Digitale Präsentation: Kundenbindung-und nähe trotz Hygieneabstand
Marketing & Vertrieb

Digitale Präsentation: Kundenbindung-und nähe trotz Hygieneabstand

Porträtfoto von Oliver Schmidt, Geschäftsführer vom Markentrainer
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Wer bis vor ein paar Monaten hauptsächlich auf direkten Kontakt mit Kunden setzte, steht heute mit leeren Händen da. Doch es gibt neue Arten der digitalen Präsentation, die Ihnen die Kunden trotzdem informiert und involviert hält.

Von den Problemen des Kontakts mit Kunden im aktuellen B2B oder B2C-Geschäft, braucht man nichts zu erzählen. Interessant jedoch ist, wie Firmen mit dieser Lage umgehen, und welche Alternativen deshalb geschaffen werden. Die früher durch persönliche Beratungs- oder Vorstellungsgespräche geschaffene Nähe muss nun direkt daheim, und/oder in den Räumlichkeiten der Kunden ausgelöst werden. Das alles jedoch, ohne persönlich bei ihnen im Wohn- oder Besprechungszimmer aufzukreuzen. Es ist klar: Noch nie war der digitale Auftritt einer Firma so wichtig, wie zur Zeit.

Produkt- und Präsentationsvideos

Ein Beispiel im Umgang mit dieser Problematik stellte das schwäbische Unternehmen Grenzebach Maschinenbau GmbH dar. Nachdem eine Messe kurzfristig abgesagt wurde, baute die Firma ihren Messestand in einer eigens gebuchten Halle auf, um dort Verkaufs-, Interview- und Vorstellungsvideos zu drehen. Die Vorbereitungsarbeit schafften sie bereits innerhalb von sechs Stunden im Zusammenschluss mit einer Video-Produktionsfirma. Ihre Ergebnisse luden sie auf YouTube hoch und stellten sie auf ihrer Webseite im eigentlichen Messezeitraum vor. Damit kombinierten sie die von Kunden schon gewohnte Neuigkeiten-Plattform, ihre Webseite, mit den neu geschaffenen Möglichkeiten.

Dort bekamen sie nicht nur die aktuellen Infos, sondern diese nun auch anschaulich und professionell produziert präsentiert. Der Webauftritt sorgte auch für einiges an Berichterstattung, was wiederum weitere Aufmerksamkeit auf sie legte. Insgesamt wurden die Videos über sechstausend Mal angeklickt – mit keiner einzigen negativen Bewertung. Dank dieses Erfolges wird Grenzebach auch für die nächsten entfallenen Messen solch eine Taktik verfolgen.

Aus diesem Vorgehen können mehrere Schlüsse gezogen werden. Zum einen zeigt sich, wie wichtig Flexibilität im aktuellen digitalen Auftritt einer Marke ist. Es wurde mit bereits existierenden Assets gearbeitet – dem Messestand – und kombinierten sie mit einer innovativen, digitalen Präsentationsmöglichkeit. Dadurch übermittelten sie deutlich ihre Kommunikationsbereitschaft und die Überzeugung bezüglich ihrer Produkte. Etwas, das ihnen ihre Kunden dankten.

Der digitale Showroom

Doch natürlich schafft man es nicht immer, aus dem Nichts einen gesamten Messeraum zu mieten und dort einen Stand aufzubauen. Zudem bietet solch ein Vorgehen die Schwierigkeit, das Feedback der Kunden nicht face to face zu erhalten. Um beidem entgegenzuwirken, arbeiten bereits einige Design-Agenturen an einer digitaleren, und doch verwandten Möglichkeit. Mit einer ‚VR Expo‘, für die in der Regel Kommunikationsprogramme wie Skype oder Zoom erforderlich sind, kann ein komplett virtueller Showroom aufgebaut werden. In Zusammenarbeit mit den Agenturen werden dann Verkaufsstände, Präsentationen und Videos eingepflegt. Dieser Showroom ist abschließend von Kunden betret- und begehbar. Zudem wird während der Interaktion getrackt, welche Bereiche für die Besucher besonders interessant und attraktiv sind – so kann beim direkteren Kontakt genauer auf diese Interessen eingegangen werden.

