SEO-Trends 2023: Das kommt, das bleibt, das geht
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SEO-Trends 2023: Das kommt, das bleibt, das geht

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2023 wird ein spannendes Jahr für die SEO-Branche: Content, Qualität und Credibility bleiben im Fokus und künstliche Intelligenz und Kurzvideos gewinnen immer mehr an Bedeutung. Local SEO und das Aktualisieren von Inhalten sind weiterhin ein Muss, um mit den Wettbewerbern Schritt zu halten. Auch Platzhirsch Google muss sich etwas einfallen lassen, um den Status Quo als Suchmaschine Nr. 1 beizubehalten. Diese und weitere Trends bestimmen das kommende SEO-Jahr. Wir haben sechs Suchmaschinenprofis nach ihrer Einschätzung gefragt.

Content, Code und Credibility bleiben im SEO-Fokus

Porträtfoto von Matthew Colebourne, Geschäftsführer der SEO-Agentur Searchmetrics

Matthew Colebourne, Geschäftsführer der Searchmetrics GmbH, einem Anbieter von Search-Daten, Software und Consulting-Services.

Matthew Colebourne, Searchmetrics:

In Sachen SEO behalten Best Practices weiter ihre Gültigkeit. Trends betreffen eher die Art, wie diese Best Practices umgesetzt werden. So bleiben die drei „C“ der Suchmaschinenoptimierung konstant, während die Herangehensweise, je nach technologischem Fortschritt, variieren kann.

Content
Informations- und sprachverarbeitende KI wie Google MUM und ChatGPT können Unternehmen dabei helfen, innerhalb kürzester Zeit professionelle Inhalte zu erstellen; solides SEO sorgt dafür, dass diese dann auch bei den richtigen Zielgruppen ankommen.

Code
Leistungsstarke Websites müssen stets innovativ bleiben, denn nur so können sie Verbrauchern ein gleichbleibend optimales Erlebnis bieten. Kundenzufriedenheit ist dabei der Schlüssel zu besseren Suchanfragen und somit zu verlässlichem SEO.

Credibility
Verbraucher sind misstrauisch gegenüber Fehlinformationen und Betrug im Internet. Gutes SEO hilft Suchmaschinen zu verstehen, dass eine bestimmte Quelle alle drei Kriterien des EAT-Scores erfüllt, um ein legitimes und relevantes Suchergebnis zu sein.

Geht es um die Implementierung neuer Digitalprozesse, stehen SEO-Anbieter ganz am Anfang eines jeden Unternehmensplans. Sie sind es, die den Wert dieser Prozesse zur Unterstützung der SEO-Strategie sowie der Unternehmensziele erkennen.

Künstliche Intelligenz (KI), Google denkt ganzheitlich und Kurzvideos angesagt

Porträtfoto von Johannes Beus, Gründer und Geschäftsführer des SEO-Analysetools SISTRIX

Johannes Beus, Gründer und Geschäftsführer der SISTRIX GmbH, die ein SEO-Analysetool anbietet.

Johannes Beus, SISTRIX: 

Das größte Thema der letzten Monate und sicherlich auch des kommenden Jahres ist Künstliche Intelligenz (AI), verbunden mit ihrer konkreten Anwendung. In diesem Jahr haben wir gesehen, dass fortgeschrittene AI-Umsetzungen wie ChatGPT für Texte und DALL-E2 für Bilder mittlerweile eine Qualität erreicht haben, die vor ein paar Jahren noch niemand für möglich gehalten hat. Auf der einen Seite gehe ich davon aus, dass diese Möglichkeiten in der SEO-Branche für viel frischen Wind sorgen werden – auf der anderen Seite wird Google aber dafür eintreten, dass sie die einzigen Lieferanten von AI-erzeugten Inhalten in ihren Suchergebnissen sind.

