das Internet verlegt. Und auch wenn die Büros wieder be­völkert sein werden und Freundes­treffen im Res­taurant statt­finden, wird ein großer Anteil der Kommu­ni­kation weiterhin über digitale Kanäle verlaufen“, erwartet Thomas Brosch.

Smart-TV gewinnt an Bedeutung

Die Deutschen surfen ver­stärkt mit dem Handy, gleich­zeitig sinkt die Nutzung anderer Geräte leicht. Heute nutzen 69 Prozent einen Laptop, 2020 waren es 71 Prozent. Im selben Zeit­raum fiel die Ver­wendung von Desktop-PCs von 58 auf 52 Prozent und von Tablets von 47 auf 45 Prozent. Der Zugang zum Internet mit einem sogenannten Smart-TV (Fern­seh­gerät mit Internet­ver­bindung, das auch das Streamen von Filmen er­möglicht) hat seit 2020 um sechs Prozent­punkte auf 43 Prozent zu­ge­nommen. Auch Spiele­konsolen, intelli­gente Sprach­assistenten und Wearables (das heißt kleine vernetzte Computer, die am Körper getragen werden können – wie Fit­ness­arm­bänder oder Smart­watches) gewinnen etwas hinzu. Dies geschieht aller­dings auf niedrigem Niveau. Die Nutzung von Alexa, Google Home und Co. stieg beispiels­weise von zwölf auf 17 Prozent innerhalb von zwei Jahren.

Berliner haben ihre Internetzeit ausgeweitet

Nicht nur zwischen den Generationen, auch regional bestehen teils große Unter­schiede in der online ver­brachten Zeit. Der größte Zuwachs in der Internet­zeit pro Woche hat man in Berlin ver­zeichnet. Die Bürger der Haupt­stadt sind in sieben Tagen 72,4 Stunden online, das sind 17,5 Stunden pro Woche mehr als im Vorjahr. Denn 2021 haben die Berliner noch am wenigsten von allen Deutschen gesurft und brachten es nur auf 54,9 Stunden. In diesem Jahr bilden die Nutzer in Sachsen das Schluss­licht mit 53,3 Stunden – fast 13 Stunden weniger als ein Jahr zuvor.

Ähnlich intensiv wie in der Haupt­stadt wird in Rheinland-Pfalz gesurft: Die Ein­wohner bringen es auf 72,2 Stunden pro Woche. Zu den Top 5 gehören noch Nieder­sachsen, das Saarland und Thüringen. Vier davon verzeichnen eine starke Zu­nahme im Ver­gleich zum Vor­jahr, nur in Thüringen ist die Online-Zeit leicht zurück­gegangen. Deut­licher ab­genommen hat die Nutzung in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Hamburg und Baden-Württemberg.

Bildnachweis: ©Depositphotos.com

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