Gründerporträt

Knut Vicktor – Gründer von Feedbank

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Knut Vicktor ist Gründer von Feedbank, einer cloudbasierten Plattform, die das kollaborative Entwickeln von Ideen in Unternehmen im Fokus hat. Außerdem können alle Nutzer darauf öffentlichen Themen folgen und sich so themenspezifisches Wissen aneignen. Der Gründer ist der Meinung, dass ideengesteuerte Firmen zwar momentan eine Randerscheinung seien, aber in 15 Jahren der Standard sein werden.

Name: Knut Vicktor

Unternehmensname: Feedbank UG

Titel: Master of Science (M. Sc.)

Geburtsjahr: 21. Januar 1987

Position: Gründer und Geschäftsführer von Feedbank UG

Vita: Knut Vicktor hat sein Ingenieurstudium 2014 als Master of Science im Bereich des Maschinenbaus an der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen. Neben dem Studium arbeitete Knut als Werkstudent in der Forschung und Entwicklungsabteilung bei Siemens und betreute teilweise das Familienunternehmen GSE-Estriche, welches von seinem Vater geführt wurde.

Nach dem Ende seines Studiums begann Knut als Projektierungsingenieur für ein mittelständisches Unternehmen in Düsseldorf zu arbeiten, bei dem er technische Konzepte im Bereich der chemischen Industrie und für Kraftwerke mitentwickelt und diese verkauft hat.

Anfang 2015 hatte Knut damit begonnen, dass Konzept für seine App zu entwickeln, welches Unternehmen dabei hilft, sich auf Basis von Mitarbeiterideen zu verbessern. 2018 gründete Knut schließlich die Feedbank UG, über die er seine mobilen Applikationen jetzt vertreibt und Unternehmen so dabei hilft, sich intern zu digitalisieren und gemeinsam kollaborative Ideen zu entwickeln.

Lebensmotto: Hinfallen ist nicht schlimm, aber liegen bleiben.

Feedbank UG

Sommersstraße 23
40476 Düsseldorf
Gründungsjahr: 2018
Mitarbeiter: 1
Branche: Digital
Standort: Düsseldorf
Telefon: +49 176 4573 1735

Was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

Feedbank gibt Menschen, die in einem Unternehmen oder Team sind, die Möglichkeit sich zu vernetzen. Wir wollen Unternehmen weitestgehend dabei helfen ideengesteuert zu agieren – weil wir davon überzeugt sind, dass sich so bessere Unternehmensergebnisse erzielen lassen.

Feedbank ist eine cloudbasierte Plattform, die jedem Menschen gratis unter feedbank.pro zur Verfügung steht. Als kleinen Bonus können alle Nutzer hier öffentlichen Themen folgen und sich so themenspezifisches Wissen durch kleinere Beiträge von z.B. onpulson.de aneignen.

Im zentralen Mittelpunkt der Plattform steht das kollaborative Entwickeln von Ideen. In diesen abgesicherten Bereichen der Plattform können Teams Ideen teilen, Ideen bewerten und diese diskutieren. Die Interaktion fördert die Mitarbeiterzufriedenheit und stärkt den Zusammenhalt des Teams. Die Vorteile für Führungskräfte und Entscheider sind aber ebenso vielfältig. Mit nur einem Fingertipp können Entscheider des Unternehmens sich die besten gesammelten Ideen des Teams chronologisch anzeigen lassen und müssen quasi nur noch ja oder nein zu der Idee sagen.

Feedbank ist aber kein klassisches Vorschlagswesen in dem Sinne, bei dem nur Vorschläge eingereicht werden können. Feedbank bietet den Mitgliedern z.B. auch die Möglichkeit Fragen zu stellen. Ist eine Frage einmal beantwortet, kann jedes Teammitglied jederzeit über eine Suchfunktion wieder auf die Antwort zugreifen. Da sehen wir ebenfalls enorme Vorteile im Bereich des betriebsinternen Wissenstransfers.

Das eigentliche Geschäftsmodell hinter Feedbank ist allerdings ein Software as a Service (SaaS)-Modell. Das heißt, wir übernehmen die Wartung der Plattform und entwickeln diese kontinuierlich weiter und Teams mit mehr als 5 Mitgliedern zahlen monatlich einen kleinen Beitrag für die Nutzung der Plattform.

Erst kommt die Vision, dann die Gründung. Wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee gestoßen?

Ich saß abends mit Freunden zusammen und wir haben uns über grundsätzliche Missstände in Unternehmen und der Politik unterhalten. Am Ende des Gespräches hatten wir nicht nur Probleme identifiziert, sondern auch Lösungsansätze ausgearbeitet. An für sich war es eine spannende Diskussion, aber wir hatten danach alle auch ein leichtes Gefühl der Ohnmacht, weil wir wussten, dass sich wahrscheinlich weder ein Geschäftsführer noch ein Politiker jemals ernsthaft die Zeit nehmen würde, um unsere Ideen zu hören.

