8 Tipps für die Einführung eines Mitarbeiter-Empfehlungsprogramms
Recruiting

8 Tipps für die Einführung eines Mitarbeiter-Empfehlungsprogramms

Steffen Michel
Am

Mitarbeiter-Empfehlungsprogramme zählen heute laut einer Studie des Karriereportals Monster zu den Top-5-Recruiting-Kanälen. Unternehmen können auf diesem Weg schnell und effizient fähige Fachkräfte gewinnen – und sparen dabei Kosten. Aber wie führt man ein solches Programm erfolgreich ein?

Gute Mitarbeiter kennen meist auch andere gute Leute – das machen sich viele Unternehmen heute im Recruiting zunutze und profitieren davon gleich mehrfach, denn über Mitarbeiter-Empfehlungsprogramme gewinnen sie Talente. Diese passen oft gut ins Team, sind qualifiziert und bleiben oft auch lange im Unternehmen. Indem Sie Ihre Belegschaft ins Recruiting mit einbeziehen, fördern sie ein Wir-Gefühl und steigern die Motivation.

Allem voran aber lassen sich auf diesem Weg der Recruiting-Prozess und damit auch die Time-to-Hire verkürzen. Denn wer über erfolgreiche Talent Scouts in den eigenen Reihen verfügt, spart sich teure Headhunter und Stellenausschreibungen auf Job-Portalen. Lesen Sie im Folgenden acht Tipps, wie Sie ein Mitarbeiter-Empfehlungsprogramme erfolgreich einführen.

1. Gestalten Sie den Empfehlungs-Prozess für Mitarbeiter so einfach wie möglich

Ob im Café, in der Bar, beim Essen mit Freunden oder im Fitness-Studio: All das sind Situationen, in denen Mitarbeiter auf potenzielle Kandidaten treffen. Sie sollten es ihnen so einfach wie möglich machen, jederzeit und überall Empfehlungen abzugeben. Eine gute Software-Lösung ist dafür grundlegend. Über Sie können Mitarbeiter, schnell und unkompliziert Informationen über offene Stellen mit ihrem Bekanntenkreis teilen, zum Beispiel indem sie per Smartphone einen Link verschicken oder in ihren Social-Media-Kanälen posten.

2. Achten Sie auf ein perfektes Zusammenspiel mit Ihrem Bewerbermanagement

Für einen schnellen Recruiting-Prozess sollte sich das Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Tool über eine Schnittstelle in Ihr Bewerbermanagement-System integrieren lassen. Offene Stellen werden dann automatisch ins Mitarbeiter-Empfehlungsprogramm importiert und Talent Scouts können sie einfach mit ihren Bekannten teilen. Daraufhin eingehende Bewerbungen fließen anschließend wieder ins Recruiting-System zurück. Dieses erkennt, dass der Kandidat über das Empfehlungsprogramm kam, sodass der jeweilige Talent Scout entsprechend honoriert werden kann.

3. Informieren Sie Ihre Mitarbeiter groß angelegt über den Start des Programms

Der Start Ihres Mitarbeiter- Empfehlungsprogramms ist ein Ereignis, das Sie entsprechend publik machen sollten. Denn ob das Programm erfolgreich wird, hängt stark davon ab, wie viel Interesse Sie dafür bei der Belegschaft wecken. Zeigen Sie den Mitarbeitern, dass sie die Möglichkeit haben, das Unternehmen aktiv mitzugestalten. Das drückt Wertschätzung aus, stärkt den Teamgeist und fördert das Engagement. Die Erfahrung zeigt, dass Mitarbeiter, die an Empfehlungsprogrammen teilnehmen, oftmals auch motivierter bei der Arbeit sind.

4. Schöpfen Sie das Potenzial Ihres Netzwerks aus

Neben den eigenen Mitarbeitern lohnt es sich, auch andere Kontakte aus Ihrem Netzwerk in Empfehlungsprogramme mit einzubeziehen. Fragen Sie doch Ihre Alumni oder Geschäftspartner, ob sie Talent Scouts werden möchten. Oft kennen diese Ihr Unternehmen gut und sprechen gerne eine Empfehlung aus. So können Sie Ihre Reichweite vervielfachen.

