Gründerportrait

Jeffrey Jampoh, Gründer und CEO von Smart Meals

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Jeffrey Jampoh ist Gründer und CEO von Smart Meals. Über einen Online-Shop bietet das Mannheimer Start-up unterschiedliche, selbst gekochte Gerichte in verschieden zusammengestellten Boxen an - sowohl vegetarisch, als auch mit Fleisch. Per Post werden die Boxen ausgeliefert. Demnächst können die Kunden in einem Abo selbst ihre Mahlzeiten zusammenstellen.

Name: Jeffrey Jampoh

Titel: CEO/Geschäftsführer

Geburtsjahr: 1987

Position: Gründer & Geschäftsführer von smart-meals.de

Vita: Nach dem Abitur in Heidelberg (2005) und dem darauffolgenden Zivildienst, zog es mich 2007 für das Studium nach Mannheim. Während des Jura-Studiums spielte ich Bundesliga-Football und ab 2008 musste ich dafür weitere Wege auf mich nehmen, als ich erst nach Marburg und dann nach Frankfurt wechselte. Nach der Uni arbeitete ich neben dem Sport bei Microsoft in Sales und konzentriere mich seit 2019 nur noch auf Smart Meals.

Lebensmotto: Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.

Über das Unternehmen

Smart Meals
Jungbuschstr. 30
68159 Mannheim
Gründungsjahr: 2019
Telefon: 0621/43708510

Was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

Smart Meals sorgt für leckeres und gesundes Essen auf dem Tisch: wir verkaufen Mahlzeiten direkt an den Endkunden über unseren eigenen Online-Shop.

Unsere Kunden können sich auf smart-meals.de Boxen mit fertig zubereiteten Mahlzeiten bestellen. So haben unsere Kunden jeden Tag leckere Mahlzeiten, ohne den Aufwand wie Einkaufen und Kochen. Auf der Website werden drei verschiedene Boxen angeboten – Classic, Veggie und Vorsorge. Jede Box enthält fünf Gerichte, fertig zubereitet und gekühlt. Egal ob vegetarisch, mit Fleisch oder mit Fisch – da ist für jeden was dabei.

In den kommenden Wochen kommen immer wieder neue Mahlzeiten hinzu und bald können unsere Kunden innerhalb eines Abos ihre Boxen auch individuell zusammenstellen.

Erst kommt die Vision, dann die Gründung. Wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee gestoßen?

Da ich neben dem Sport kontinuierlich studiert und gearbeitet habe, war ich ständig unterwegs und immer unter zeitlichem Druck. Da ich mich aber dennoch gesund ernähren musste, um sportliche Leistung bringen zu können, habe ich meine Mahlzeiten vorgekocht.

Nach und nach kamen immer mehr Freunde und Kollegen auf mich zu und fragten, ob ich ihnen nicht auch dabei helfen könnte. Da dachte ich mir „Daraus muss man doch was machen können.“ So kam mir dann der Gedanke, einen „Meal Prep“ Dienst zu starten. Da war mir noch nicht bewusst, was für eine Mammut-Aufgabe das werden würde.

Neben einer guten Idee spielt auch die Team-Zusammensetzung oft eine entscheidende Rolle. Wie setzt sich das Team bei Ihnen zusammen?

Das richtige Team zu finden ist ausschlaggebend für den Erfolg eines Start-Ups. Es gibt Geschäftsmodelle, bei denen man nicht viel Hilfe braucht, um einen Erfolg zu verbuchen. Bei den meisten braucht man neben dem Gründer auch weitere Mitarbeiter, gut ist auch ein Mitgründer.

All diese Dinge sind mir inzwischen bewusster denn je. Denn das passende Team zu finden, war ein Kampf. Inzwischen bestehen wir – neben mir – aus: Daniel – er ist u.a. Ernährungsberater und kümmert sich um die Entwicklung und Optimierung der Mahlzeiten und den digitalen Ernährungsberater. Außerdem schafft er den Content für die Ernährungsbetreuung und den Blog.
Gökhan – er ist zuständig für unser Online Marketing, die Pressearbeit und Kundenkommunikation. Chantalle – sie ist zuständig für unseren Außenauftritt. Sie kümmert sich um unsere CI und unser Aussehen auf Social Media. Alex – er kümmert sich zusammen mit externen Entwicklern um den Aufbau und die Funktionalität von Website und Online-Shop sowie die IT-Prozesse im Hintergrund.

Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?

Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, den Menschen das Leben etwas einfacher gestalten zu wollen. Das bedeutet für uns in erster Linie, dass wir uns nicht nur auf Sportler konzentrieren. Sondern wir möchten jedem Angestellten und Selbstständigen, jeder Mutter, jedem Vater und jedem Rentner das Leben etwas einfacher machen.

Diesen Menschen sparen wir Zeit und Aufwand, indem wir fertig zubereitete Mahlzeiten liefern und bei denen das Kochen wegfällt – anders als bei Anbietern von Kochboxen. Deshalb steht bei uns auch der Geschmack an erster Stelle. Das ist sicherlich nicht bei anderen Anbietern von Fertiggerichten die Regel.

Außerdem werden wir zusätzlich zu den Mahlzeiten digitale Ernährungsberatung anbieten, um  somit unsere Kunden umfangreich zu unterstützen und ihnen einen gesunderen Lebensstil zu ermöglichen.

Was war Ihre Motivation Unternehmer zu werden?

Meine Motivation fußt in dem Bedürfnis, mit meinen Fähigkeiten, Menschen helfen zu können. Ich bin der Auffassung, dass Unternehmen dazu da sind, Probleme zu lösen. So war es für mich fast selbstverständlich, bei der Lösung des Problems, das ich gesehen habe, durch mein Unternehmen zu helfen.

Außerdem gibt mir das Unternehmertum die Möglichkeit, mein Potential zu entfalten und mich jeden Tag an den Problemstellungen zu messen und kreativ an Lösungen zu arbeiten.

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?

Mein Hauptziel ist es, Smart Meals am Markt zu etablieren und möglichst schnell zur Profitabilität zu führen. Natürlich wollen wir dabei auch möglichst organisch und nachhaltig wachsen – das ist selbstverständlich. Ich bin der Meinung, dass wir in den nächsten 3 Jahren siebenstellige Umsätze erwirtschaften können und das Team auf zehn bis fünfzehn Mitarbeiter vergrößern.

Was waren die größten Herausforderungen in der Gründungsphase?

Das Gründen allein. Bis Daniel dazu kam, habe ich Smart Meals de facto alleine auf den Weg gebracht. Die Unterstützung, die ich zuvor erhalten hatte, war leider eher eine Lektion in Sachen Teambuilding.

Ich kann nur jedem empfehlen, bei der Gründung (vor allem einer Idee dieser Größenordnung) sich möglichst früh Hilfe zu suchen. Nicht nur durch Outsourcing und Start-up-Berater, sondern auch durch einen Mitgründer oder einem passenden Team.

Mit ihnen sollte man schnell und offen kommunizieren, was die Idee und was zu tun ist. Wichtig ist es dann, die Erwartungen zu klären und Verantwortlichkeiten zu schaffen. Denn am Anfang ist die Euphorie bei allen immer groß, bis dann der Alltag kommt.

Und wenn es partout keine Mithelfer gibt, so sollte man sich zumindest ein Netzwerk für den Austausch oder glücklicherweise sogar einen Mentor suchen.

Ein Unternehmen zu gründen und zu expandieren kostet Geld. Wie finanzieren Sie sich?

Wir sind bis zum heutigen Tage selbstfinanziert mit sauberem Cap Table. Das erste Geld, das wir „aufgenommen“ haben, war durch unsere erfolgreiche Kickstarter Kampagne Ende des Sommers 2019. Diese haben wir inzwischen innerhalb des selbstgesteckten Zeitrahmens erfüllt.
Daraufhin haben wir ein kleines Darlehen erhalten, dass uns die Ausstattung während des Marktstartes ermöglicht hat. Weiteres Geld brauchten wir bisher nicht.

Ist für Sie eine Partnerschaft mit Venture-Kapitalgebern eine Option?

Definitiv. Jetzt für die Seed-Phase und die erste, ernst zunehmende Skalierung sehen wir vor, eine Finanzierung zu bekommen. Dabei sind VCs für uns sehr relevant. Mit einigen stehen wir schon in Kontakt und bereiten für Sie unsere Unterlagen auf.

Welchen Tipp möchten Sie an andere Gründer gerne weitergeben?

Nach der anfänglichen Euphorie fällt es den meisten Gründern schwer, den Spaß bei der Arbeit zu behalten, wenn man unter dem Berg an Aufgaben und Bürokratie untergeht. Vor allem am Anfang der Gründungsphase ist noch alles neu und man muss viele Fähigkeiten entwickeln und Wissen ansammeln, was vorher kein Thema war.