Spezielle Herausforderungen

Nichtsdestotrotz ist solch ein Vorgehen auch mit diversen Schwierigkeiten verbunden. Die Aktualisierung der Daten und Instandhaltung der digitalen Verkaufsräume muss hierbei durch die Agentur geleitet werden, was einiges an Flexibilitätsverlust nach sich zieht. Zudem kann diese Art, anders als die Vorstellung auf der Webseite, überfordern. Die virtuelle und augmentierte Realität sind nun mal für viele Kunden, aber auch für Mitarbeiter noch komplett unerforscht. Trotzdem handelt es sich um eine spannende Möglichkeit, ein neues Erlebnis im Zeichen der Marke zu kreieren.

Individuelle Präsentationen mit Webdesign

Eine weniger aufwändige, doch individuellere Option wurde erst kürzlich in Karlsruhe Durlach entwickelt. Da man dort ebenfalls mit den leider langsam altbekannten Problemen konfrontiert war, wurde beschlossen, den Service einer Marketing-Agentur auf eine neue Art zur Verfügung zu stellen. Ohne dabei direkt vor Ort sein zu müssen.

Unter dem Namen „saleskit24“ gibt es nun ein Programm, durch welches man mit eigenen Bild- und Textvorlagen nicht nur eine einladende Präsentation, sondern auch eine digitale und auf die Kunden persönlich abgestimmte Infoseite erstellen kann. Dabei wird auf ein altbekanntes, und doch sehr flexibles Format gesetzt: Webdesign.

Die bereits erwähnten Beispiele zeigen, dass normale Präsentationen, Mailverteiler oder Broschüren nicht ansatzweise so ansprechend sind, wie es der Webauftritt für die Kunden ist. Die Idee war daher, den Eindruck, den Firmen in Präsentationen hinterlassen, dem einer Webseite gleichzusetzen – mit im Kit integrierter Marketing-Expertise im Vorfeld, doch kompletter Eigeninitiative der Nutzer.

Besondere Präsentationsform

Das Programm ist darauf ausgelegt, bereits Bestehendes digital beeindruckend zu präsentieren. Die Bilder und Informationen können direkt von der nutzenden Firma eingepflegt werden. So wie die Menschen von Grenzebach ihren Messestand innerhalb von sechs Stunden in ein Filmstudio verwandelte, kann mit der Hilfe des Programmes aus existierendem Werbe- und Infomaterial eine besondere Präsentationsform gezaubert werden. Und das ohne die Individualität des Branddesigns zu verlieren (wie das bei manch altbackener Powerpoint-Präsentation der Fall sein kann). Zudem wird die Möglichkeit geliefert, die Präsentationen mit wenigen Klicks an die Kunden anzupassen. Informationen und ganze Präsentationsbereiche können dort online bearbeitet oder gelöscht werden.

Das Verhalten der Kunden ist, wie bei der vorherigen Option, von den Nutzenden überwachbar, um zu erfahren, welche Produkte und Themen bei den Kunden besonders Interesse wecken. Dazu werden auch keinerlei anderen Programme bei ihnen benötigt. Das Ergebnis der Arbeit ist, dank der Webdesign-Basis, komplett über den Browser abrufbar. So werden Kunden nicht wie auf YouTube ausschließlich berieselt, nicht von einem Showroom überfordert und der Austausch mit ihnen funktioniert problemfrei kontaktlos.

Fazit

Die Macht über die digitale Präsentation liegt daher komplett in Ihren Händen. Diese können Sie zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Video- und Design-Firmen, oder durch ein Hilfsprogramm mit wenigen Klicks im Internet teilen. Die Infrastruktur dafür wird weiter und weiter auf- und ausgebaut. Demnach sollte der Duktus der aktuellen Lage bei Ihnen wie der Titel des letzten Videos sein, welches Grenzebach für die Zusammenfassung ihrer digitalen Messe wählte: „Stay positive!“

Foto/Thumbnail: ©Depositphotos.com

Über den Autor

Porträtfoto von Oliver Schmidt, Geschäftsführer vom Markentrainer

Oliver Schmidt Oliver Schmidt ist Geschäftsführer der Markentrainer Werbeagentur GmbH. Als Konzeptioner und Texter war er zuvor für einige der führenden Werbeagenturen Deutschlands tätig, wie z.B. Publicis Frankfurt, BBDO, Serviceplan und Scholz & Friends. Dort betreute er wertvolle Marken wie Nestlé, Procter & Gamble, die Deutsche Telekom oder Renault. Heutzutage hat er sich auf den digitalen Markenaufbau und -führung von mittelständischen Unternehmen, oftmals auch Hidden Champions, spezialisiert. www.markentrainer.de
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