Erfolgsgeschichte

Daniel Marx und Urlaubsguru: Vom kleinen Blog zur Firma mit 170 Mitarbeitern

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Für wenig Geld an die schönsten Orte dieser Welt zu reisen? Urlaubsguru macht es möglich. Die Gründer Daniel Marx und Daniel Krahn hatten nach einem Grillabend mit Freunden die Idee, einen Blog zu starten. Fünf Jahre später blüht das Start-up, hat 170 Mitarbeiter und finanziert sich selbst - eine Erfolgsgeschichte.

Name: Daniel Marx

Titel: Bürger des Ruhrgebiets (Ehrentitel verliehen durch Initiative Pro Ruhrgebiet)

Geburtsjahr: 8.12.1985

Position: Gründer von Urlaubsguru.de / Geschäftsführer UNIQ GmbH

Vita: Geboren und aufgewachsen ist Daniel Marx in Unna, wo er auch die Schule besuchte und das Abitur machte. Nach dem Wehrdienst folgte das Studium „Sicherheit in der Informationstechnik“ an der Ruhr Universität Bochum, anschließend begann er zunächst als Web Security Researcher bei der G Data Software AG in Bochum. 2012 folgte, zunächst nebenberuflich, die Gründung von Urlaubsguru. Ab 2013 war er dann hauptberuflich Gründer und seit 2014 ist er Gründer und Geschäftsführer der UNIQ GmbH in Holzwickede. 2015 wurden sie dann als beste und beliebteste Reise-Webseite des Jahres ausgezeichnet und er wurde als Top Touristiker unter 30 vom Fachmagazin fvw geehrt. 2016 folgten zudem der Top 100 Award, der Deutsche Preis für Onlinekommunikation sowie der Gründerpreis NRW und die Auszeichnung zum „Bürger des Ruhrgebiets“.

Lebensmotto: Sky is the limit!

Was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

Für wenig Geld rund um die Welt – das Motto von Urlaubsguru.de ist auch für die UNIQ GmbH Auftrag und Geschäftsmodell zugleich. Ein internationales Team von über 170 Mitarbeitern sucht täglich die besten Reiseschnäppchen und präsentiert sie auf der Webseite und in den Sozialen Medien. Die Monetarisierung erfolgt hauptsächlich über Affiliate-Netzwerke. Wenn der Urlaubsguru eine Empfehlung ausspricht und der Leser bucht,
erhält die UNIQ GmbH eine kleine Provision – dies jedoch nicht immer. Vor allem Billigflieger wie Ryanair bieten keine Affiliate-Schnittstelle an. Weitere Einnahmequellen sind Werbung und Kooperationen. Bis heute ist die UNIQ GmbH zu 100 Prozent eigenfinanziert.

Urlaubsguru/Uniq GMBH

Firmenadresse: UNIQ GmbH
Rhenus Platz 2
59439 Holzwickede

Tel.: 02301 945800

E.Mail: info@un-iq.de

Gründungsjahr: 2014

Mitarbeiterzahl: 171

Vermittelter Reiseumsatz 2016: 200 Mio. Euro
Vermittelter Umsatz 2015: 100 Mio. Euro
Vermittelter Umsatz 2014: 40 Mio. Euro

Gesellschafterstruktur: 50% Daniel Marx und 50% Daniel Krahn

Weblinks:
Firmenhomepage
Stellenausschreibungen

Social Media:
Xing
LinkedIn
Facebook

Erst kommt die Vision, dann die Gründung. Wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee
gestoßen?

Die Idee zum Urlaubsguru kam eher zufällig. Daniel Krahn, mit dem ich Urlaubsguru gegründet habe, ist schon immer für kleines Geld an die schönsten Orte der Welt gereist.

Immer mehr Freunde und Bekannte wollten ebenso günstig Urlaub machen und fragten nach Hilfe. Bei einem gemeinsamen Grillabend auf dem Balkon kam dann die Idee, einen Blog zu starten. Dass wir fünf Jahre später ein Unternehmen mit 170 Mitarbeitern haben würden, hätten wir damals nicht erwartet.

Neben einer guten Idee spielt auch die Team-Zusammensetzung oft eine
entscheidende Rolle. Wie setzt sich das Team bei Ihnen zusammen?

Als wir gestartet sind, hat Daniel Krahn noch als Medienberater bei einer Zeitung gearbeitet
und ich bei G Data. In den fünf Jahren sind aber verschiedene Abteilungen entstanden. Wir
beschäftigen Online Redakteure, HR, Marketing, SEO, aber auch ein Team für Reiseanfragen, das mittlerweile sogar in unserem eigenen Urlaubsguru Store in Unnaarbeitet. Wichtig für uns ist eine enge Bindung der Mitarbeiter – hier werden aus Kollegen Freunde. Das gewährleisten wir mit einem ausgefeilten Feelgood Management.

Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?

Wie der Name unserer Firma schon sagt: Wir sind UNIQ. Mit Urlaubsguru sehen wir uns mit
über 6,3 Millionen Facebook Fans und über 17 Millionen Seitenaufrufen (ivw geprüft) an
einer guten Position im Wettbewerb. Auch der Schritt in die Offline-Welt ist ein
Alleinstellungsmerkmal: Urlaubsguru wird mittlerweile bundesweit als sympathische Marke
wahrgenommen. Dass man „den Urlaubsguru nun auch besuchen kann“, nehmen unsere
Nutzer sehr gut auf. Im Store lassen sich teilweise Urlaubsuchende beraten, die hundert
Kilometer Anreise und mehr auf sich nehmen. Das zeigt, wie sehr sich die Menschen mit
unserer Marke identifizieren.