Das war im Prinzip die Geburtsstunde von Feedbank. Für mich war sofort klar, wie wichtig es ist, dass Menschen, die sich für etwas interessieren und etwas verbessern möchten, eine Chance haben, gehört zu werden. Aus diesem Grund habe ich angefangen das Feedbank-Konzept auszuarbeiten.

Neben einer guten Idee spielt auch die Team-Zusammensetzung oft eine entscheidende Rolle. Wie setzt sich das Team bei Ihnen zusammen?

Da muss ich Ihnen eine ungewöhnliche Antwort geben. Das Unternehmen umfasst derzeit nur mich als einzigen Mitarbeiter. Mein Team jedoch setzt sich aus vielen Experten zusammen, die ich bei Fragestellungen ansprechen kann. Ich habe Experten im Bereich Marketing oder auch speziell im Content-Marketing, dann habe ich noch zwei Experten für den Bereich Datenbank-Performance, einen für Android-Programmierung, einen für iOS-Programmierung und viele weitere, die ich bei wichtigen Fragestellungen jederzeit kontaktieren kann.

Ich mache es immer so: Ich arbeite an einer bestimmten Sache, soweit ich das kann und dann kontaktiere ich einen meiner Experten und bitten ihn, meine Fehler zu korrigieren bzw. meine Arbeit um fehlende Kleinigkeit zu ergänzen. Ich muss sagen, das klappt bisher ganz gut.

Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?

Das ist eine schwierige Frage für mich, da ich mich versuche darauf zu konzentrieren, wie wir Teams am besten helfen können sich zu verbessern. Mir ist bewusst, dass einige Firmen sehr gute Kommunikationssoftware verkaufen, andere verkaufen fantastische Ideenmanagement-Tools. Was ich sagen kann ist, dass, wenn Sie eine Firma haben und ein einfaches Vorschlagswesen wollen, Ihnen dann vielleicht auch ein ganz normaler Briefkasten reicht.

Wir möchten vor allem die Menschen ansprechen, die es lieben, sich in allen relevanten Aspekten in ihrem Leben zu verbessern. Menschen, die mutig genug sind für ein transparentes und ehrliches Ideensystem in ihrem Team und  die ideengesteuert in ihrem Unternehmen agieren wollen. Diese mögen heute noch eine Randerscheinung sein, aber wir bei Feedbank sind überzeugt, dass ideengesteuerte Unternehmen in 15 Jahren der Standard sein wird, der sich durchgesetzt hat.

Was war Ihre Motivation Unternehmer zu werden?

Unternehmer zu sein ist für mich ein Vehikel, das Mittel zum Zweck. Es ist für mich wie Auto fahren. Ich fahre in der Regel nicht Auto, weil mir das Fahren so sehr gefällt, sondern weil ich ein bestimmtes Ziel erreichen möchte. So ist es für mich auch mit dem Unternehmer sein. Ich bin selber noch angestellt, aber ich habe einfach gesehen in wie vielen Unternehmen Mitarbeiter ignoriert werden, obwohl diese hervorragende Idee haben. Das ist für mich ein wirklich sehr wichtiges Thema. Schauen Sie, wenn Sie beispielsweise Experten angestellt haben und ihnen nicht kontinuierlich die Möglichkeit geben auch ihre Ideen zu äußern, dann bekommen Sie auch nur die Hälfte des Potenzials, für dass sie monatlich bezahlen. Ich bin davon überzeugt, dass ein ordentliches Ideensystem für jedes Unternehmen genau wie für seine Mitarbeiter eine Win-Win Situation darstellt.

Darum war eine Frage für mich immer sehr präsent: Warum haben so wenig Firmen kein effizientes Ideensystem bzw. haben überhaupt keins? Ich kann es Ihnen nicht sagen. Aber deswegen sind wir angetreten, um modernen Führungskräften und Teams zu helfen, endlich mehr aus den Ideen Ihres Teams zu machen. Getreu dem Motto: „Mehr Ideen. Bessere Ergebnisse.“

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?

Zunächst möchten wir Feedbank auch als Webanwendung zugänglich machen. Da sind wir bereits weit fortgeschritten. Außerdem ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen Feedbank nutzen, denn nur so haben wir die Möglichkeit uns in die richtige Richtung zu entwickeln. Feedbank soll sich genauso ideengesteuert entwickeln, wie wir unseren Kunden dabei helfen, die Mitarbeiterideen zu sammeln und auszuwerten. Das heißt, wir werden versuchen die Auswertung des Feedbacks unserer Kunden und unserer Mitarbeiter zu einem primären Bestandteil der Entwicklung von Feedbank machen.

