
Homeoffice stagniert – große Unterschiede zwischen Branchen
Der Anteil von Homeoffice-Angeboten in Stellenanzeigen ist seit März 2024 von 47 % auf 41 % gesunken. Während digitale Branchen dominieren, bleiben der Öffentliche Dienst und Banken im Mittelfeld - so eine Analyse von der Online-Jobbörse Jobware.
Zusammenfassung
- Rückgang der Homeoffice-Stellen von 47 % (März 2024) auf 41 % (Q2 2025)
- Spitzenreiter Homeoffic: Versicherungen 77,3 %, IT 71,0 %, Medien 67,0 %
- Schlusslichter: Gesundheitswesen 13,0 %, Handwerk 13,8 %, Gastronomie 15,6 %
Seit März 2024 ist der Anteil ausgeschriebener Stellen mit Homeoffice-Option leicht rückläufig. Nach Angaben von Jobware sank er in diesem Zeitraum von rund 47 % auf 41 %. Damit verliert Remote-Arbeit an Sichtbarkeit im Stellenmarkt – trotz weiterhin hoher Erwartungen auf Bewerberseite. Für Unternehmen bedeutet das einen Balanceakt zwischen Flexibilitätswünschen und organisatorischen Anforderungen.
Branchen im klaren Gegensatz
Die Analyse zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Sektoren. Versicherungen (77,3 %), IT (71,0 %) und Medien (67,0 %) haben Homeoffice fest in ihren Angeboten verankert. Dagegen spielen flexible Arbeitsorte im Gesundheitswesen (13,0 %), im Handwerk (13,8 %) oder in der Gastronomie (15,6 %) praktisch keine Rolle. Banken (48,3 %) und der Öffentliche Dienst (49,2 %) bewegen sich im Mittelfeld – mit ungenutztem Potenzial.
Strategische Bedeutung für Unternehmen
„Wir sehen zwei Entwicklungen gleichzeitig: Einerseits eine breite Erwartungshaltung bei Bewerbenden – Homeoffice ist längst ein Hygienefaktor. Andererseits fahren manche Arbeitgebende ihr Angebot leicht zurück“, erklärt Dr. Wolfgang Achilles, Geschäftsführer der Jobbörse Jobware. „Für Unternehmen ist das oft ein Spagat: Zwischen betrieblichen Anforderungen wie Präsenzmeetings oder Leistungsfragen und den Wünschen der Beschäftigten nach mehr Flexibilität. Jede Organisation muss diesen Balanceakt für sich lösen – entscheidend ist, dass daraus eine klare Strategie entsteht.“
Wissenschaft bestätigt Trend
Die Befunde decken sich mit einer Untersuchung des ZEW Mannheim. Demnach plant fast jedes dritte Unternehmen in Deutschland, die Homeoffice-Möglichkeiten in den kommenden zwei Jahren auszuweiten, während nur jedes zehnte eine Reduzierung vorsieht. Für den Mittelstand ist die Gestaltung von Arbeitsmodellen damit ein entscheidender Faktor im Wettbewerb um Fachkräfte.
Bildnachweis: istockphoto.com/https://www.zew.de/
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