Gründer und Geschäftsführer

Aurimas Vainauskas: „Ich bin bereit, hart für meine Träume zu arbeiten”

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Aurimas Vainauskas ist Gründer und Geschäftsführer der Kaffee Kumpel GmbH, einem international ausgerichteten Unternehmen im Expansionsmodus. Die größten Herausforderungen waren bisher das schnelle Wachstum zu managen und die Unternehmensfinanzierung sicherzustellen. Anderen Gründern rät er, die unbedeutendsten Ideen auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen.

Name: Aurimas Vainauskas

Titel: CEO

Geburtsjahr: 1986

Position: Gründer, Gesellschafter und CEO der Kaffee Kumpel GmbH, die die Marke Coffee Friend betreibt.

Über das Unternehmen

Kaffee Kumpel GmbH/Coffee Friend
Märkische Strasse 117
44 141 Dortmund
Gründungsjahr: 2010
Mitarbeiter: 202
Telefon: +49 15 735 996 695

Lebensmotto: Nie aufhören, Neues auszuprobieren und keine Angst vor Fehlern zu haben. Nur eine von zehn Ideen könnte brilliant sein, aber das Ausprobieren lohnt sich und ist der beste Weg, um Erfahrungen zu sammeln und neue Möglichkeiten  herauszufinden.

Aurimas Vainauskas, ist Gründer und Geschäftsführer der Kaffee Kumpel GmbH. Das Unternehmen, das Kaffee und die dazugehörigen Produkte anbietet, hat seinen Hauptsitz in Litauen, ist aber auch in verschiedenen anderen europäischen Staaten vertreten. ©Coffee Friend

Was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

Coffee Friend ist ein internationaler Omnichannel-Händler von Kaffee- und Kaffeemaschinen, der in vielen Märkten in Europa unter lokalen Namen tätig ist. Der größte Teil der Online-Verkäufe des Unternehmens erfolgt über Onlineshops. Die meisten stationären Geschäfte von uns befinden sich in Litauen, aber auch in andreren europäischen Städten wie z.B. in Dortmund. Wir setzen auf ein außergewöhnliches Verkaufserlebnis und hochwertige Produkte.

Erst kommt die Vision, dann die Gründung. Wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee gestoßen?

Unsere Reise zum Erfolg begann 2010 in Litauen, als ein Freund und ich beschlossen, unseren Traum im Kaffee-Business zu verwirklichen. Angefangen hat alles mit einem Onlineshop, auf dem wir ein einzelnes Produkt, eine Pad-Kaffeemaschine, angeboten haben. Mit einer wachsenden Leidenschaft für Kaffee und einer Vergrößerung des Teams hat sich unser Onlineshop weiterentwickelt und das Angebotssortiment ist gewachsen.

Heute, nach 12 Jahren, ist Coffee Friend ein internationaler Omnichannel-Händler für Kaffee und Kaffeemaschinen, der in vielen Ländern Europas tätig ist. Wir verzeichnen ein kontinuierliches Wachstum und entwickeln uns stetig weiter. Wir  vertreten weiterhin die gleiche Vision und konzentrieren uns auf hochwertige Produkte und ein außergewöhnliches Kundenerlebnis.

Neben einer guten Idee spielt auch die Team-Zusammensetzung oft eine entscheidende Rolle. Wie setzt sich Ihr Team zusammen?

Mittlerweile haben wir mehr als 200 Mitarbeiter. In der Zentrale in Litauen sind alle wichtigen Abteilungen ansässig – Handel, Marketing, Produktentwicklung, Lager und Logistik, IT und HR. Die meisten strategischen Entscheidungen werden international getroffen, auch unsere Stellen werden international besetzt. In jedem Markt haben wir lokale Vertriebsteams mit Country Managern, die vor Ort agieren und die Zentrale mit lokalen Eigenheiten unterstützen.

Wie differenzieren Sie sich von Ihren Mitbewerbern?