Was waren die größten Herausforderungen in der Gründungsphase?

Am Anfang war es hart jeden Morgen um 5 Uhr aufzustehen, dann zwei Stunden zu programmieren, danach neun Stunden zur Arbeit zu gehen, um am Abend nach Hause zu kommen und weiter bis 23 Uhr zu programmieren,  um dann völlig erschöpft wieder ins Bett zu fallen. Auch die Wochenenden waren komplett für Feedbank verplant. Und das alles ohne Geld dafür zu bekommen. Ich weiß noch, dass ich eines Mittags beim Familienessen am Tisch eingeschlafen bin, weil ich zu erschöpft war.

Allerdings gibt es jetzt andere Herausforderungen, die ebenfalls hart sind. Vielleicht sogar größere. Eine Plattform ohne großes Marketing-Budget zum Wachsen zu bringen ist auch eine große Herausforderung. Von daher bin ich irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass es ein ziemlich gutes Zeichen für Fortschritt sein muss, wenn die Herausforderungen weiterhin größer werden.

Ein Unternehmen zu gründen und zu expandieren kostet Geld. Wie finanzieren Sie sich?

In dieser Hinsicht bin ich vielleicht nicht der klassische Start-Up Gründer. Denn sehr viel Geld habe ich bisher nicht ausgegeben. Natürlich habe ich bereits mehrere tausend Euro ausgegeben, aber dass konnte ich bisher mit meinen Monatseinkünften bei meiner Arbeit als Angestellter finanzieren. In erster Linie hat die Entwicklung von Feedbank jahrelang Energie und Zeit gekostet. Aber das ist okay, dadurch bin ich nur etwas stressresistenter geworden. Für die weitere Entwicklung möchte ich, soweit wie möglich, über die Einnahmen der Plattform wachsen.

Ist für Sie eine Partnerschaft mit Venture-Kapitalgebern eine Option?

Absolut. Gerade um zu wachsen und Reichweite zu generieren, wäre das eine gute Sache.

Welchen Tipp möchten Sie an andere Gründer gerne weiter geben?

Es ist wichtig, den Charakter zu festigen. Es wird immer Leute geben, die nicht an deine Sache glauben. Es gibt die einen, die dir sagen „Wie soll das funktionieren, sowas gibt es doch noch gar nicht“ und es gibt die, die dir sagen „Wie soll das funktionieren, sowas gibt es doch schon“. Allen kann man es nie Recht machen. Darum ist mein Rat: Man sollte die Dinge ernst angehen, sie aber nicht allzu ernst nehmen.

Ist Ihr Team bereits vollständig oder suchen Sie aktuell noch freie und/oder feste Mitarbeiter?

Ja ,wir haben die Ambitionen zu wachsen, definitiv. Interessenten können sich gerne unter info@feeedbank.de melden.

Warum sollten Fach- und Führungskräfte sich bei Ihrem Unternehmen bewerben?

Weil ich mir sicher bin, dass Feedbank eine gute Sache ist, für die es sich lohnt zu kämpfen.

Stellen Sie sich vor, Sie treffen den Bundeswirtschaftsminster. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?

Eine gute Frage. In erster Linie sollte ein häufigerer und effektiverer Dialog zwischen Unternehmern bzw. Bürgern und Politik entstehen. Wenn ich einen Wunsch äußern dürfte, dann wäre es, dass wir eine effektivere Methode brauchen diese Frage zu stellen, denn es ist eine sehr gute Frage. Ich befürchte nur, dass meine Antwort bzw. die Antwort von vielen Menschen auf diese oder ähnliche Fragen nicht so einfach bei unserem Bundeswirtschaftsminister ankommt.

Das ist doch das Problem, denn es gibt so viele Menschen, die auf diese Frage hervorragende Antworten hätten, aber vielleicht geben wir den Antworten einfach zu wenig Raum sich zu entwickeln, zu wachsen und umgesetzt zu werden. Das sollten wir zuerst verbessern.

Welche Person hat Sie in der Gründungs- und Wachstumsphase besonders unterstützt? Bei wem möchten Sie sich bedanken?

Sicherlich bei meiner Freundin, die von morgens bis abends nur meinen Rücken gesehen hat, weil ich kontinuierlich mit der Programmierung der Plattform und dem Ausarbeiten von Konzepten beschäftigt war.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?

Ich bin ein großer Fan von Arnold Schwarzenegger. In meinen Augen eine absolut grandiose Persönlichkeit. Als ich seine Biografie gelesen habe, war ich wirklich beeindruckt. Es wirkt auf mich so, als ob er jede Sekunde seines Lebens seinen Zielen gewidmet hat, hart dafür gekämpft hat und immer eine positive Ausstrahlung hatte. Für mich ist er ein Sinnbild für Verbesserung. Wirklich faszinierend.

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