Prüfungsanfechtung im Studium: Wann macht das Sinn?
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Prüfungsanfechtung im Studium: Wann macht das Sinn?

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Wenn Sie eine wichtige Prüfung, die für den Fortgang Ihres Studiums von Bedeutung ist, nicht bestanden haben, ist der Worst Case für Sie eingetroffen. In diesem Fall können Sie möglicherweise Ihr Studium nicht fortsetzen bzw. abschließen. Doch all die investierte Arbeit und Mühe sollte unter keinen Umständen umsonst gewesen sein. Deshalb ist der Beginn einer Berufsausbildung oder die Aufnahme eines anderen Studienfaches nicht die erste Option für Sie. Doch welche Möglichkeit besteht dann?

Alle Prüfungen – egal, ob Meister-, Universitäts- oder Fachhochschulprüfung – können angefochten werden. Foto: ©Milous/Depositphotos.com

In vielen Fällen kann ein Rechtsanwalt, der sich auf Prüfungsanfechtungen spezialisiert hat, die Lösung sein. Doch welche Prüfungen lassen sich überhaupt anfechten und welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein? Wie funktioniert die Prüfungsanfechtung? Ist sie sinnvoll und was gilt es in Bezug auf die Kosten zu wissen?

Welche Prüfungen können Sie anfechten?

Alle Prüfungen – egal, ob Meister-, Universitäts- oder Fachhochschulprüfung – können angefochten werden. Dabei dürfen neben Abschlussprüfungen auch alle anderen Arten angeklagt werden. Zudem können Sie gegen solche vorgehen, die Sie zwar bestanden, jedoch mit der Note nicht einverstanden sind. Oftmals ist diese ausschlaggebend für die Vergabe von Arbeitsplätzen. Gerade dann macht eine Anfechtung der Prüfung durchaus Sinn.

Voraussetzungen für die Klage

Eine Prüfungsanfechtung ist nur dann berechtigt, wenn ein Verfahrensfehler oder eine fehlerhafte Beurteilung vorliegen:

  • Verfahrensfehler:
    Bei einem sogenannten Verfahrensfehler waren die Prüfungsbedingungen nicht gerecht. Diese können Sie in den Prüfungsgesetzten des jeweiligen Studiengangs nachlesen. Ist das der Fall, streben Sie mit Ihrer Anklage eine Wiederholung der Prüfung an. Leider kommen ungerechte Bedingungen, insbesondere bei mündlichen Prüfungen, nicht gerade selten vor. In einem solchen Fall sollte überprüft werden, ob die Dauer der Prüfung, die Anzahl der Prüfer sowie Beisitzer, die rechtzeitige Ladung des Prüflings, die Anzahl der Prüflinge in der Prüfungssituation und die Erstellung des Protokolls konform mit den in den Prüfungsgesetzen festgehalten Bedingungen gehen.
  • Fehlerhafte Beurteilung:
    Bei einer fehlerhaften Beurteilung wurden richtige Antworten als falsch gewertet. Wichtig ist, dass dieser Fakt nachweisbar ist. In diesem Fall plädieren Sie für eine Höherbewertung der Prüfung und folglich eine Neubewertung. Daraus resultieren dann ein besseres Ergebnis und eine bessere Note.

Zudem ist es wichtig, dass Sie die die vorgegebenen Fristen von einem Monat einhalten. Diese dürfen auf keinen Fall verstrichen sein.

Wie funktioniert die Prüfungsanfechtung?

Ist bei Ihrer Prüfung etwas nicht rechtens verlaufen, so sollte der erste Schritt sein, einen Rechtsanwalt, der sich auf Prüfungsanfechtungen spezialisiert hat, aufzusuchen. Dieser berät Sie und reicht zunächst einen Widerspruch bei der Erlassbehörde ein. Wenn dieser erfolgreich ist, so ist Ihr Verfahren schon beendet. Wird er jedoch zurückgewiesen, so muss eine Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht werden. Dieses muss dann über den Fall entscheiden.

Ist die Klage sinnvoll?

Es lässt sich nicht pauschalisieren, ob Sie mit Ihrer Anfechtung Erfolg haben werden oder nicht. Aus diesem Grund macht es durchaus Sinn, die konkrete Situation mit einem spezialisieren Rechtsanwalt zu besprechen. In der Regel können jedoch Verfahrensfehler besser nachgewiesen werden, da diese über die Prüfungsakten nachvollziehbar sind.

Das sollten Sie bezüglich der Kosten wissen:

Die Kosten für einen Spezialisten ergeben sich aus den Bestimmungen, die im Rechtsanwaltsvergütungsgesetz festgehalten sind. Jedoch werden auch oftmals vorab direkt Vereinbarungen bezüglich des Honorars getroffen, weil diese Klagen viel Zeit und Arbeit in Anspruch nehmen.

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