5. Vermeiden Sie Spamming

Schicken Sie Ihren Talent Scouts nur Job-Links, mit denen sie auch etwas anfangen können. Im Idealfall sind das Stellenangebote aus dem eigenen Fachbereich oder am eigenen Standort. Wenn ein Mitarbeiter Informationen zu allen Jobs im Unternehmen erhält, fühlt er sich schnell davon erschlagen und zugespammt. Das senkt die Motivation, sich zu engagieren und als Markenbotschafter aufzutreten. Umgekehrt sollten Sie ehrliches Feedback auf Empfehlungen geben – auch, wenn ein Kandidat nicht geeignet war. So vermeiden Sie, dass Mitarbeiter auf Masse statt Klasse setzen, und erhöhen die Qualität der Empfehlungen.

6. Setzen Sie auf kreative Prämien

Um Mitarbeiter zu motivieren, sollten Sie erfolgreiche Empfehlungen entsprechend honorieren. Setzen Sie dabei nicht nur auf Geld, sondern seien Sie auch mal kreativ. Eine attraktive Auswahl an Prämien kann die Motivation der Mitarbeiter fördern. Wir wär’s zum Beispiel mit einem Wochenende in Paris oder Tickets für ein begehrtes Event? Sie könnten auch einen spielerischen Wettbewerb unter den Talent Scouts ausrufen und sie für einen sozialen Zweck oder ein gemeinschaftliches Fest sammeln lassen.

7. Honorieren Sie jede Empfehlung

Jede Empfehlung kostet Zeit und ist für den Mitarbeiter mit Aufwand verbunden. Außerdem geht er sowohl dem Unternehmen als auch seinen Bekannten gegenüber ein gewisses Risiko ein. Schließlich fühlt er sich durch die Empfehlung ein Stück weit verantwortlich dafür, ob beide Parteien zueinander passen. Deshalb sollten Sie nicht nur erfolgreiche Empfehlungen, sondern alle Aktivitäten belohnen – und sei es nur mit einem ehrlichen „Dankeschön!“.

8. Zahlen Sie Prämien zeitnah aus

Prämien zu spät auszuzahlen ist einer der häufigsten Gründe, warum Mitarbeiter-Empfehlungsprogramme scheitern. Wenn ein Mitarbeiter sich schon die Mühe macht, eine Empfehlung abzugeben, möchte er dafür auch zeitnah belohnt werden. Erhält er seine Prämie erst Monate später, bringt er sie oft gar nicht mehr mit seiner Aktion in Verbindung.

Fazit: Gemeinsam zum Erfolg

In Zeiten des Fachkräftemangels sollten Unternehmen alle Möglichkeiten ausschöpfen, um qualifizierte Kandidaten zu gewinnen. Mitarbeiter-Empfehlungsprogramme bieten dafür einen attraktiven, modernen und obendrein kostengünstigen Weg. Ob ein solches Programm erfolgreich wird, steht und fällt mit dem Engagement der Mitarbeiter und einer guten Software-Lösung, die den Empfehlungs-Prozess einfach gestaltet. Im Idealfall verfügt sie über eine Schnittstelle zum Bewerbermanagement-System. Arnim Wahls, CEO und Gründer von Firstbird erklärt: „Niemand weiß so gut wie die eigenen Mitarbeiter, wer ins Team passt. Sie finden deshalb oft bessere Kandidaten als ein Headhunter. Es sind vor allem die Mitarbeiter, die den Erfolg eines Unternehmens ausmachen. Sie ins Recruiting mit einzubeziehen, drückt Wertschätzung aus und fördert die demokratische Kultur im Unternehmen.“

Foto/Thumbnail: ©Syda_Productions/Depositphotos.com

Über den Autor

Steffen Michel

Steffen Michel Steffen Michel ist Geschäftsführer und Gründer von MHM HR, einem führenden Anbieter von E-Recruiting- und Talentmanagement-Softwarelösungen „made in Germany“. Er verfügt über mehr als 25 Jahre kaufmännische Erfahrung, umfassende Kenntnisse im Bereich HR-Software und hat MHM HR seit der Gründung 2001 kontinuierlich zu einem der führenden deutschen Anbieter für maßgeschneiderte HR-Software auf Basis von Systemstandards ausgebaut. www.mhm-hr.com
Zum Autorenprofil

Kommentare

Kommentar schreiben:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Erhalten Sie jeden Monat die neusten Business-Trends in ihr Postfach!
X