Wir sind Experten im Bereich Kaffee und wir vertreiben nur Kaffee-bezogene Produkte und Dienstleistungen. Wir sind ein Nischenplayer und so können wir uns ausschließlich auf das Thema Kaffee konzentrieren und unser Wissen dahingehend vertiefen. Wenn es beispielsweise um die Frage geht, wie man eine leckere Tasse Kaffee macht, bietet Coffee Friend die beste Lösung. Kunden können darauf zählen, dass wir alle ihre Bedürfnisse Rund um das Thema Kaffee befriedigen können: Produkt, Service, Beratung und Wartung – alles, angefangen vom frischen Kaffee bis hin zu exklusiven Kaffeemaschinen.

Zu unseren Unternehmenswerten zählt, dass wir nicht nur kompetent und leidenschaftlich beim Thema Kaffee sind, sondern auch freundlich zu unseren Kunden. Diese Eigenschaft ist auch in unserem Markennamen verankert: Coffee Friend. Wir sprechen nicht mit unseren Kunden in einer Sprache, die man nur von Bedienungsanleitungen her kennt, sondern wir führen mit ihnen ein freundliches Gespräch, das sie auch mit ihrem Freund bei einer guten Tasse Kaffee führen würden. Und dies zeichnet uns aus!

Ein kleiner Teil des Teams von Coffee Friend. Mittlerweile hat das Unternehmen rund 200 Mitarbeiter. ©Coffee Friend

Was war Ihre Motivation, Unternehmer zu werden?

Ich wurde in eine Unternehmerfamilie hineingeboren, so dass ich von frühester Kindheit an stark von Menschen beeinflusst wurde, die unternehmerisch denken und handeln. Ich stamme aus einer ziemlich kleinen Stadt mit einer entsprechenden Denkweise, dies entfachte in mir den Wunsch, mehr zu erreichen, Werte zu vermitteln und sie weltweit zu vertreten. Ich habe große Träume und bin bereit, hart dafür zu arbeiten.

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?

Unser langfristiges Ziel ist es, die größte Kaffeeliebhaber-Community aufzubauen und zum führenden Kaffeemarktplatz in Europa zu werden.

Was waren die größten Herausforderungen in der Gründungsphase?

Es gab viele Herausforderungen, aber ich möchte mich auf zwei der größten fokussieren: Das schnelle Wachstum des Unternehmens und die Finanzierung. Es ist manchmal schwierig, die Qualität der Dienstleistungen und der Prozesse zu erhalten, wenn man jährlich von 50 auf 100% wächst. Alles ist im ständigen Wandel und Prozesse und Systeme, die zu Jahresbeginn perfekt funktionieren, funktionieren am Jahresende beispielsweise nicht mehr. Wir versuchen, schnell darauf zu reagieren, aber es ist jedes Jahr eine Herausforderung. Denn: Manchmal ist es schwierig, sich schnell zu verändern – sowohl aus menschlicher, als auch aus finanzieller Perspektive. Man muss Prioritäten setzen und in die richtigen Dinge investieren, die den Geschäftswachstum fördern.

Wie wirkt sich die Corona-Krise bzw. der Ukraine-Krieg auf Ihr Geschäft aus und wie wollen Sie damit umgehen?

Während der Pandemie erhöhte sich unser Marktanteil am Kaffeemaschinenmarkt im Baltikum auf 40%, zuvor lag er bei etwa 30%. Vor der Pandemie wuchs Coffee Friend Jahr für Jahr im gleichen Tempo. Nach Ausbruch der Pandemie übertrafen unsere Verkaufszahlen den optimistischsten Prognosen. Mit einem modernen E-Commerce-System und einem effizientem Marketing begegneten wir dieser Entwicklung. Die Quarantäne hat Kaffeemaschinenhändlern gezeigt, wie wichtig es ist, Kunden online zu bedienen. Diejenigen Mitbewerber, die dies nicht taten, hatten mit Einbußen zu kämpfen. Die Corona-Krise ist für uns zu einer großen Chance geworden, unser Potenzial zu nutzen und auf unsere Stärken zurückzugreifen, die wir uns in den letzten sechs Jahren erarbeitet haben. Der Ukraine-Krieg hat keine Auswirkungen auf unser Geschäft. Wir wachsen weiterhin kontinuierlich.

Die Gründung und Expansion eines Unternehmens kostet Geld. Wie finanzieren Sie sich?