Auch sehe ich, dass die ganzheitliche Betrachtung von Themen im nächsten Jahr an Relevanz gewinnt. Keyword-Recherche war bislang, wie der Name schon vermuten lässt, weitgehend auf das Keyword – das heißt die konkrete Suchanfrage im Google-Eingabefeld – ausgerichtet. Google hat in den letzten Jahren allerdings viel Aufwand investiert, um Themen, Abläufe, Verknüpfungen und weitere Zusammenhänge zu verstehen und abbilden zu können. Einen Teil dieses Verständnisses von Google sehen wir über die Knowledge Graph Einbindungen in den Suchergebnissen. Ich gehe davon aus, dass die SEO-Branche diese Informationen künftig nutzen wird.

Ebenfalls an Bedeutung gewinnen wird das Content-Format (Kurz)-Video. An den weltweiten Erfolg von TikTok anknüpfend, forciert Google das Format bereits seit einiger Zeit in YouTube und wird nachfolgend auch in den Google-Suchergebnissen auf kurze Videoschnipsel zurückgreifen. In der jährlichen Google-Search-Konferenz “SearchOn” hat Google bereits eine Vorschau auf künftige Suchergebnisseiten zu vielfältigen Suchanfragen wie der Suche nach Urlaubsdestinationen gezeigt: Kurzvideos waren ein Teil der Inhalte, die direkt in den Suchergebnissen angezeigt und auch abgespielt wurden.

Video-Content, der Mix aus Mensch und KI, Core Web Vitals weiter beachten

Oliver Lindner, Geschäftsführer der Online-Marketing-Agentur SEO-Küche Internet Marketing GmbH & Co. KG.

Oliver Lindner, SEO-Küche:
2023 werden wir wie auch schon die letzten Jahre eine Zunahme von Video-Content sehen. Die meisten User sehen sich häufiger Videos an statt Texte zu lesen. Daher ist es für Unternehmen wichtig ihre Produkte, Dienstleistungen und Expertise mithilfe dieses Formats zu verwerten. Dabei sind Plattformen wie YouTube seit Jahren ein Baustein dieser Trends. Seit einiger Zeit prägt aber auch TikTok die Art, wie Videos produziert und genutzt werden.

Ebenso wird die KI-unterstützte Erstellung von Content wie Texte und Bilder ein weiterhin wichtiger Punkt sein. Die Balance hierfür zu finden, ist sicherlich eine große Herausforderung. Es ist ziemlich verlockend, eine große Menge Text durch eine KI erstellen zu lassen. Jedoch ist Google durchaus in der Lage, das zu erkennen.

Spannend wir die Entwicklung des Themas sein. Ganz ohne die menschliche Komponente wird es eben nie gehen. Die Erstellung der Inhalte durch künstliche Intelligenz mit der Optimierung durch erfahrene Texter wird sicherlich in vielen Momenten ein guter Mittelweg sein. Google selbst gibt einige Hinweise darauf, wie wichtig es aber ist, wirklich einzigartigen Content zu schaffen und nicht nur bestehende Inhalte anderer Seiten zusammenzutragen. Spätestens hier werden KIs an ihre Grenzen stoßen.

Um die Technik nicht ganz aus den Augen zu verlieren, sollten auch die Core Web Vitals weiterhin beachtet werden. (Anmerkung der Redaktion: Google hat Core Web Vitals eingeführt, um die Qualität der Benutzererfahrung sowohl auf Mobilgeräten als auch auf Desktops zu beurteilen). Das Thema ist mittlerweile nicht mehr neu, hat aber ganz und gar nicht an Wichtigkeit eingebüßt. Letztlich sind auch die technischen SEO-Maßnahmen Verbesserungen für den Nutzer. Eine gute Ladegeschwindigkeit oder die mobilfreundlichen Versionen der eigenen Seite sind immer empfehlenswert und gute Signale.

Nutzer-zentrierte Inhalte waren und bleiben das A und O einer Website

Porträtfoto von Kamillo Kluth, Geschäftsführer der SEO-Agentur ABAKUS Internet Marketing Agentur

Kamillo Kluth, Geschäftsleiter der SEO-Agentur ABAKUS Internet Marketing GmbH.