Da ist es wichtig, sich nicht in all den kleinen Aufgaben und Anforderungen zu verlieren, sondern manchmal auch den Kopf hochzunehmen, zurückzuschauen, um zu sehen, wie weit man tatsächlich im Großen schon gekommen ist und was man geschafft hat und nach vorne zu sehen, um sich auf das wesentliche Ziel zu orientieren.

Ist Ihr Team bereits vollständig oder suchen Sie aktuell noch freie und/oder feste Mitarbeiter?

Wir sind immer auf der Suche nach guten Mitarbeitern. Und wir stellen ein! Auch in der Krise. Unser Geschäft geht voran und hat unter Corona nicht gelitten. Wir haben noch eine Menge Herausforderungen im operativen Geschäft zu meistern – in der Produktion und auch im Marketing bauen wir weiter aus. Wir freuen uns jedes Mal, wenn uns eine Bewerbung erreicht.

Das Team vom Mannheimer Start-up Smart Meals

Das Team vom Mannheimer Start-up Smart Meals hat alle Hände voll zu tun. Foto: Smart Meals

Warum sollten Fach- und Führungskräfte sich bei Ihrem Unternehmen bewerben?

Wir sind der Meinung, dass wir im Kern ein sehr gutes Produkt und eine sehr innovative Dienstleistung geschaffen und vereint haben. Nicht nur, dass wir schon genau wissen, wie wir diese noch verbessern wollen und auch ständig das Feedback von Kunden einholen. Es ist auch die Tatsache, dass wir in einem neuen und sehr potenten Markt ein interessantes Geschäftsmodell aufbauen, das sich an best practices vieler anderes Geschäftsmodelle und Unternehmen bedient, um selbst zu einem sehr nachhaltigen, guten Unternehmen heranzuwachsen.

Wir geben Fach- und Führungskräften die Chance, sich mit eigenen Ideen einzubringen, mit der eigenen Stimme immer Gehör zu finden und sein eigenes Potential auszuschöpfen.

Stellen Sie sich vor, Sie treffen den Bundeswirtschaftsminster. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?

Herr Altmeier, ich stimme Herrn Thelen bei bestem Willen nicht immer zu, aber ich bin seiner Meinung, wenn er sagt, dass Deutschland eigene Start-ups bedeutend mehr fördern muss, um in den nächsten Jahren nicht den Anschluss zu verlieren. Wenn Sie auf Ihr Telefon schauen, finden sie kaum Apps von deutschen Entwicklern. Das liegt nicht daran, dass wir das nicht können. Das liegt daran, dass wir nicht in gleichem Maß unterstützt werden, wie das für die Entwickler der amerikanischen oder chinesischen Apps auf Ihrem Telefon der Fall war.

Wir machen phantastische Autos und tolle Maschinen, aber „Innovation“ ist in unserem Land schon  mit „Iteration“ gleichgesetzt worden. Wirkliche Innovation finden Sie aber bei Start-ups, deren Wachstum und Bestehen von solcher Innovation abhängt und die sich nicht wie die großen Unternehmen mit reiner Iteration über Wasser halten können.

Wir brauchen mehr Gelder für Start-ups, mehr Druck auf Banken, auch Wagniskapital zur Verfügung zu stellen und mehr Incentives für Unternehmer in junge Ideen zu investieren.

Welche Person hat Sie in der Gründungs- und Wachstumsphase besonders unterstützt? Bei wem möchten Sie sich bedanken?

Eine zentrale Rolle in den letzten, sehr turbulenten Monaten und Jahren hat mein Finanzberater und persönlicher Freund Oliver Teich – seines Zeichens Equity Partner bei PrivateFinancePartners. Nicht nur seine Expertise bei allem, was Finanzen betrifft, sondern auch seine persönliche Unterstützung und sein Zuspruch waren wirklich elementar für meinen Werdegang.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?

Elon Musk. Bei Elon wäre ich mir einfach sicher, dass ich auf jede Frage eine ehrliche, wohlbedachte und fundierte Antwort bekommen würde. Wenn es nicht gerade um Corona geht. Seine Herangehensweise an wirklich große Probleme ist inspirierend und seine Einstellung zu Arbeitseinsatz und -zeit sind für mich eine (unerreichbare) Benchmark.

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