Wenn das Geschäft so schnell wächst wie bei uns, bereitet die Finanzierung immer großes Kopfzerbrechen – von Kreditlimits bei Lieferanten bis hin zur Bankfinanzierungen – all das setzen wir ein.

Ist für Sie eine Partnerschaft mit Venture-Kapitalgebern eine Option?

Wir sind offen für Gespräche in dieser Hinsicht. Derzeit suchen wir nicht aktiv nach Partnerschaften mit Venture-Kapitalgebern, aber wenn sich ein Geschäftskontakt mit einem wirklichen Mehrwert für unser Unternehmen ergeben sollte, sind wir bereit für eine Partnerschaft.

Welchen Tipp möchten Sie an andere Gründer gerne weitergeben?

Probiert euch aus – selbst die kleinsten, unbedeutendsten Ideen, probiert sie aus und lernt aus den Fehlern und versucht es dann erneut. Alle damit verbundenen Ängste sollte ihr hinter euch lassen. Wichtig ist auch das Team. Die Teammannschaft sollte an eure Idee glauben und diese entsprechend umsetzen können. Dies ist der Schlüssel zum Erfolg.

Ist Ihr Team bereits vollständig oder suchen Sie aktuell noch freie und/oder feste Mitarbeiter?

Das ist ein niemals endender Prozess. Wir haben langjährige Mitarbeiter und wir haben langjährige Freiberufler an Board. Bei neuen Projekten oder Produkteinführungen und wenn es um unsere Expansion geht, suchen wir immer gute Mitarbeiter.

Warum sollten sich Fach- und Führungskräfte bei Ihrem Unternehmen bewerben?

Wir bieten ihnen die Möglichkeit, sich beruflich weiterzuentwickeln und Erfahrungen in einem internationalen Unternehmen zu sammeln. Wie ich bereits erwähnt habe, ermutigen wir immer unsere Teams, Ideen zu auszuprobieren und keine Angst vor Fehlern zu haben. Durch diesen Ansatz gewinnen sie neue Erfahrungen und wir geben ihnen das Gefühl, dass sie etwas Sinnvolles bei uns bewirken können. Unsere Unternehmenswerte sind Freundlichkeit, Kompetenz, Einfachheit und die Leidenschaft für Kaffee. So vermitteln wir eine angenehme und freundliche Arbeitsatmosphäre und berufliche Wachstumsperspektiven für überzeugte  Kaffeefreaks.

Stellen Sie sich vor, Sie treffen den Bundeswirtschaftsminster. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?

Da ich einige Erfahrungen mit anderen EU-Märkten und deren Regulierungen habe, stört mich in Deutschland, dass die Behörden so wenig digital arbeiten. Wenn man aus kleineren Ländern kommt, wie zum Beispiel Litauen oder Estland, ist man es gewöhnt, dass die meisten alltäglichen Angelegenheiten vollständig online erledigt werden können. Nach meinen Erfahrungen ist das in Deutschland nicht der Fall – dies verlangsamt die Geschäftsprozesse enorm.

Welche Person hat Sie in der Gründungs- und Wachstumsphase besonders unterstützt? Bei wem möchten Sie sich bedanken?

Meine Familie unterstützt mich sehr. Im Geschäftsleben profitiere ich jedoch vor allem von der Zusammenarbeit mit meinem Freund und Geschäftspartner Vytautas. Wir sitzen in einem gemeinsamen Büro. Unsere Kompetenzen ergänzen sich beruflich und privat und wenn einer von uns mit Schwierigkeiten oder besonderen Herausforderungen konfrontiert ist, unterstützen wir uns gegenseitig. Es ist eine große Bereicherung mit einem Geschäftspartner zusammenzuarbeiten, dem man  vertraut und auf den man sich verlassen kann.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?

Ich würde mich gerne mit DrinkTrade-Besitzern aus den USA oder RoastMarket-Besitzern aus Deutschland zusammensetzen. Es sind Unternehmen, die auf dem gleichen Gebiet wie wir arbeiten und ich bewundere sie. Ich würde gerne mehr über ihre Erfolgsgeschichte und ihre Herausforderungen lernen.

Bildnachweis: ©istockphoto.com/AlexRaths

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