Kamillo Kluth, ABAKUS:
Ich beginne einmal mit ein paar Schlagwörtern, die aus meiner Sicht keinen Top-SEO-Trend darstellen: Google Discover, Google’s MUM und Helpful Content. Ohne Nutzer-zentrierte Inhalte hat es eine Webseite und so das Unternehmen online schwer – ganz gleich, ob es um Google-Traffic geht oder um Besucher aus alternativen Suchsystemen. Deshalb ist Helpful Content kein Trend fürs kommende Jahr.

Traffic von Nischen-Suchmaschinen ist vor allem im B2B-Bereich sehr wichtig. Branchenbücher, regional oder thematisch eingegrenzt, liefern Conversion-starken Traffic. Die Klickzahlen sind deutlich geringer, als über den organischen Traffic von Google & Co. In der Costumer Journey sind diese Nutzer allerdings schon vorangeschritten. Sie sind bereits am Ende der Informationsphase oder schon in der Abwägungsphase. Auf SEO-Veranstaltungen, wie der Campixx, bekommt dieser Trend immer mehr Aufmerksamkeit. Bei ABAKUS ist dieser Bereich ein Teil der Offpage-Optimierung. Auch der sog. Referrer-Traffic über Links von anderen Domains liefert aus dem selben Grund Conversion-starken Traffic.

Local SEO, Aktualisierung von Inhalten, Video- und Audiocontent

André Hehemann ist Co-Gründer und Geschäftsführer der Online-Marketing-Agentur Suchhelden GmbH.

André Hehemann, Suchhelden:

Als Top-SEO-Trends 2023 lassen sich einige festhalten: Die Relevanz von Local SEO nimmt zu – mittlerweile entscheiden sich ungefähr die Hälfte der User, die über Google Maps beispielsweise nach lokalen Restaurants suchen, für eines der angezeigten. Da ein großer Teil der User inzwischen die Google-Suche auf dem Handy nutzt, sollten es Mobile First-Maßnahmen auf jeden Fall in der SEO-Strategie 2023 schaffen.

Außerdem hilft das regelmäßige Publizieren und Überarbeiten von Content dabei, das eigene Google-Ranking positiv zu beeinflussen. Dabei gilt: Content sollte in erster Linie für die Nutzer*innen erstellt werden – nicht für Google. Nutzerfreundlichkeit macht sich aber auch technisch bezahlt: Relevante Inhalte werden durch die längere Verweildauer erkannt und gefallen demnach auch Google.

In 2023 sollte außerdem verstärkt Video- und Audiocontent auf der eigenen Website eingesetzt werden. Voice Search wird immer häufiger genutzt und die wichtige Verweildauer auf Websites steigt durch multimediale Angebote.

KI, evtl. neuer Wettbewerb für Google und Content-Qualität

Christian Kunz, Gründer und Geschäftsführer von SEO Südwest/Christian Kunz Suchmaschinenoptimierung.

Christian Kunz, SEO Südwest:
Zum ersten Mal seit mehreren Jahren zeichnet sich ein klarer SEO-Trend ab: Inhalte, die mithilfe von künstlicher Intelligenz erstellt wurden. Dabei stellen sich gleich mehrere Fragen: Wie wird Google zukünftig mit KI-Inhalten umgehen, wenn diese kaum noch oder gar nicht mehr von Inhalten menschlichen Ursprungs unterschieden werden können? Und entsteht durch intelligente Chatbots wie ChatGPT eine Konkurrenz für Google, die sogar die Suchmaschine in ihrer Existenz gefährden kann?

Ein weiterer Trend ist der wachsende Qualitätsanspruch Googles an die Inhalte auf Websites. Das zeigen die vielen Updates wie die Helpful Content Updates, Link Spam Updates und Product Reviews Updates. Ohne hochwertige Inhalte wird es immer schwieriger, in Google gute Rankings zu erzielen. Dabei wendet Google die meisten dieser Updates nicht mehr nur auf englischsprachige Inhalte an, sondern für viele Sprachen, zu denen auch deutsch gehört.

Bildnachweis: ©istockphoto.com/ISO3000

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