Wie schützen Sie Ihr Unternehmen vor Cyberangriffen?
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Wie schützen Sie Ihr Unternehmen vor Cyberangriffen?

Porträtfoto vonPorträtfoto vonPorträtfoto von Carolin Fischer, Content-Managerin und Redakteurin für onpulson.de, einem Fachportal für Unternehmer und Führungskräfte aus dem Mittelstand
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Cyberkriminelle entwickeln immer neue Taktiken, um an Informationen und Geld zu gelangen. Die Folgen solcher Angriffe sind stets dieselben: Tagelange Unterbrechung des Geschäftsbetriebs, Datenverlust, erheblicher Aufwand und Kosten sowie eine mögliche Rufschädigung des Unternehmens. Cyberangriffe nehmen seit Jahren weltweit zu. Wie können sich Betriebe davor schützen?

Da immer mehr Geräte mit dem Internet verbunden sind und Unternehmen digitale Prozesse einführen, werden sie immer anfälliger für Hackerangriffe. Die Implementierung von Backups, Antivirensoftware und Firewalls sind nur einige der vielen Schritte, die notwendig sind, um das Unternehmen wirksam zu schützen. Es ist wichtig, dass Unternehmen diesen Gefahren durch diverse Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen begegnen.

Mitarbeiter müssen sich mit dem Thema auseinandersetzen

Die meisten Cyberangriffe erfolgen per E-Mail. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeiter:innen mindestens einmal jährlich eine Cybersicherheitsschulung erhalten, um über wichtige Sicherheitsaspekte informiert zu sein: Wie läuft ein Cyberangriff ab? Welche Folgen hat er? Wie gehe ich sicher mit sensiblen Informationen um und wie benutze ich E-Mail und Internet? Diese Themen sollten auch rechtzeitig mit neu eingestellten Mitarbeitern besprochen werden. Entwickeln Sie Regeln für den korrekten Umgang mit Daten, Passwörtern und Speichermedien. Benennen Sie IT-Sicherheitsbeauftragte, an die sich die Beschäftigten bei Fragen wenden können.

IT-Infrastruktur muss übersichtlich sein

Viele Unternehmen haben keine Ahnung von den Komponenten ihrer IT-Infrastruktur, wie z.B. ihrem Online-Shop, ihrer Website, ihren Produktionsanlagen und ihren Identifikationssystemen. Es ist wichtig, ein umfassendes Verständnis der einzelnen Systeme und Geräte sowie ihrer Wartungsanforderungen zu haben. Erstellen Sie ein Softwareinventar, um konsistente und gründliche Sicherheitsupdates zu gewährleisten. Führen Sie auch ein Verzeichnis aller Datensätze, um die Datenschutzgesetze einzuhalten.

Auch im Homeoffice ist Sicherheit unabdingbar

Die Bedeutung von Homeoffice hat zugenommen, weshalb auch Richtlinien für sichere Arbeitspraktiken außerhalb der traditionellen Büroräume erstellt werden müssen. Es ist wichtig, dass Sie persönliche Geräte, die auf das Unternehmensnetzwerk zugreifen, regelmäßig mit Sicherheitsupdates aktualisieren.

Implementieren Sie außerdem geschützte digitale Kanäle zum Unternehmenssystem, z. B. Remote Access Service und Virtual Private Network (VPN), die die Eingabe eines Passworts und eines zusätzlichen Codes erfordern (Zwei-Faktor-Authentifizierung). Seien Sie vorsichtig bei der Auswahl von Konferenz-Tools und verwenden Sie nur Plattformen für virtuelle geschäftliche Besprechungen, die von Ihren IT-Verantwortlichen als sicher eingestuft wurden.

Verwaltung von Zugriffen ist das A und O

Schützen Sie Ihren Online-Zugang mit Firewalls, sichern Sie Ihre WLAN-Verbindung mit WPA2-Verschlüsselung und schützen Sie Ihre Website mit einer Web Application Firewall (WAF). Beschränken Sie den Zugriff auf bestimmte Websites auf Geschäftsgeräten, es sei denn, dies ist für geschäftliche Aufgaben erforderlich. Unterteilen Sie Ihr Netzwerk in getrennte Bereiche, um den Zugriff auf vertrauliche Informationen und Systeme zu kontrollieren.

Unterscheiden Sie zwischen normalen IT-Benutzern und Verwaltungspersonal. Jeder IT-Benutzer sollte namentlich bekannt sein und nur Zugang zu den Systemen und Dokumenten haben, die für seine Aufgaben relevant sind. Installieren Sie nur die Software, die sie für ihre Arbeit benötigen. Eine Handvoll ausgewählter Administratoren ist für die Überwachung der Benutzerkonten, die Verfolgung der Aktivitäten, die Vergabe von Zugriffsrechten, die Aktualisierung der Software usw. zuständig.

Alle Systeme müssen auf dem neuesten Stand sein

Je älter Software oder Betriebssysteme werden, desto mehr Daten über ihre Schwachstellen gibt es. Diese können von Cyberkriminellen ausgenutzt werden. Führen Sie deshalb laufend System-Updates durch und beachten Sie die Empfehlungen der Hersteller. Halten Sie Ihre Passworteinstellungen und Systemkonfigurationen auf dem neuesten Stand. Denken Sie auch daran, das Content Management System Ihrer Website ständig zu aktualisieren. Es ist auch sinnvoll, eine professionelle Anti-Schadsoftware zu installieren. Daten sollten einmal wöchentlich als Back-Up gesichert werden.

Geldtransfers benötigen besondere Aufmerksamkeit

Beachten Sie bei größeren Geldtransaktionen über digitale Zahlungsplattformen unbedingt das Vier-Augen-Prinzip und verlassen Sie sich nicht nur auf eine Person. Vermeiden Sie Geldüberweisungen per E-Mail, sondern nutzen Sie in dringenden Fällen oder bei Rückfragen den Postweg oder das Telefon. Genehmigen Sie dann Zahlungen per Online-Banking. Beschränken Sie Transaktionen auf Länder oder Gebiete, in denen Ihr Unternehmen keine Geschäftsbeziehungen unterhält.

Ein Notfallplan für den Fall der Fälle

Sorgfältige Vorbereitung auf den Fall eines erfolgreichen Cyberangriffs: Durchführung einer Risikobewertung und Entwicklung einer Notfallstrategie. Benennen Sie Personen, die für das Krisenmanagement, die Kommunikation und damit verbundene Aufgaben verantwortlich sind. Überlegen Sie, wie die Geschäftsfunktionen aufrechterhalten werden können, wenn der Zugang zu Systemen oder Daten gefährdet ist.

Binden Sie Ihr IT-Personal in die Bewältigung von Cyberbedrohungen ein und beziehen Sie gegebenenfalls andere Geschäftspartner und Lieferanten mit ein. Angriffe können durch Netzwerküberwachung und die Analyse von Systemprotokollen (Logdateien) aufgedeckt werden. Denken Sie daran, die Behörden über jeden erfolgreichen Cyberangriff zu informieren.

Über den Autor

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Carolin Fischer Carolin Fischer ist Content-Managerin und Redakteurin bei onpulson.de. Sie ist spezialisiert auf die Themen "Personal", "Mittelstand" und "Karriere". Zuvor hat sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München gearbeitet und ist heute noch u.a. im PR-Bereich tätig.
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