Was war Ihre Motivation Unternehmer zu werden?

Als wir den Schnäppchenblog Urlaubsguru gegründet haben, war nicht geplant, einmal
Arbeitgeber für 170 Leute zu werden. Anfangs haben wir beide noch in unseren regulären
Jobs gearbeitet, sodass wir nicht direkt ein großes Risiko eingehen mussten. Als
Urlaubsguru aber immer erfolgreicher wurde, haben wir uns dazu entschieden, uns
ausschließlich darauf zu konzentrieren. Selbst und ständig – heißt es immer. Da ist echt
etwas dran; aber ich nehme mir auch Zeit für die Familie.

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?

Wir wollen natürlich weiter wachsen. Zuletzt sind wir mit dem Urlaubsguru-Konzept in
Dänemark an den Start gegangen; insgesamt sind wir in mehr als zehn Ländern vertreten.
Diese Expansion werden wir fortsetzen. Auch die Bekanntheit von Urlaubsguru.de und den
weiteren Projekten der UNIQ GmbH werden wir forcieren. Prinz-Sportlich.de entwickelt sich
beispielsweise prächtig – das ist eine ganz eigene Erfolgsgeschichte.

Was waren die größten Herausforderungen in der Gründungsphase?

Da wir zunächst nur online waren, waren viele Leute zunächst misstrauisch, ob die Deals
echt sind. Das Vertrauen mussten wir erst nach und nach aufbauen. Mittlerweile genießt der
Urlaubsguru aber ein enormes Vertrauen bei seiner treuen Leserschaft – und das färbt
natürlich auch auf die Offline-Welt ab. Eine Herausforderung ist und bleibt wohl auch die
Suche nach guten Mitarbeitern. Heute bewerben wir uns auch als Arbeitgeber bei den
jungen Leuten; wir konkurrieren mit jungen Unternehmen in Hamburg, Berlin, München und
Köln und zeigen, dass auch das Ruhrgebiet viele Vorzüge hat.

Das Team von Urlaubsguru/UNIQ GmbH. Foto: UNIQ GmbH

Das Team von Urlaubsguru/UNIQ GmbH. Foto: UNIQ GmbH

Ein Unternehmen zu gründen und zu expandieren kostet Geld. Wie finanzieren Sie
sich?

Wir kommen bis heute ohne Fremdkapital aus und sind komplett eigenfinanziert. Jeden
Cent, den wir ausgeben, haben wir vorher selbst verdient. Auf diese Weise haben wir keine
Verpflichtungen gegenüber externen Geldgebern, sondern können das Unternehmen so
führen, wie wir es für richtig halten. Über das Empfehlungsmarketing wird ein beträchtlicher
Teil finanziert. In 2016 haben wir Reisen für mehr als 200 Mio. Euro vermittelt.

Ist für Sie eine Partnerschaft mit Venture-Kapitalgebern eine Option?

Wir hören uns alles an – bisher hat die Chemie jedoch noch nicht gepasst. Es tut gut, Herr
im eigenen Haus zu sein. Das aufzugeben, kam bisher für uns nicht in Betracht.

Welchen Tipp möchten Sie an andere Gründer gerne weitergeben?

Guter Rat mag zwar manchmal teuer sein – sich aber frühzeitig externen Sachverstand ins
Boot zu holen, ist ungeheuer wichtig.

Ist Ihr Team bereits vollständig oder suchen Sie aktuell noch freie und/oder feste
Mitarbeiter?

Wir wachsen ständig weiter, deshalb sind wir auch andauernd auf der Suche nach
qualifizierten Mitarbeitern. Nahezu jeden Monat fangen neue talentierte und engagierte
Leute bei uns an. Die UNIQ-Family wächst und gedeiht.

Warum sollten Fach- und Führungskräfte sich bei Ihrem Unternehmen bewerben?

Da wir noch sehr jung sind aber stark wachsen, ist es spannend mitzuerleben, wie wir weiter
an Größe gewinnen. Als Arbeitgeber sind wir vor allem dank unseres Feelgood
Managements attraktiv. Es gibt den ganzen Tag kalte und warme Getränke sowie reichlich
Obst. Yoga-Kurse und Rückenschule können unsere Mitarbeiter ebenfalls kostenlos nutzen.
Regelmäßig veranstalten wir Events für unsere Mitarbeiter, bei denen sie sich auch
abteilungsübergreifend kennenlernen können. Die ganze Atmosphäre im Unternehmen ist
einfach sehr gut. Dank flacher Hierarchien wird jeder mit Respekt behandelt und die
Mitarbeiter kommen einfach gerne zur Arbeit.

Stellen Sie sich vor, Sie treffen den Bundeswirtschaftsminster. Was würden Sie sich
für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?

Das muss ich mir nicht vorstellen – wir waren seinerzeit mit Sigmar Gabriel im Silicon Valley
unterwegs und haben mit ihm über die dringenden Notwendigkeiten der Digitalisierung in
Deutschland gesprochen.

Welche Person hat Sie in der Gründungs- und Wachstumsphase besonders
unterstützt? Bei wem möchten Sie sich bedanken?

Bei den externen Partnern, die früh mit Rat und Tat zur Seite standen – vor allem in
steuerlichen und rechtlichen Angelegenheiten. Auch die Gründungsberatung der
Wirtschaftsförderung war eine gute Anlaufstelle.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?

Mit Elon Musk – um mehr über seine Vision vom bedingungslosen Grundeinkommen zu
erfahren.

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